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Ewig bist du mein (German Edition)

Ewig bist du mein (German Edition)

Titel: Ewig bist du mein (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrea Kane
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hatte sie tatsächlich. Das Vorstellungsgespräch verlief sehr angenehm. Claudia gab sich offen und ehrlich, was ihre Qualifikationen und Erfahrungen anging. Miss Babick, die Personalchefin, war sich der Tatsache bewusst, dass Claudia überqualifiziert war. Doch sie wusste auch um die hohen Arbeitslosenzahlen und den Mangel an guten Stellen. Statt sich also von Claudias Tätigkeit als Gerichtssekretärin beeinflussen zu lassen, war sie angenehm überrascht von ihren organisatorischen Fähigkeiten und ihrer Bereitschaft, Verantwortung zu übernehmen.
    Eine halbe Stunde später reichten sie sich die Hand, und Claudia verließ das Haus mit dem Versprechen, dass man sich umgehend mit der Stellenvermittlung in Verbindung setzen würde.
    Zum ersten Mal seit langer Zeit fühlte Claudia sich richtig gut. Sie beschloss, den Spaziergang zum See nachzuholen.
    Bei dem spontanen Ausflug sollte sie eine Überraschung erleben.
    Kaum hatte Claudia das Verwaltungsgebäude umrundet, bot sich ihr die Anlage in voller Pracht dar. Zuerst bemerkte sie den neuen Flügel, der am Ende des Haupthauses angebaut wurde. Dann erblickte sie das große Schild der Baufirma, das auf dem umzäunten Areal stand.
    In großen Buchstaben las sie Bennato Construction Company.
    Wie vom Donner gerührt blieb sie stehen und starrte ungläubig darauf. Dann riss sie sich zusammen. Bennato war schließlich an allen möglichen Projekten im gesamten Bundesstaat New York beteiligt. Dass Joe für diese Firma arbeitete, hatte überhaupt nichts mit ihr zu tun – und auch nicht mit dem Vorstellungsgespräch, das sie gerade geführt hatte.
    Ihre Reaktion war total überzogen. Aber das war schließlich kein Wunder.
    Sie drehte sich um und erlebte die zweite Überraschung dieses Tages.
    War das nur ein dummer Zufall?
    Sie überlegte, ob sie kehrtmachen und vergessen sollte, was sie gesehen hatte. Aber das war unmöglich. Sie war zu aufgeregt, um einen klaren Gedanken zu fassen. Deshalb tat sie etwas Unbedachtes: Sie lief direkt in das Auge des Sturms. Doch als ihr schlagartig klar wurde, dass sie keine Chance hatte, machte sie auf dem Absatz kehrt.
    Zu spät.
    Die gute Laune, die das angenehme Vorstellungsgespräch bei ihr erzeugt hatte, war einer Mischung aus Anspannung und Furcht gewichen.
    Sie kehrte dem Pflegeheim den Rücken, ging zu ihrem Wagen, stieg ein und startete den Motor. Auf einmal konnte sie nicht schnell genug nach Hause zurückkehren. Das, womit sie soeben konfrontiert worden war, änderte möglicherweise alles.
    Claudia war so erschlagen von dem, was sie gesehen hatte, dass sie die dunkle Limousine gar nicht bemerkte, die ihr in einigem Abstand folgte.
    Der Wagen wartete, bis sie ungefähr eine Viertelmeile von der Haarnadelkurve auf dem Berggipfel entfernt war, ehe er schneller wurde. Dann drückte der Fahrer das Gaspedal durch. Innerhalb von Sekunden hatte er Claudia erreicht, scherte nach links aus und zog mit ihr gleich. Sekunden später rammte er mit seiner rechten Wagenseite Claudias Fahrzeug.
    Entsetzt schrie sie auf und umklammerte das Steuer, während sie versuchte, dem Wagen auszuweichen. Das jedoch erwies sich als unmöglich. Zu ihrer Rechten war die Leitplanke, die sie von dem steilen, mehrere Hundert Meter tiefen Abgrund trennte.
    Der Fahrer der Limousine ließ nicht locker. Immer wieder stieß er gegen ihren Wagen – heftig, in eindeutiger Absicht – und drängte sie näher an die Planke. Verzweifelt versuchte Claudia, ihm auszuweichen, um das Unvermeidliche zu verhindern.
    Doch sie verlor den Kampf.
    Mit dem ohrenbetäubenden Geräusch von kreischendem Metall durchbrach Claudias Wagen die Leitplanke und schoss über die Kuppe des Berges. Er überschlug sich vieroder fünfmal, ehe er der freie Fall vom mächtigen Geäst eines Baumes aufgehalten wurde.
    Sekunden später explodierte das Auto in einem Feuerball.
    Ryan saß immer noch an seinem Schreibtisch, als Casey am späten Vormittag, dicht gefolgt von Hero, herunterkam. Seine Bartstoppeln verrieten ihr, dass er die ganze Nacht gearbeitet hatte. Ebenso wie sie – das wiederum verrieten ihm die dunklen Ränder unter ihren Augen.
    „Wo stehen wir denn?“, wollte sie wissen.
    Ryan lehnte sich in seinem Stuhl zurück. „Du siehst schrecklich aus.“
    „Danke. Du auch.“
    „Anstrengende Nacht?“
    Casey zuckte mit den Schultern. „Ich habe mich in die Akte von Felicity Akerman vergraben.“
    „Hutch muss ziemlich sauer sein.“
    „Nein. Er hat auch die ganze Nacht durchgemacht.“

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