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Ewig sollst du bueßen

Ewig sollst du bueßen

Titel: Ewig sollst du bueßen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Allison Leotta
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merkte, wie sie rot anlief.
    Â»Also …« Grace schaute Anna kokett an. »Wie läuft es so mit Jack?«
    Â»Gut.« Anna schaffte es, sich ganz normal anzuhören, auch wenn sie
die Röte in ihrem Gesicht nicht kontrollieren konnte. »Er ist ein
ausgezeichneter Anwalt.«
    Â»Das weiß ich, meine Liebe. Aber was ich dich frage: Wie läuft es so
mit Jack?«
    Â»Okay, Miss Vorwitzig. Wenn du es unbedingt wissen willst –«
    Â»Ja?« Grace lehnte sich vor.
    Â»Nichts läuft da.«
    Â»Oh, nun komm schon! Ein gut aussehender alleinstehender Mann, eine
schöne alleinstehende Frau, die Stunden miteinander verbracht haben, und …
nichts?«
    Â»Nö.«
    Â»Ist es, weil er dein Chef ist?«
    Â»Ja, weil er mein Chef ist! Hast du nicht das Video über sexuelle
Belästigung gesehen? Er ist eine Aufsichtsperson. Ich darf ihm nicht mal etwas
schenken, das mehr als zehn Dollar gekostet hat.«
    Â»Eigentlich ist er gar nicht dein Chef«, korrigierte Grace sie.
»Carla ist es. Beurteilungen, Beförderungen, alles geht über Carla. Richtig?«
    Â»Eigentlich ist das … das stimmt.«
    Â»Er hat dir gegenüber keine Aufsichtspflicht.«
    Â»Hm. Vielleicht hast du recht.«
    Â»Natürlich habe ich recht. Nun, du würdest sicher ein wenig Feuer
von den anderen Schwestern bekommen, wenn du einen guten schwarzen Mann vom
Markt nehmen würdest. Aber es würde nicht zu schlimm werden. Und ich kann dir
hier ein wenig Deckung geben.«
    Â»Okay, nun reicht’s aber mit dem Verkuppeln!«, protestierte Anna
lachend. »Denk dran, ich bin das Opfer eines Verbrechens. Ich bin
traumatisiert. Ich brauche eine Meeresalgen-Packung und eine schwedische Massage,
kein Verhör über mein Liebesleben.«
    Â»Du bist mein Mädchen!«, sagte Grace stolz, denn sie hatte Anna in
die Welt der Ganzkörperpackungen mit Meeresalgen eingeführt.
    Grace nahm den Telefonhörer und wählte eine Nummer, die sie
auswendig kannte. Sie machte einen Termin für sie beide an diesem Wochenende im
Red Door Spa. Als sie auflegte, reichte sie Anna einen Zettel mit der Uhrzeit.
    Â»Lass es mich einfach wissen, wenn sich etwas entwickelt«, meinte
Grace. »Mir persönlich würde das sehr gefallen – du und Jack, ihr gehört zu den
nettesten Leuten, die ich kenne.«
    Â»Danke, Grace.«
    In diesem Augenblick liebte Anna ihre Freundin heiß und innig.
    Um neun Uhr musste Grace im Gericht sein. Anna lehnte sich zurück
und sah sich in ihrem leeren Büro um. Es war das erste Mal, dass sie ganz allein
war, seit D’marco sich Zugang zu ihrer Wohnung verschafft hatte. Sie fühlte
sich weniger angespannt, als sie gedacht hatte. Die Nacht bei Jack hatte ihr
das große Zittern genommen.
    Sie zog sich einige Zeugenaussagen heraus und einen dicken schwarzen
Marker. Sie würde die Adressen der Zeugen und andere persönliche Daten
schwärzen, bevor sie die Unterlagen an die Verteidigung weiterleitete. Auf
diese Weise wurden Zeugen geschützt, doch die Tätigkeit an sich war hirnlos.
Sie wusste, dass Jack es ihr aufgetragen hatte, um ihr eine Pause zu gönnen.
    Aber sie konnte sich nicht auf die Arbeit konzentrieren. Ihre
Gedanken wanderten immer wieder zu D’marcos Worten zurück – und zu Officer
Green. Irgendetwas stimmte da nicht.
    Okay, sagte sie sich, als sie nun zum dritten Mal das Polizeiformular
gelesen hatte, ohne es zu bearbeiten, sie würde ein paar Nachforschungen
anstellen. Das konnte nicht schaden.
    Sie stand auf und schloss leise die Bürotür. Im Intranet des
Justizministeriums brauchte sie nur ein paar Minuten, um die Telefonnummer für
das FBI-Labor zu finden, das sich um DNA-Analysen kümmerte. Eine forsche weibliche
Stimme meldete sich. Anna erklärte, dass sie Staatsanwältin sei und mit einem
DNA-Analysten sprechen wolle. Sie wurde verbunden und ein Mann mit einer nasalen
Stimme antwortete.
    Â»Hallo«, fing Anna an und hielt dann inne. Sie hatte noch nie zuvor
mit DNA-Analyse zu tun gehabt – die Verfahren waren zu teuer und zu
kompliziert, um sie bei minderschweren Straftaten einzusetzen. Sie wusste
nicht, wo sie anfangen sollte. »Ich habe einen Fall, bei dem ich herausfinden
will, wer der Vater eines Kindes ist. Eigentlich der Vater eines Fötus, eines
abgetriebenen Fötus. Wie müsste ich das anstellen?«
    Der Analyst erklärte, dass Anna Proben des

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