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Ewig sollst du bueßen

Ewig sollst du bueßen

Titel: Ewig sollst du bueßen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Allison Leotta
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Handtasche verstaut.

KAPITEL 27
    Anna war zurück in ihrem Büro, als ihr Handy wieder
klingelte. Es war Nick, der sie heute schon zum zweiten Mal anrief. Jetzt nahm
sie das Gespräch an.
    Â»Hallo, Anna!« Nicks Stimme hörte sich irgendwie verzerrt an, doch
auch froh, dass sie dran war. Sie konnte im Hintergrund Gläserklirren und Leute
hören, die sich unterhielten. »Hier ist Nick.«
    Â»Hi, Nick.« Für einen Moment war es wie früher, als sie sich mehrmals
am Tag angerufen hatten. Anna schob das Gefühl bewusst beiseite.
    Â»Ich bin so froh, deine Stimme zu hören«, sagte er sanft. »Ich habe
mir solche Sorgen gemacht. Wie geht es dir, Anna?« Es war die Frage des Tages,
doch Nick fragte mit so viel Besorgnis, dass sie eine andere Bedeutung bekam.
Er interessierte sich mehr für ihre Antwort auf die Frage, weil er sich
persönlich verantwortlich fühlte, mehr als jeder andere, der sie heute gefragt
hatte.
    Â»Mir geht es gut. Deine Stimme klingt komisch. Wo bist du?«
    Â»Ich bin immer noch im Irish Times. Ich brauchte einen Drink.«
    Â»Du trinkst schon? Es ist noch nicht mal sechzehn Uhr.«
    Â»Schon?« Er lachte. »Ich trinke hier seit vier Stunden. Komm her,
Anna. Trink was mit mir.«
    Â»Ich glaube nicht, dass das eine gute Idee ist, Nick.«
    Â»Bitte. Ich muss dir etwas erzählen. Ich muss mich persönlich
entschuldigen. Ich muss mich mit meinen eigenen Augen überzeugen, dass es dir
gut geht.«
    Sie zögerte. Wie gern würde sie sich mit ihm treffen.
    Â»Es tut mir leid, Nick. Ich kann nicht. Ich – ich habe einen Haufen
Arbeit zu erledigen.«
    Â»Okay. Aber wirst du später zu Hause sein? Kann ich dich wenigstens
heute Abend anrufen?«
    Sie zögerte. »Okay.«
    Als sie aufgelegt hatten, widmete sie sich wieder ihrem Computer.
Sie formulierte das Anschreiben für das Beweismittelformular, das sie ans FBI
schickte.
    Â»Kommt, ich lade euch zum Abendessen ein.«
    Anna und Jack schauten von ihren üblichen Plätzen im Einsatzraum
hoch. McGee stand in der Tür. Er hatte braune Schlangenlederstiefel an, einen
beigen Anzug mit braunen Nadelstreifen, ein braunes Hemd und einen Schlips mit
beige-braun-rotem Paisleymuster. Er lächelte sie an und zeigte dabei die Lücke,
wo ihm die Schneidezähne fehlten. »Ihr beide braucht mal einen Tapetenwechsel.
Nicht dass eure Hintern noch auf diesen Stühlen anwachsen.«
    Anna lächelte den Detective an; sie wusste, dass es McGees Art war,
sich nach D’marcos Besuch gestern Abend um sie zu kümmern. Sie schaute zu Jack,
um zu sehen, was er davon hielt. Es war fast 18 Uhr. Normalerweise arbeitete er
bis 19 Uhr, ging nach Hause, um mit Olivia zu spielen, bis sie ins Bett musste,
und arbeitete dann zu Hause weiter. Jack blickte auf die Uhr, schaute Anna an
und hob fragend die Augenbrauen: Wollte sie gehen? Sie nickte. Sie würde gern
ausgehen, irgendetwas tun, um unter Menschen zu bleiben und die Rückkehr in
ihre Wohnung – zum ersten Mal seit D’marcos Besuch – noch ein wenig
hinauszuschieben.
    Â»Okay«, meinte Jack zu McGee. »Aber es muss schnell gehen. Ich muss
um sieben los.«
    Â»Dann gibt es nur einen Ort, wo wir hingehen können«, erwiderte
McGee. Jack rollte mit den Augen, denn er wusste, was jetzt kam. McGee klopfte
Anna auf den Rücken, als sie aufstand. »Machen Sie sich gefasst auf die kulinarische
Sensation Ihres Lebens!«
    Ben’s Chili Bowl war brechend voll. Die roten kunstledernen
Sitzbänke die Wände entlang waren alle eng besetzt, und an dem langen silbernen
Tresen saßen Lobbyisten neben Straßenkindern. Hinter dem Tresen stand ein Koch
mit weißer Schürze vor einem Herd, auf dem es brutzelte. Der Geruch von
Bratkartoffeln hing in der Luft.
    Während sie darauf warteten, dass ein Tisch frei wurde, erzählte
Jack Anna die Geschichte des Diners. Er lag auf der U Street NW in einer
ehemals schwarzen Gegend, die dabei war, sich schnell zu einer feinen zu
entwickeln. Bei Ben’s gab es nun schon seit fünfzig Jahren Chili Dogs und
Käsepommes für eine treue Anhängerschaft, obwohl sich mit der Gegend auch das
Publikum veränderte. Für Fans wie McGee war Ben’s ein ebensolches Wahrzeichen
wie das Lincoln Memorial.
    Nach einiger Zeit wurde ein Tisch frei. McGee und Jack setzten sich
gegenüber. Anna zögerte einen Augenblick und nahm dann neben McGee

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