Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Ewig sollst du bueßen

Ewig sollst du bueßen

Titel: Ewig sollst du bueßen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Allison Leotta
Vom Netzwerk:
Hautfarbe missbilligt.«
    Anna blickte Jack von der Seite an, um seine Reaktion auf ihre
letzte Bemerkung zu prüfen. Sie ertappte sich in letzter Zeit öfter dabei, dass
sie über gemischte Beziehungen nachdachte, und fragte sich, ob das für irgendjemanden,
der in einer modernen kosmopolitischen Stadt lebte, überhaupt noch ein Thema
war. Und ob es ein Thema für jemanden wie Jack Bailey war, seine Freunde und
Verwandten. Aber Jacks Gesicht blieb neutral und er antwortete nicht auf ihren
letzten Punkt.
    Â»Nun kommen Sie schon, Anna. Erst will Davis uns weismachen, dass er
die ganze Nacht bei seiner Großmutter gewesen ist und Videospiele gespielt hat.
Nun will er der Polizei den Tod dieser Frau anhängen, obwohl er von einem
Zeugen dabei beobachtet wurde, wie er sie geschlagen hat. Es reicht. Keine Jury
wird ihm das abnehmen.«
    Â»Aber wie D’marco das gesagt hat – ich denke, er glaubt es
wirklich.«
    Â»Ich will Ihnen nicht zu nahe treten, aber Sie waren kaum in der
Lage, seine Glaubwürdigkeit beurteilen zu können. Es war eine traumatische
Situation.«
    Anna wusste, dass Jack recht hatte. Aber irgendetwas an Green hatte
sie von Anfang an gestört – und ließ D’marcos Geschichte wahrscheinlich
klingen. Sie konnte nicht einfach so aufgeben.
    Â»Nun gut, aber wie wäre es denn damit«, schlug sie vor. »Was ist, wenn
wir einfach einen Vaterschaftstest machen? Und überprüfen, ob Green der Vater
von Lapreas Baby ist? Dann können wir entweder das eine oder das andere auf
sich beruhen lassen.«
    Â»Was?« Jack schaute sie an, als ob sie behauptete, eben den Yeti
gesehen zu haben.
    Â»Wenn sich herausstellt, dass Green der Vater ist, dann haben wir
die Wahrheit entdeckt und wir werden damit umzugehen haben, so hart es in
diesem Fall auch sein würde. Das ist unser Job. Wenn sich herausstellt, dass
nichts ist, großartig. Es stärkt nur unsere Beweisführung. Es zeigt, dass der
Staat den Anschuldigungen D’marcos nachgegangen ist, wir haben Schritte unternommen,
um sie zu bestätigen oder zu widerlegen. Es zeigt aber auf jeden Fall, dass wir
in gutem Glauben handeln.«
    Â»Und genau das ist falsch«, gab Jack Kontra. »Wenn wir Greens DNA
testen, wird es so aussehen, als ob wir Davis’ Bullshit-Geschichte glauben. Und
wenn der Test negativ ist, wird es Davis’ Geschichte nicht einfach widerlegen,
nein, dann müssten wir auch jeden anderen Polizisten testen. Wollen Sie das?
Und wie wollen Sie das überhaupt anstellen? Mit dreitausendfünfhundert Durchsuchungsanordnungen?
Aufgrund eines Gerüchts von der Straße, das Davis gehört haben will? Sie haben
für keinen der Polizisten einen hinreichenden Tatverdacht – nicht einmal für
Green.«
    Anna nickte. Das war ein Schwachpunkt.
    Â»Schauen Sie, Anna«, sagte Jack behutsam. »Wir wissen, wer es getan
hat – und sein Anwalt ebenfalls. Nick Wagner würde niemals versuchen, einen
Deal für seinen Mandanten zu bekommen, wenn er eine Erfolg versprechende
Verteidigungsstrategie hätte, und ganz besonders, wenn noch ein Skandal bei der
Polizei mit inbegriffen wäre. Wagner würde sich das nicht entgehen lassen. Wenn
auch nur ein Funken Wahrheit an der Geschichte wäre, würde er auf den Putz
hauen und fordern, Polizisten befragen zu dürfen, wo sie zum Zeitpunkt von
Lapreas Tod gewesen sind, und alles der Presse stecken. Er würde eine richtige
Show daraus machen. Aber das tut er nicht. Er empfiehlt D’marco, sich schuldig
zu bekennen. Das zeigt Ihnen, wie aussichtslos dieser Ansatz ist. Ich sehe ein,
dass das Vorgefallene Sie mitgenommen hat, aber lassen Sie sich nicht dazu
verleiten, Ihre Zeit und Ihre Energie auf diese Sache zu verschwenden. Sie
haben schon genug zu tun, ohne auch noch Davis’ Phantasien nachzujagen, mit
denen nicht einmal sein Anwalt etwas zu tun haben will.«
    Anna ging still neben Jack her. Sie hatte sich auch gefragt, warum
Nick aus der Polizeigeschichte keine große Sache gemacht hatte, da sein Mandant
ihm ganz offensichtlich davon erzählt hatte. Sie schlussfolgerte, dass er nicht
wusste, was sie wusste – er hatte nicht gesehen, wie freundlich und vertraut
sich Green im Haus der Johnsons gegeben hatte. Er hatte keinen Grund, Green zu
verdächtigen.
    Sie dachte über Jacks Argumente nach – es waren alles gute Punkte
und sie verstand seine Begründung. Aber sie bekam die

Weitere Kostenlose Bücher