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Ewig sollst du bueßen

Ewig sollst du bueßen

Titel: Ewig sollst du bueßen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Allison Leotta
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haben dich nicht gefeuert, richtig? Sie haben dir einen Scheißjob verpasst?
Dann geh zurück und erledige den, und zwar gründlich. Irgendwann wird dein Büro
erkennen, wie viel Talent du hast, und du wirst wieder in die Spur kommen. Und
vielleicht wirst du noch etwas für diesen Fall tun können.«
    Â»Das schulde ich Lapreas Familie.«
    Â»Du schuldest es dir selbst, Annie.«
    Anna holte tief Luft, als Jody sie drückte. Jodys Vergebung war wie
eine Bluttransfusion, die Anna stärker und lebendiger als noch vor ein paar
Augenblicken werden ließ. Sie fühlte ihre Motivation zurückkehren, die ihr verloren
gegangen war, als man sie von Lapreas Fall abgezogen hatte. Anna lächelte unter
Tränen.
    Â»Ich fühle mich wie neugeboren, als ob Weihnachten und Ostern auf
einen Tag fallen.«
    Â»So ist es richtig, Kleines. Man muss durch alles durch.«
    Â»Na gut.« Anna lachte und blickte ihre Schwester an. »Aber, Jo, was
mache ich nur mit Jack? Ich habe ihm wehgetan, und er ist ein so feiner Mensch.
Du solltest ihn mit seiner Tochter sehen. Er ist warmherzig und geduldig – all
das, was unser Dad nicht war. Und er ist ein beeindruckender Anwalt.
Scharfsinnig, großartig vor Gericht, und er hat wirklich Interesse an den
Menschen, für die er kämpft. Er hat mir vertraut. Ich hatte das Gefühl, dass er
mich mochte. Und, mein Gott, ich habe alles ruiniert.«
    Â»Es wird alles gut werden, Annie«, meinte Jody. »Es gibt so viele
Fische im Meer.«
    Â»Nein«, widersprach Anna. »Ich kenne die Singleszene von D.C. ganz
genau – und mein eigenes verschrobenes Radar. Die Typen, die ich mir aussuche,
sind heiß und haben etwas, so wie Nick – und sie stellen sich immer als
schlecht heraus. Du weißt, was ich meine. Ich hätte mich niemals zu Jack
hingezogen gefühlt, wenn ich ihn bei einer Party oder in einer Bar getroffen
hätte. Aber während der Arbeit habe ich ihn schätzen gelernt. Er ist wunderbar.
Ich hätte Nick vollständig aus meinem Leben verbannen müssen und mich nur auf
Jack konzentrieren. Aber ich habe es nicht getan.«
    Â»Nun gut«, sagte Jody, »ist es das, was du wirklich willst? Bist du
dir sicher, dass du mit Nick fertig bist?«
    Anna hielt inne, bevor sie antwortete. Ihre Beziehung zu Nick war
plötzlich gekommen und intensiv gewesen. Er war reich, clever und großartig.
Aber diese Beziehung war dem Sog und den Anforderungen von Lapreas Fall nicht
gewachsen gewesen und immer brüchiger geworden. Und Anna fing an zu verstehen,
dass es ihre eigene beschädigte Seite war, die sich zu dem bösen Jungen in Nick
hingezogen fühlte.
    Â»Ich denke, dass ich immer eine Schwäche für Nick haben werde«, gab
Anna zu, »aber ich weiß, dass er nicht der Richtige für mich ist.«
    Und Anna dachte an Jack, wie er ihr im Einsatzraum gegenübersaß und
mit ruhiger Stimme ein juristisches Problem mit ihr diskutierte. Sie erinnerte
sich, wie er durch ihre Eingangstür stürmte, als D’marco in ihrer Wohnung war.
Sie sah Jack vor sich, wie er in der Diele seines Hauses Olivia durch die Luft
wirbelte. Anna bewunderte ihn. Sie vertraute ihm. Er brachte sie zum Lachen. Es
fühlte sich so gut an, endlich mit dem richtigen Mann zusammensein zu wollen.
Und Anna fiel auf, wie leer ihre Tage ohne ihn waren.
    Â»Jeder Tag, den ich Jack nicht sehe, kommt mir wie ein verlorener
Tag vor.«
    Â»Dann hast du keine andere Wahl«, antwortete Jody, »dann musst du
los und ihn zurückgewinnen.«
    Â»Meinst du, ich kann das?«
    Â»Es könnte Jahre dauern und Tausende von Menschenleben kosten«,
witzelte Jody, »aber du musst es wenigstens versuchen, meinst du nicht?«
    Anna holte tief Luft, als sie und Jody sich fest drückten. Jody
hatte recht, und Anna wusste nun, was sie zu tun hatte. Sie würde vielleicht
nicht ihren alten Job zurückbekommen oder Jack davon überzeugen können, dass er
ihr wieder trauen konnte. Aber sie würde sich nicht den Rest ihres Lebens
fragen, was wohl passiert wäre, wenn sie denn etwas unternommen hätte. Wenn sie
dieses Mal versagte, dann wäre sie wenigstens kämpfend untergegangen.

KAPITEL 32
    Anna kauerte sich vor der alten Xerox-Maschine hin und
schaute in ihre verschlungenen Eingeweide. Weiter hinten konnte sie verdeckt
von einem Dutzend schwarzer Plastikhebel und Schläuche einen verdächtigen
weißen Fleck

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