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Ewig sollst du bueßen

Ewig sollst du bueßen

Titel: Ewig sollst du bueßen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Allison Leotta
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starrten sie unverhohlen an. Am Anfang hatten sie
Mitgefühl gehabt mit der Großmutter – aber niemand wird gerne angelogen. Sie
hatten schon die Zeugenaussage von Ernie Jones vernommen und sie hatten auch
Ernies hysterischen 911-Anruf gehört, in dem er berichtete, dass D’marco gerade
ihn und Laprea geschlagen hatte. Die Geschworenen wussten, dass D’marco bei
sich zu Hause gewesen war und Laprea gegen 21:30 Uhr zusammengeschlagen hatte.
Sie wussten, dass Jeanne Davis log.
    Â»Ma’am, was haben Sie sich in dieser Nacht im Fernsehen angesehen?«
    Sie hielt inne. »Ich kann mich nicht erinnern.«
    Â»Was für Videospiele hat Mr. Davis gespielt?«
    Â»Da bin ich mir nicht sicher. Ich spiele so etwas nicht«, erwiderte
sie überheblich, als ob Jack höchstpersönlich diese Plage der Computerspiele erfunden
hätte.
    Â»Haben Sie mit Ihrem Enkel darüber gesprochen, was Sie sagen sollen,
wo er in dieser Nacht gewesen ist?«
    Â»Nein, Sir.« Sie wirkte entrüstet, als hätte Jack sie zutiefst
erschüttert mit der Unterstellung, sie habe sich mit ihrem Enkel wegen seines
Alibis abgesprochen.
    Â»Haben Sie mit seinem Anwalt Nicholas Wagner oder mit einem
Ermittler der Verteidigung darüber gesprochen, wo Ihr Enkel in jener Nacht
gewesen ist?«
    Â»Das ist vertraulich.«
    Â»Nein, Ma’am. Mr. Wagner ist nicht Ihr Anwalt. Ihre Diskussionen mit ihm fallen nicht unter das Anwaltsgeheimnis. Ich
fordere Sie auf, die Frage zu beantworten.« Jeannes Augen sprühten vor Hass.
»Oder Sie laufen Gefahr, wegen Missachtung des Gerichts belangt zu werden.«
    Â»Der Anwalt kam zu mir nach Hause. Er wollte wissen, ob Laprea sich
mit noch jemandem außer D’marco getroffen hat. Ich habe ihm gesagt, dass ich es
nicht weiß, genau wie ich es Ihnen gesagt habe.«
    Â»Haben Sie Mr. Wagner auch erzählt, dass D’marco in der Nacht von
Laprea Johnsons Tod bei Ihnen gewesen sei?«
    Â»Ich habe ihm genau das erzählt, was ich auch Ihnen erzählt habe.«
    Â»Und was hat er dazu gesagt?«
    Anna verkrampfte sich. Es war merkwürdig, wenn so über Nick
diskutiert wurde. Sie sprach nicht mehr mit ihm, aber sie waren immer noch
zwangsläufig miteinander verbunden: Beide kreisten sie um diesen Fall, spürten
dieselben Zeugen auf, versuchten herauszufinden, was der andere wusste und wie
die Strategie des anderen aussehen würde – alles in Vorbereitung auf den Showdown,
bei dem sie gegeneinander antreten würden.
    Â»Er bedankte sich, dass ich es ihm erzählt habe«, erwiderte Jeanne,
»aber er sagte, dass er es wahrscheinlich nicht in der Verhandlung verwenden
könne.«
    Anna spürte, wie sich ihre Schultern entspannten. Wenn Nick dieses offensichtlich
falsche Alibi hätte nutzen wollen, dann wäre ihre Meinung von ihm tief gesunken.
Aber Anna stellte fest, dass er das Richtige getan hatte, mit einer
Erleichterung, die sie sich nicht eingestehen wollte.
    Â»Sie lieben Ihren Enkel, richtig?«, wollte Jack wissen. Er würde
Jeannes Befangenheit auf den Punkt bringen.
    Â»Ja.«
    Â»Sie wollen nicht, dass er ins Gefängnis geht, richtig?«
    Â»Natürlich nicht.«
    Â»Keine weiteren Fragen. Hat sonst noch jemand Fragen an diese
Zeugin?«
    Ein paar Geschworene hoben die Hand und Jack erlaubte ihnen, ihre
Fragen zu stellen. Die meisten von ihnen gingen in die Richtung von: »Glauben
Sie ernsthaft, dass wir Ihnen Ihre lächerliche Alibi-Geschichte glauben?«
Jeanne antwortete, so gut sie konnte, aber am Ende war auch ihr klar, dass sie
niemandem etwas vormachen konnte.
    Als die Geschworenen keine Fragen mehr hatten, entließ Jack die
    Zeugin. Er schaute auf die Uhr. Es war 16:45 Uhr.
    Â»Okay, Sie sind für heute entlassen«, kündigte er an.
    Erfreutes Gemurmel war zu hören und die Geschworenen strömten aus
dem Raum der Grand Jury in ihr eigenes Leben zurück, nachdem sie den
Strafverfolgern einen guten Abend gewünscht hatten.
    Anna und Jack fuhren mit dem Aufzug zu ihren Büros. »Tja, das war
eben jemand, der glaubt, dass D’marco es getan hat«, meinte Jack, nachdem sich
die Aufzugtüren geschlossen hatten und sie allein waren.
    Â»Allerdings«, erwiderte Anna. »Die Großmutter weiß nicht, wo D’marco
in der Nacht war, aber sie kennt ihren Enkel gut genug, um zu wissen, dass er
ein Alibi braucht.«
    Während Jack vor der Grand

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