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Ewig sollst du bueßen

Ewig sollst du bueßen

Titel: Ewig sollst du bueßen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Allison Leotta
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vor Schmerz und zog seine Hand weg. Anna nutzte
den Augenblick, um unter ihm vorzukriechen und zur Wohnungstür zu laufen. Ihre
Hand lag schon auf dem Türknauf, als D’marco sie von hinten an den Armen
schnappte und von der Tür wegzog.
    Â»Nah-ein«, grunzte er.
    Sie versuchte verzweifelt, sich seinem Griff zu entwinden, doch er
hielt sie mühelos fest, so als wäre sie ein Blatt, das sich im Wind dreht. Sie
versuchte wieder zu schreien, und jetzt war ihre Stimme kräftiger.
    Â»Hilfe!«, schrie sie. »Kann mir jemand helfen!«
    Er riss sie zu sich heran, sodass ihr Rücken gegen seinen Bauch
gedrückt war, und hielt ihr die Hand auf den Mund.
    Â»Hör auf«, zischte er.
    Dieses Mal hielt er ihr Kinn fest, damit sie nicht beißen konnte.
Dann schleppte er Anna, die um sich trat und sich heftig wehrte, quer durch ihr
Wohnzimmer. Sie wollte seinem Griff entkommen, doch er hatte sie so fest gepackt
wie ein Bär. Wieder fiel ihr auf, wie viel größer er doch war als sie, fast
dreißig Zentimeter, und er wog vermutlich das Doppelte. Er zog sie zu der roten
Couch.
    Sie zappelte in seinen Armen, hatte schreckliche Angst. Würde er sie
vergewaltigen? Die Liste seiner kriminellen Vergangenheit blitzte ihr durch den
Kopf: mehrfache Vorfälle von häuslicher Gewalt, bewaffneter Drogenhandel, aber
keine Sexualdelikte. Trotzdem, für alles gab es ein erstes Mal.
    Sie wehrte sich mit neuen Kräften. Anna erinnerte sich aus einem
Selbsthilfekurs daran, dass das menschliche Knie nur fünf Kilo Druck aushält.
Sie hob ihren Fuß und trat, so fest sie konnte, in Richtung seines Knies. Sie
hörte nicht die Kniescheibe herausspringen, wie sie gehofft hatte, aber es
reichte, dass er aufschrie und sie losließ. Anna sauste in die andere Richtung,
auf die Rückseite ihrer Wohnung, wo die Hintertür in ihrer Küche zu einer
Seitengasse hinausführte.
    Â»Verdammt noch mal, Frau!«, brüllte er.
    Sie blickte beim Laufen über ihre Schulter. Er war hinter ihr her
und lief schneller als sie. Sie würde es nicht schaffen, die Hintertür mit
ihren drei verschiedenen Schlössern zu öffnen, bevor er sie eingeholt hätte. Verzweifelt
blickte sie sich in der Küche nach einer Waffe um. In Reichweite war nur der
Geschirrständer aus Holz, der voll war mit Schalen, Kaffeebechern und Besteck.
    Anna griff nach dem Ständer und warf ihn D’marco entgegen, als er
herankam. Der Ständer krachte ihm seitlich gegen den Kopf; Schalen und
Kaffeebecher trafen seinen Schädel und schepperten gegeneinander. Er taumelte
gegen den Kühlschrank. Magnete, Fotos und Coupons verteilten sich auf dem
Fußboden. D’marco sackte benommen gegen das Gerät und Anna drehte sich zur
Hintertür um.
    Sie öffnete den Riegel, schob die Sicherheitskette zurück und wollte
aufschließen – zu spät. D’marco war schon hinter ihr und griff mit seinen
riesigen Händen nach ihren Handgelenken. Er zog sie vom Türknauf weg und drehte
sie um, damit sie ihn ansah. Ihr Rücken war gegen die Tür gedrückt und ihre
Hände waren gefangen wie in einem Schraubstock.
    Sie blickte zu dem Mann hoch. Er atmete schwer und blutete aus
Wunden am Kopf, wo ihn der Holzständer und das Geschirr getroffen hatten.
    Â»Lady –«, sagte er.
    Sie trat ihm in den Schritt. Er klappte stöhnend zusammen und fiel
nach vorn. Sie kam unter seinem Gewicht ins Stolpern, und so lagen sie beide
übereinander vor der Tür, sein Körper halb über ihrem.
    Anna versuchte sich unter ihm hervorzuwinden, doch sie saß fest.
D’marco griff stöhnend vor Schmerz nach ihren Handgelenken und drückte sie
rechts und links von ihr auf den Boden. Er richtete sich mühevoll auf und setzte
sich rittlings auf sie, ihre Arme immer noch auf den Küchenboden gedrückt.
    Sie saß in der Falle.
    Anna starrte den entflohenen Gefangenen an. Eine Mischung aus
Schweiß und Blut lief ihm in die Augen und tropfte auf seine Jeansjacke, wo das
alte Blut bereits zu einem schwarzen Fleck getrocknet war. Er atmete schwer und
verzog das Gesicht vor Schmerz.
    Sie hatte noch nie solche Angst gehabt. Sie war so verängstigt, dass
sie nicht einmal weinen konnte. Wenn er vorhatte, sie zu töten, würde es
hoffentlich schnell gehen.
    Er brauchte einen Augenblick, um Luft zu bekommen. Schließlich fing
er an zu sprechen.
    Â»Zum Teufel ist das schwer, mit Ihnen

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