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Ewig sollst du bueßen

Ewig sollst du bueßen

Titel: Ewig sollst du bueßen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Allison Leotta
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üblicherweise so strenger Chef war, gegen
den sie sich da drückte. Sie ließ ihn los und machte rasch einen Schritt
zurück.
    Â»Wie sind Sie so schnell hergekommen?« Sie versuchte, ihre Stimme
wieder normal klingen zu lassen, als sie mit Jack sprach. »Wer sind diese
Polizisten?«
    Â»Nachdem ich Ihre Schreie gehört hatte, habe ich ein paar Officers
angerufen, von denen ich wusste, dass sie hier in der Nähe wohnen oder
arbeiten. Diese beiden wohnen um die Ecke. Und McGee muss auf dem Weg hierher
gegen jede nur erdenkliche Verkehrsregel verstoßen haben.«
    Â»Vielen Dank, Officers«, rief sie. »Und danke, Detective McGee.«
    Â»Was tut man nicht alles für ein paar bezahlte Überstunden«, meinte
er mit unbewegter Miene.
    Sie wollte zur Spüle gehen, um sich ein Glas Wasser zu holen, doch
sie humpelte nur einen Schritt, weil sie auf zerbrochenes Geschirr trat und
erstaunlich unsicher auf den Füßen war. Jack stieß die Scherbe eines Kaffeebechers
beiseite und führte sie zum Küchentisch, wo sie sich hinsetzte. Er fragte sie,
wo ihre Gläser wären und füllte eines mit Wasser. »Austrinken«, wies er sie an.
Sie stürzte das Wasser hinunter und meinte, den gesamten Lake Superior
austrinken zu können. Sie war unendlich durstig von ihrem Lauf und dem Kampf
mit D’marco. Jack füllte nach und reichte ihr das Glas erneut.
    Sie setzte das Glas gerade an die Lippen, als Sirenengeheul erklang.
Einen Augenblick später stürmten zwei Polizisten in Uniform durch die offen
stehende Wohnungstür.
    Â»Polizei!«, brüllten sie und schwenkten ihre Waffen umher. Sie waren
erstaunt, hier so viele Leute vorzufinden. Es gab einen heiklen Moment, als
alle brüllten, dass sie die Polizei wären, bis McGee
und die beiden Cops in Sweatshirts ihre Dienstmarken hochhielten und einer der
Uniformierten McGee erkannte. Man begrüßte sich, die Waffen wurden gesenkt.
    Â»Das müssen die Polizisten sein, die über die Notrufzentrale
geschickt wurden«, meinte Jack. Dann murmelte er leise: »Verdammte
Notrufzentrale.«
    Anna hatte ihn bisher kaum fluchen hören. Nun erkannte sie, dass
Jack noch mitgenommener war als sie selbst.

KAPITEL 25
    Es dauerte eine Weile, bis alle ihre Wohnung wieder verlassen
hatten. Es musste Papierkram erledigt werden, Fotos gemacht, ein Tatort –
völlig unwirklich, aber ihr Apartment – aufgenommen werden. Anna beobachtete
einen Kriminaltechniker, wie er Proben der Blutflecke von ihrem Küchenfußboden
sicherte. Und sie musste bei dem Detective, der im Fall von D’marcos Flucht und
Angriff ermittelte, eine Aussage machen. So war es also, auf der anderen Seite
einer Ermittlung zu stehen, als Opfer eines Verbrechens. Sie war erschöpft.
Einerseits hätte sie die Polizisten gern aus ihrer Wohnung gehabt, um sich
ausruhen zu können, andererseits hatte sie Angst davor, allein zu sein.
    Schließlich waren außer Jack alle fort. Sie war dankbar für seine
Gesellschaft beim Aufräumen. Er arbeitete ruhig an ihrer Seite – fegte die
zerbrochenen Becher auf, wischte D’marcos Blut vom Boden, überprüfte, ob ihre
Schlösser alle funktionierten. Als es nichts mehr zu tun gab, brachte sie ihn
langsam zur Tür. Sie wollte nicht, dass er ging.
    Â»Danke, Jack. Für alles.«
    Â»Sie haben mir oft genug gedankt.« Jack legte ihr leicht eine Hand
auf die Schulter. »Meinen Sie, Sie können heute Nacht allein bleiben?«
    Â»Ja, na klar.« Sie versuchte, lässig zu klingen. »Heute Nacht werde
ich so sicher sein wie noch nie. Nachdem die Nachbarn all die Polizisten aus
meiner Wohnung haben kommen sehen, wird sich niemand mit mir anlegen wollen.«
    Â»Okay«, sagte er langsam. »Dann gute Nacht, Anna.«
    Â»Gute Nacht, Jack.«
    Er drückte ihre Schulter und drehte sich um, um hinauszugehen. Sie
fand es schade, dass er seine Hand von ihrer Schulter nahm. Sie atmete tief
durch und wappnete sich dafür, gleich allein in der Wohnung zu sein. Sie würde
Jody anrufen, dachte sie, und ihre Schwester so lange wie möglich am Telefon
festhalten. Alles würde gut werden. Es gab keine Gefahr. Aber sie war trotzdem
noch verschreckt.
    Vielleicht nahm er den Ausdruck auf ihrem Gesicht wahr, jedenfalls
kam Jack noch einmal zurück.
    Â»Schauen Sie, Anna, ich finde es nicht gut, Sie hier allein zu
lassen. Ich muss jetzt gehen – Olivia wartet

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