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Ewig sollst du bueßen

Ewig sollst du bueßen

Titel: Ewig sollst du bueßen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Allison Leotta
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sie durch die Luft fliegen. Sie quietschte vor
Vergnügen, warf dann ihre Ärmchen um seinen Hals und bedeckte sein Gesicht mit
Küsschen. »Hast du den bösen Mann gekriegt?«
    Â»Das haben wir, Schätzchen.«
    Eine stämmige Latina folgte Olivia lächelnd in die Halle. »Sie war
ganz aufgeregt, weil sie länger aufbleiben durfte«, berichtete die Nanny Jack.
Sie hielt inne, als sie Anna entdeckte. Ihre Augen wurden schmal. »Eine
Freundin! Sie haben gesagt, Sie müssen arbeiten. Ein Notfall, haben Sie
gesagt.«
    Â»Luisa, ich danke Ihnen sehr«, sagte Jack und brachte sie zur Tür.
»Ich war arbeiten. Und das ist Anna – von der Arbeit.
Ich werde die Überstunden bei der nächsten Abrechnung berücksichtigen, okay?«
    Â»Aber sicher, Mr. Jack, kein Problem. Gute Nacht, cosita.« Die Nanny küsste Olivia, als Jack die Tür öffnete.
»Gute Nacht, Miss Anna von der Arbeit. Bearbeiten Sie ihn später nicht zu
sehr.«
    Â»Gute Nacht«, rief Anna und musste sich ein Lachen verkneifen, als
Jack die Tür hinter der Nanny schloss.
    Die Ärmchen immer noch um den Hals ihres Vaters gelegt, drehte
Olivia sich zu Anna um. Das kleine Mädchen hatte wunderbar mokkafarbene Haut
und Jacks grüne Augen. »Hi«, sagte sie strahlend. »Ich bin Olivia.« Die
Fünfjährige streckte ihre Hand aus und schüttelte Annas.
    Â»Hallo.« Anna lächelte das frühreife Mädchen an. »Ich bin Anna.«
    Â»Das ist die Lady, mit der ich arbeite«, erzählte Jack seiner
Tochter. »Anna weiß nicht, wo sie heute Nacht schlafen soll. Meinst du, sie
kann hierbleiben?«
    Â»Ja. Du kannst meinen Bär nehmen«, sagte Olivia und gab Anna den
Teddy. »Du bist hübsch, genau wie Daddy gesagt hat.«
    Â»Das ist lieb von dir.« Anna errötete und schaute überall hin, nur
nicht zu Jack. Das in einem fröhlichen satten Gelb gestrichene Wohnzimmer war
voll mit Spielzeug. In einer Ecke stand ein großer Weihnachtsbaum. Hinter dem
Wohnzimmer konnte Anna die Küche entdecken, in der Fingerfarben- und
Nudelbilder hingen.
    Â»Nun ist es aber genug«, meinte Jack und lachte verlegen. Er setzte
sie auf dem Boden ab. »Schlafenszeit. Geh nach oben und such dir das Buch aus,
das ich dir vorlesen soll.«
    Â»Mm … können es nicht drei sein?«, fragte sie mit der süßen,
unerbittlichen Autorität eines fünf Jahre alten Mädchens, das weiß, dass es
seinen Vater um den Finger wickeln kann.
    Â»Zwei«, gab er nach. Es wurde immer verhandelt. Olivia rannte
glücklich die Treppe hinauf, weil sie gewonnen hatte. Anna beobachtete das
Ganze wehmütig. Jack war die Art von Vater, den sie gern gehabt hätte.
    Eine halbe Stunde später – nachdem Olivia ihre Bücher vorgelesen,
das Nachtgebet gesprochen und ihr ein Glas Wasser gebracht worden waren, ihr
zurückverlangter Teddybär mit im Bett steckte, sowie nach mehreren Küsschen –
lag Olivia schließlich im Bett.
    Â»Da haben Sie ja ein ganz schönes Bettritual«, flüsterte Anna, als
Jack mit ihr den Flur hinunterging.
    Â»Ich weiß, aber ich kann nicht schlafen, wenn ich vergesse, ihr den
Teddy zuzustecken«, flüsterte Jack zurück. Er machte das Licht im Gästezimmer
an.
    Anna setzte ihren Rucksack auf einer Liege ab, über der eine bunte
Steppdecke lag. Eine Kiste mit Spielzeug, ein Schaukelpferd und ein kleiner
Tisch mit Kinderstühlen nahm eine Wand ein. Wenn hier keine Gäste übernachteten,
war dies offensichtlich ein Spielzimmer.
    Â»Jack, ich muss Ihnen erzählen, was D’marco mir heute in meiner
Wohnung gesagt hat. Ich denke, es gibt da etwas, das wir uns genauer ansehen
müssen.«
    Â»Wir werden morgen darüber sprechen. Jetzt sollten Sie erst mal Ruhe
haben.«
    Er zeigte ihr das kleine Badezimmer neben dem Schlafzimmer und legte
ihr ein Handtuch hin. Sie konnte es kaum erwarten, den Schmutz und Schweiß von
heute Abend abzuduschen. Sie war froh, es hier in diesem freundlichen Haus tun
zu können, mit dem toughen Chef der Mordabteilung in der Nähe, anstatt in ihrer
einsamen Kellerwohnung. Hier war sie vollkommen sicher.
    Anna ging mit Jack zur Tür des Schlafzimmers. Er drehte sich um und
sie standen sich gegenüber.
    Â»Jack, ich danke Ihnen. Für alles«, flüsterte sie, um Olivia nicht
zu wecken. »Mir war gar nicht klar gewesen, wie sehr ich heute Abend

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