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Ewig

Ewig

Titel: Ewig Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gerd Schilddorfer , David G. L. Weiss
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erschien Valerie vielsagender als jede Antwort.
    »Sie kotzen mich an, Shapiro. Dagegen ist jeder Häuserkampf eine aufrechte und ehrliche Aktion«, entfuhr es Goldmann wütend und sie legte auf.
Innere Stadt, Wien/Österreich
    K ommissar Berner hatte nach dem Besuch im Leichenschauhaus wie immer das Bedürfnis, den Formalin-Geruch so schnell wie möglich aus seiner Nase zu bekommen. Er schickte Burghardt mit der Schwester zurück ins Krankenhaus, nachdem die Identifizierung eine Sache von kaum einer Minute gewesen war. Die Krankenschwester war sich absolut sicher, dass der Mann mit der Narbe auf dem Seziertisch und der Unbekannte, der gemeinsam mit drei Rettungssanitätern Pater Johannes aus dem Allgemeinen Krankenhaus in Wien entführt hatte, ein und dieselbe Person war.
    Kommissar Ruzicka war verblüfft daneben gestanden. »Wenn sie dich in der Inneren Stadt nicht mehr haben wollen, Bernhard, dann komm zu uns und vergiss die Pension«, sagte er mit einem Anflug von Bewunderung in seiner Stimme.
    Berner verzog das Gesicht. »Fällt mir nicht ein, Gerald. Vom Regen in die Traufe«, brummte er und wehrte mit erhobenen Händen alle Fragen ab, die Ruzicka auf ihn abschoss. »Der Arzt meinte, dass die Kugel aus derselben Waffe stammt, die der Mörder in der Ruprechtskirche verwendet hat. Das ist noch immer mein Fall, Gerald, auch wenn es einige nicht wahrhaben wollen. Also lass mich machen und ich präsentiere dir den Täter und die Identität des Opfers aus dem Schellensee auf einem Silbertablett. Was willst du mehr?«
    Ruzicka hatte ihn zu seinem Wagen gebracht und während der Fahrt hatte Berner ihm von seiner geplanten Reise nach Apulien erzählt.
    »Ich lass mich scheiden und komm mit dir, Bernhard«, hatte Ruzicka nur sehnsüchtig geseufzt, bevor er Berner aussteigen ließ und mit seinem Auto in einer blauen Dieselwolke verschwand.
    Kommissar Berner fuhr nach Hause und ging als Erstes unter die Dusche. Gerade als er sich überlegte, ob Eddy nun endgültig kalte Füße bekommen hatte, klingelte das Telefon.
    »Es ist schön zu hören, dass Sie schon aus dem Krankenhaus entlassen wurden, Herr Kommissar«, stellte Eddy statt einer Begrüßung fröhlich fest.
    »Ich will gar nicht wissen, welches Informationsnetzwerk du jetzt wieder angezapft hast«, brummte Berner und zündete sich eine Zigarette an. »Hast du es dir überlegt?«
    »Sie meinen, was die Inszenierung betrifft?«, fragte Eddy vorsichtig.
    »Ganz genau, die Aufführung sollte heute Abend sein und ich warte noch immer auf den Solisten«, sagte Berner. »Hast du die Besetzungsliste durchgeschaut?«
    Eddy kicherte. »Die ist etwas dünn geworden in den letzten Wochen, ein paar Stars sind verhindert und andere haben Auslandsverpflichtungen«, erläuterte der Exringer und sein Ton war wie der eines Agenten, der seine Felle davonschwimmen sieht.
    »Die Zeiten sind hart, Eddy«, meinte Berner lakonisch, »nur die Besten bleiben im Geschäft. Aber ich wollte nicht die Situation der ›darstehlenden‹ Künste mit dir erörtern«, grinste der Kommissar und Eddy konnte gar nicht mehr aufhören zu kichern.
    »Sie haben gewonnen, Herr Kommissar«, stieß er schließlich atemlos hervor, »ich glaube, ich werde Sie am besten selbst zu der Premiere begleiten. Das wird ein ganz ungewohntes Ereignis werden, Sie und ich auf einer Bühne.«
    »Die Kritiker werden begeistert sein«, brummte Berner.
    »Soll ich noch jemanden als Statisten mitbringen?«, fragte Eddy und der Kommissar hörte Papier rascheln.
    »Das ist ein Zweipersonen-Stück, Eddy, und als Kammerspiel sollte es auch dabei bleiben. Die Adresse und die genaue Uhrzeit schicke ich dir per SMS. Du kannst ja einmal dein Netzwerk vorsichtig abfragen, was ihm zu der Bühne im Nobelbezirk einfällt.«
    »Mach ich, Herr Kommissar. Soll ich besondere Requisiten mitbringen oder reicht der übliche Notfallkoffer?«
    »Kein Aufsehen, kein Feuerwerk und kein Programmheft, wir improvisieren«, meinte Berner trocken. »Und noch etwas, Eddy. Wenn das jemals bekannt wird, dann sorge ich dafür, dass deine Tochter ihren Job im Vorzimmer von Präsident Dr. Sina verliert und sich die Nägel woanders lackiert, verstehen wir uns?«
    Für einen Moment war Eddy sprachlos. Dann klang wieder sein Kichern durch die Leitung. »Man kann Ihnen nichts verheimlichen, Herr Kommissar«, gluckste er, »aber von mir wird niemals jemand etwas erfahren. Mein Wort drauf.«
    Paul Wagner umkreiste seine Remise zweimal zu Fuß, bevor er das große Tor

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