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Ewig

Ewig

Titel: Ewig Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gerd Schilddorfer , David G. L. Weiss
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und eindeutig. Beschützen Sie Sina und Wagner vor dem Orden und sorgen Sie dafür, dass sie ungefährdet das vollenden können, woran unsere Wissenschaftler gescheitert sind. Und was machen Sie, General? Sie nehmen sie mit vorgehaltener Pistole gefangen, anstatt ihnen die Tempelherren vom Hals zu halten, Sie laufen in eine Falle und dann verlieren Sie auch noch die Spur der beiden. Ich gratuliere!«
    Der Minister legte beide Hände flach auf den Tisch und stellte die entscheidende Frage. »Warum wurde Mr. Van Gavint nicht informiert? Warum wurde er nicht zu der Aktion hinzugezogen? Die Frage geht auch an Sie, Herr Botschafter.«
    Gavint lächelte in sich hinein und schrieb weiter an seinen Aufstellungen.
    Der Minister war noch lange nicht fertig. »Bisher waren alle Einsätze, die Mr. Van Gavint in dieser staatswichtigen Angelegenheit durchführte, von Erfolg gekrönt. Er genießt voll und ganz das Vertrauen der Armeeführung und des Zentralkomitees und er hat es bisher in keiner Weise enttäuscht. Was man von Ihnen, General, nicht behaupten kann. Ich habe Sie bereits nach dem Fiasko in Tibet gewarnt. Für mich sieht es ganz danach aus, dass Sie wieder einen Alleingang in Chemnitz unternommen haben und wieder gescheitert sind. Und Sie, Herr Botschafter, haben nichts dagegen unternommen. Ich frage mich, ob ich nicht dem Zentralkomitee nahe legen soll, die gesamte Führungsmannschaft der Botschaft in Wien auszutauschen. Ich hätte gute Lust dazu.« Der Minister holte Luft und der Botschafter nutzte den Augenblick.
    »Herr Minister, es war nicht abzusehen, dass plötzlich eine dritte Partei auftauchen würde. Ich habe keinerlei Geheimdienstmeldungen erhalten, die …«
    Der Minister unterbrach Weng Huan mit einem Zischlaut, der an eine Schlange erinnerte. »Wollen Sie damit die Schuld unserem Geheimdienst zuschieben, Herr Botschafter?«, fragte er lauernd, »um von Ihrer eigenen Unfähigkeit abzulenken?«
    Gavint hielt dies für den perfekten Augenblick, um einzugreifen. Er blickte hoch zu der Videowand und lächelte maliziös. »Herr Minister, ich glaube, es ist an der Zeit, alle persönlichen Eitelkeiten hintanzustellen und an einem Strick zu ziehen – und zwar auf derselben Seite.« Gavint machte eine Pause, um seine Worte wirken zu lassen.
    Der Minister lächelte. »Fahren Sie fort, Mr. Van Gavint«, forderte er den Südafrikaner auf.
    »Die Ereignisse in Chemnitz haben uns gezeigt, dass die Tempelherren zu allem entschlossen sind. Sie werden den Druck auf Wagner und Sina erhöhen, je näher die beiden der Lösung des Rätsels kommen. Was diese Frau betrifft, so muss ich dem Herrn Botschafter zum Teil Recht geben. Alle Informationen, die uns der Geheimdienst dazu liefern könnte, wären hochwillkommen.«
    Der Minister neigte zustimmend den Kopf.
    Gavint lächelte in die Kamera wie ein Filmstar. »Lassen Sie die Frau mein Problem sein und betrachten Sie es als gelöst, Herr Minister. Sobald ich nähere Einzelheiten habe, nehme ich mich ihrer an. Was Wagner und Sina betrifft, so ersuche ich Sie um absolute Handlungsfreiheit und um die uneingeschränkte Unterstützung der hier Anwesenden. Dann werden wir die Aufgabe zu einem erfolgreichen Ende bringen, ich bin überzeugt davon.« Der Minister lehnte sich zurück und faltete wieder die Hände vor dem Bauch.
    »Mr. Van Gavint, ich sehe darin überhaupt kein Problem.« Der gönnerhafte Gesichtsausdruck verschwand genauso schnell, wie er gekommen war. »Herr Botschafter, General, Sie haben es gehört. Ich erwarte, dass Sie alles nur Mögliche unternehmen, um den einzigen Mann zu unterstützen, der in dieser Sache offenbar im Interesse Chinas handelt.«
    Das Bild des Ministers verschwand von der Wand wie ein Phantom, das sich in Luft auflöste. Alle Anwesenden blieben betroffen sitzen. Nur Gavint stand auf, strich sich die Hose glatt und ging an die Tür, bevor er sich noch einmal umdrehte. Li Feng und der Botschafter blickten noch immer starr geradeaus.
    »Ich habe Ihnen beiden den chinesischen Arsch gerettet und ich verspreche Ihnen, es war das letzte Mal«, sagte Gavint wie beiläufig. Keiner am Tisch rührte sich. »Ab sofort gibt es nur mehr eine Marschrichtung, und zwar meine. Wie heißt das große Wüstengebiet im Norden Chinas doch noch schnell?« Gavint ließ ein paar Sekunden verstreichen. »Ach ja, Gobi, die Wüste Gobi.« Er öffnete lächelnd die Tür und zog sie leise wieder hinter sich zu.
Missionshaus St. Gabriel, Mödling/Österreich
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