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Ewig

Ewig

Titel: Ewig Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gerd Schilddorfer , David G. L. Weiss
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Gesellschaft leisten.«
    Gavint lächelte entschuldigend und verneigte sich leicht in Richtung Valerie. »Tut mir leid, aber die Pflicht ruft.«
    Nachdem der Südafrikaner mit wehendem Mantel auf der Straße verschwunden war, kam die Kellnerin und nahm die Rechnung auf. Paul und Valerie zählten auf, was sie gegessen und getrunken hatten und beglichen ihre Zeche. Plötzlich erschrak die Serviererin und stellte mit aufgerissenen Augen fest: »Es tut mir leid, aber da sind noch neun Stück Gebäck offen. Da kann irgendetwas nicht stimmen.«
    »Doch, das geht schon in Ordnung, das sind meine«, unterbrach sie Georg verlegen und wurde rot im Gesicht. Dann zog er seine Brieftasche heraus und schob alles auf Tschak.
    Auf dem Weg zum »Pizza-Expresss« lachten Paul und Georg lauthals und konnten gar nicht mehr aufhören. Valerie ging neben ihnen und dachte schon, die beiden hätten zu viel getrunken.
    Aber dann sagte Georg nebenbei zu ihr: »Das hast du wirklich sehr gut gemacht, das war genau zum richtigen Zeitpunkt das passende Stichwort.«
    Goldmann schaute den Wissenschaftler verwirrt an. »Was meinst du damit?«, fragte sie verwundert.
    »Lassen wir unseren mysteriösen Unbekannten den Heiligen Gral suchen«, ergänzte Wagner. »Das ist die gerechte Strafe dafür, dass er uns noch immer nicht seinen Namen gesagt hat.« Und Georg und er fingen wieder an zu lachen, während Tschak den abendlichen Spaziergang genoss und Valerie sich fragte, was sie jetzt wieder verpasst hatte.
Agnesgasse, Wien – Sievering/Österreich
    G eneral Li Feng hatte nach dem Anruf Gavints in der Botschaft keine Zeit verloren. Wenn der edelsteinbesetzte Pokal in der Villa der Tempelherren sein sollte, dann würde er ihn finden. Abgesehen von Tibet war er dem Geheimnis noch nie so nahe gewesen und er schwor sich, diesmal keinen Fehler zu machen.
    Die vier schwerbewaffneten Männer, die mit ihm im Audi der Botschaft saßen, waren zuverlässig und motiviert. Li Feng hatte ihnen ganz genau erklärt, worum es bei diesem Einsatz ging. Das Briefing, das der General im kleinen Sitzungssaal der Botschaft eilig einberufen hatte, war kurz und präzise gewesen, die Hausnummer in der Agnesgasse herauszufinden ein Kinderspiel.
    Der Abend war hereingebrochen und in den Straßen Wiens flammten die ersten Lichter auf. Der Weg von der chinesischen Botschaft in die Gasse am nordwestlichen Rand der Stadt führte entlang dem Donaukanal, auf dem die ersten Ausflugsschiffe auf die bevorstehende Saison vorbereitet wurden. Doch die Gedanken des Generals drehten sich um ein ganz anderes Thema. Sollte das Geheimnis der Unsterblichkeit tatsächlich in einem Edelstein versteckt worden sein, der als Verzierung auf einem Barockpokal diente?
    Als der A8 in die Krottenbachstraße einbog und westwärts beschleunigte, war Li Feng klar geworden, dass Gavint ihm mit seinem Anruf auch die Möglichkeit geboten hatte, Ruhm und die Ehre zu ernten. Vielleicht war der Südafrikaner doch nicht so unkooperativ, wie viele dachten, schoss es dem General durch den Kopf.
    Die hellgelbe Villa lag ruhig und offensichtlich verlassen inmitten von ähnlich luxuriösen Anwesen. Alle Fenster waren dunkel und Li Feng hatte nicht vor, sich mit zeitraubenden Kleinigkeiten wie Überwachung oder Beobachtung aufzuhalten. Das grüne schmiedeeiserne Tor hielt dem Ansturm der Brechstange keine zwanzig Sekunden stand und sprang mit einem lauten, knirschenden Jaulen auf.
    Gefolgt von seinen Männern lief der General mit gezogener Waffe die Stufen hoch bis vor die Eingangstüre. Er wollte bereits das Glas einschlagen, da sah er im letzten Moment das rote Lämpchen des Bewegungsmelders durch die Scheiben blinken. Mit einem Wink gab er seinen Männern den Befehl, auf der Rückseite der Villa nach einer Alternative zu suchen. Kaum dreißig Sekunden später stand er vor der Terrassentüre, durch die auch Eddy und Kommissar Berner in das Haus gelangt waren.
    Der Mann mit der Brechstange zog einen Glasschneider aus seiner Tasche und setzte an, schnitt einen Kreis und löste das runde Stück Glas vorsichtig. Dann wiederholte er dasselbe für die innere Glasscheibe der Terrassentür und griff nach innen, drehte den Verschluss, stieß die Flügel auf und löste damit den stillen Alarm aus. Im Polizeikommissariat auf der Hohen Warte begannen hektisch Lampen zu blinken und eine Klingel schrillte ohrenbetäubend.
    Mit großen Schritten drangen Li Feng und seine Männer in den ersten, mit Antiquitäten ausgestatteten Raum

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