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Ewig

Ewig

Titel: Ewig Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gerd Schilddorfer , David G. L. Weiss
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große Lücke in unsere Linien und das Zentralkomitee ist ebenfalls zutiefst dieser Auffassung. Aber wie dem auch sei, ich habe Informationen für Sie, General, die das Blatt endgültig zu unseren Gunsten wenden könnten und mit Sicherheit auch werden, dafür werden Sie sorgen!«
    Li Feng beeilte sich zuzustimmen.
    »In nur wenigen Tagen wird etwas passieren, was nicht oft der Fall ist. Die Kaiserkrone wird auf eine Reise nach Aachen gehen, in die Krönungskirche, als einer der Höhepunkte einer Ausstellung über die römisch-deutschen Kaiser. Sie wird ihren alarmgesicherten Platz in der Schatzkammer verlassen und in einer wesentlich weniger geschützten Umgebung ausgestellt.«
    Li Feng horchte auf.
    »Es sollte kein Problem sein, eine offizielle Einladung der deutschen Regierung zu erhalten«, fuhr der Minister fort. »Wir werden die Kopfstärke der Delegation mit zehn Mann angeben und Sie werden ihr Leiter sein, General. Neun Soldaten und Sie sollten ausreichen, um überraschend zuschlagen zu können. Ich schicke heute noch dementsprechende Kräfte auf den Weg nach Wien, damit wir für alle Fälle gerüstet sind.«
    Li Feng hakte nach. »Ja, aber was suchen wir genau?« Für eine halbe Minute war es ruhig in der Leitung, so als wolle der Minister das letzte Geheimnis nicht jemandem wie dem General verraten.
    Dann seufzte er. »Hören Sie zu, Li Feng. Unsere Wissenschaftler sind zu dem Schluss gekommen, dass der Rubin im Zentrum der Krone das Geheimnis Friedrichs ist oder es enthält. Deshalb der rote Punkt in der blutigen Zeichnung über dem Kopf von Mr. Van Gavint. Es war kein Stein im Kelch, es ist ein Edelstein in der Krone. Kennen Sie den Stein der Weisen, General?« Li Feng war von der Frage überrascht und wartete auf eine Erklärung.
    »Unsere Spezialisten haben bereits seit Langem die Legenden analysiert und glauben nun, es handelte sich um eine Substanz in Form einer Pille, um ein Konzentrat, wahrscheinlich in der Farbe rot. Das ist alles, was Sie wissen müssen.« Der Minister klang ungeduldig.
    »Wenn sich die Pille tatsächlich in der Krone befindet, dann sollen wir …« Der General wurde erneut unterbrochen.
    »… die Krone aus der Vitrine nehmen, die Pille suchen und entnehmen, ja! Wahrscheinlich eine rote Pille. Rot – Rubin, der Schluss liegt auf der Hand. Hinter einem blauen oder grünen Stein lässt sich eine rote Pille nur schwer verstecken. Aber lassen Sie um Gottes willen die Krone da, die braucht niemand, General.« Der Minister klang nun endgültig genervt. Er bedauerte immer mehr den Tod von Peer van Gavint und zweifelte an dem Urteilsvermögen seines Generals. Aber die Zeit war zu knapp, um Alternativen zu finden.
    »Sollten Sie es bisher noch immer nicht begriffen haben, diese Pille macht China mit einem Schlag zur führenden Nation auf dieser Welt. Sie ebnet den Weg in ein neues Jahrtausend, ein neues Zeitalter, das die Welt unter chinesischer Führung einen wird. Ein Weg, General, an dessen Ende eine chinesische Welt steht. Qin Shihuangdi hat es uns vor zweitausend Jahren vorgemacht. Er hat China mit dem Schwert und einer harten Hand aus sieben streitenden Reichen geschaffen. Stellen Sie sich vor, was wir mit der Waffe der Unsterblichkeit erreichen könnten. Es gäbe keine Feinde mehr, es gäbe nur mehr Verbündete. Die Nationen würden von der Landkarte radiert und wieder ein gemeinsames Reich geschaffen werden, unter unserer Führung. Dazu brauchen wir keine veralteten Symbole wie eine goldene Krone. Wir brauchen die rote Pille, die Kraft der Unsterblichkeit, das Geheimnis der Kaiser, den Stein der Weisen.«
    Li Feng schluckte. »Alles das ist mir völlig klar, Minister«, erwiderte er, »das Problem werden die Sicherheitsschleusen sein und die Metallscanner in der Krönungskirche, die sicherlich installiert werden, um jeden Besucher zu durchleuchten.«
    »Das lassen Sie nur meine Sorge sein, General«, winkte der Minister ab. »Sie werden alles mitnehmen können, was Sie brauchen, vertrauen Sie mir.« Die Pause, die dann kam, ließ Li Feng Schlimmes ahnen. »Es ist die letzte Chance, Li Feng«, zischte der Minister unvermittelt. »Machen Sie keinen Fehler mehr, nicht einen einzigen, sonst lasse ich Sie Ihr Grab schaufeln.«
Burg Grub, Waldviertel/Österreich
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