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Ewig

Ewig

Titel: Ewig Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gerd Schilddorfer , David G. L. Weiss
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ich schneller um die Ecke verschwunden war, als er es für möglich hielt. Doch dann sah ich ein langes gerades Stück vor mir und wusste, das ist die Endstation. Ich nahm die Geschwindigkeit weg und schrie ›alles raus hier‹, schnallte mich ab, stellte auf Autopilot und ließ mich aus der Tür fallen, hinunter ins Wasser, das mir den Atem nahm, als ich mit vielleicht achtzig Sachen aufschlug. Zur gleichen Zeit traf die nächste Rakete voll. Es gab eine Explosion, einen Feuerball, Trümmer regneten ins Wasser und dann raste auch schon der Kampfhubschrauber über mich hinweg und verschwand hinter der nächsten Biegung.« Valerie schloss kurz die Augen. »Niemand überlebte außer mir.«
    »Ich verstehe«, sagte Wagner leise und war versucht, ihre Hand zu nehmen.
    »Nichts verstehst du«, antwortete Goldmann bitter, »gar nichts. Der Copilot …« Sie schluckte und versuchte die Tränen zurückzuhalten. »Wir waren verlobt, wollten in fünf Wochen heiraten.«
    Keiner hatte den anderen dunkelblauen Sikorsky mit dem Aero-Logo bemerkt, der langsam näher gekommen war und seine Position hinter dem schwarzen Hubschrauber einnahm. Neben dem Piloten waren die drei Männer des Rats der Zehn an Bord, die auch den Austausch Berners im Schloss überwachen sollten. Sie waren mit Maschinenpistolen bewaffnet und fest entschlossen, nun ihren Auftrag zu Ende zu führen. Nach einem kurzen Telefonat mit Bischof Kohout stand eines für sie fest. Selbst wenn Schwester Agnes bei der Aktion ums Leben kommen sollte, Wagner, Sina, Berner und die israelische Agentin durften Österreich nie erreichen und es bis in die Schatzkammer schaffen.
    Der Angriff war genauso brutal wie überraschend. Ein Kugelhagel prasselte plötzlich auf den schwarzen Sikorsky-Hubschrauber ein und durchlöcherte die dünne Außenhaut wie Papier. Eines der Geschosse durchschlug glatt Sinas Oberarm und blieb im Lederpolster des Sitzes gegenüber stecken. Zwei weitere fing die kugelsichere Weste ab. Valerie reagierte blitzschnell und ließ den Hubschrauber nach links kippen. Unter ihnen lagen Wälder, kleine Orte und ein Flusslauf, der sich in engen Schlingen südwärts wand.
    »Wo ist meine Sporttasche?«, rief Goldmann aufgeregt und drückte den Sikorsky schon in die nächste Kurve, die Paul in seinen Sitz presste.
    »Hier neben mir«, antwortete Wagner und riss panisch am Verschluss.
    »Dann nimm die Uzi und halt sie uns vom Leib!«
    Paul versuchte das Fenster zu öffnen.
    »Halt dich nicht damit auf, schieß einfach durch.«
    Mit dem ersten Feuerstoß aus der Uzi verschwand die Scheibe wie von Geisterhand. Der Wind presste ins Cockpit und es wurde schlagartig kalt. Paul steckte den Kopf hinaus und hielt nach dem anderen Hubschrauber Ausschau. Er flog schräg hinter ihnen und kam näher.
    »Zieh die Handbremse, ich will ihn neben uns haben«, schrie Paul über das Toben des Windes und dann wurde er auch schon in die Gurte gepresst. Der andere Pilot reagierte langsamer und Wagner vergeudete keine Sekunde. Der nächste Feuerstoß war gut gezielt und brachte den dunkelblauen Sikorsky sofort zum Abdrehen.
    »Kurze Atempause«, stieß Valerie hervor und suchte verzweifelt nach einem Ausweg. Paul deutete hinunter auf den schmalen Wasserlauf mit seinen Windungen, der sich in Jahrtausenden sein Bett durch Wälder und Wiesen gegraben hatte.
    »Er ist genauso schnell wie wir, aber du kannst besser fliegen. Also hinunter mit uns!« Pauls Stimme klang entschlossen. Goldmann zögerte kurz, rang mit sich und ließ den Sikorsky schließlich im Steilflug auf das Wasser zustürzen.
    In der Kabine hatte Berner inzwischen Sinas Arm mit einem Streifen aus seinem Hemd verbunden, der aber auch schon wieder durchgeblutet war.
    »Skrupel ist ein Wort, das Ihre Männer nicht kennen, Schwester«, stellte der Kommissar wütend fest.
    Die Superiorin schaute ihn verächtlich an. »Wir haben eine Aufgabe zu erfüllen und das wissen Sie. Wir haben uns fünfhundert Jahre lang nicht aufhalten lassen und das wird sich jetzt durch nichts ändern.«
    »Ich werde Sie wegen dem Mord an dem jungen Pfarrer in der Schotten Kirche vor Gericht bringen, dessen können Sie sich sicher sein«, stieß Berner hervor.
    Schwester Agnes schüttelte den Kopf. »Das glaube ich nicht, Kommissar. Niemals stand einer aus dem Rat der Zehn vor Gericht und das wird auch nie geschehen.«
    »Verlassen Sie sich besser nicht darauf«, fuhr Berner sie an. »Den Schuss auf mich vor dem Schloss nehme ich persönlich und ohne diese

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