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Ewig

Ewig

Titel: Ewig Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gerd Schilddorfer , David G. L. Weiss
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versteckt gewesen war, lag plötzlich in seiner Hand und die Spitze drückte genau auf die Halsschlagader der Superiorin.
    »Die Spielregeln sind hiermit geändert, Schwester«, kam es heiser und stoßweise aus seinem Mund, »wir übernehmen genau ab hier.« Dann stand er auf und zog Schwester Agnes mit sich hoch, das Messer immer an ihrem Hals.
    »Fallen lassen!«, hallte sein Kommando an die beiden Bewaffneten über den Rasen, »oder eure Superiorin hat nicht einmal mehr Zeit für ein letztes Gebet.«
    Paul Wagner hörte die Waffen auf den Boden klappern und zwang sich, trotz der flammenden Schmerzen in seinem Rücken aufzustehen und die Pistolen einzusammeln. Dann griff er in seine Tasche, holte zwei Kabelbinder heraus und fesselte die beiden Männer. Ein Blick zurück zum Wagen genügte ihm. Valerie kniete neben Berner und knöpfte ihm die lächerliche Holzfällerjacke auf. Doch dann bemerkte Wagner noch etwas: Der Pilot war nicht mehr in seiner Kanzel!

    Kommissar Berner schaute in das Gesicht Clara Sinas und wusste, er war tot. Das Gefühl ist eigentlich gar nicht so schlecht, wenn nicht die verdammte Kälte und die Schmerzen in der Brust wären, dachte er sich. Dann sah er Paul auf sich zulaufen. Auch tot, dachte Berner, die Verrückte hat auch ihn erschossen. Erst als er Georg Sina auf sich zukommen sah, der mit einem grimmigen Gesichtsausdruck Schwester Agnes vor sich herschob, kamen ihm die ersten Zweifel.
    Valerie sah, dass Berner lebte und Georg die Lage unter Kontrolle hatte. Was drei schusssichere Westen und ein wenig Theaterblut am strategisch richtigen Fleck nicht alles bewirken können, dachte sie sich zufrieden, doch dann sah sie Paul auf sich zustürmen, eine Pistole in der Hand. Alarmiert richtete Goldmann sich auf, Wagner blieb stehen, hob die Pistole und Valerie schaute genau in den Lauf. Dann drückte Paul ab.
    Die Kugel pfiff keine drei Zentimeter von Valeries Kopf vorbei und traf den Piloten, der sich mit gezogener Waffe auf der anderen Seite des »Pizza-Expresss« angeschlichen hatte, in die Hand. Er ließ mit einem Schrei die Waffe fallen und Valerie erwachte aus ihrer Erstarrung. Schon stand Paul neben ihr und lächelte sie an. »Vertrauen Sie mir etwa nicht, Major Goldmann?«, fragte er und reichte ihr die Pistole. »Jetzt kannst du sie haben, ich brauche sie nicht mehr.«
    »Es wird Zeit, dass wir verschwinden«, stellte Georg fest und schob Schwester Agnes vor sich her auf den Mazda zu. »Die Verstärkung wird nicht lange auf sich warten lassen und dann sollten sie uns nicht mehr hier finden.«
    »Deswegen bin ich auch für das schnellere Transportmittel«, antwortete Valerie und zeigte auf den Hubschrauber.
    Schwester Agnes schüttelte den Kopf. »Die einzige Schwierigkeit ist, dass Sie den Piloten gerade außer Gefecht gesetzt haben«, meinte sie spöttisch.
    »Aber nicht so nachhaltig, wie Sie gestern den Killer ans Kreuz genagelt haben«, gab Valerie zurück. »Das waren doch Sie?«
    Schwester Agnes blieb stumm.
    »Wer sitzt dann im Hubschrauber auf dem Pilotensitz?«, fragte Wagner.
    »Du weißt doch, ich lasse ungern andere ans Steuer«, lächelte Goldmann und zog Berner hoch, der verwundert an sich hinabschaute, »egal ob auf dem Boden oder in der Luft.«
    »Du kannst den Heli fliegen?«, fragte Wagner erstaunt, während Sina mit Schwester Agnes bereits auf dem Weg übers Gras zu dem schwarzen Sikorsky war.
    »Ich bin mal geflogen, vor langer Zeit, aber das ist wie Rad fahren. Das verlernt man nie.« Valerie hatte einen seltsamen Ausdruck in den Augen, der Paul keineswegs beruhigte.
    »Fliegst du so, wie du fährst?«
    »Wart’s ab, du wirst es gleich erleben«, entgegnete Valerie und holte ihre Sporttasche aus dem Mazda. Weinstein wird einen Heimholdienst für den »Pizza-Expresss« organisieren müssen, dachte sie und grinste bei dem Gedanken in sich hinein.
    »Erleben kling gut«, brummte Berner und schaute zum Himmel, wo tiefhängende Regenwolken vom Wind südwärts getrieben wurden. »Ihr müsst noch ein wenig auf mich warten da oben, wie es aussieht«, rief er in den beginnenden Sturm. Und dann lachte er aus vollem Hals.
    Der Mann, der aus einem Fenster im oberen Stockwerk des Schlosses alles beobachtet hatte, fluchte laut, als Sina das Messer an den Hals der Superiorin hielt und die Lage blitzschnell außer Kontrolle geriet. Als er verwundert sah, wie die Gruppe auf den Sikorsky zulief, war er zuerst starr vor Erstaunen und seine Gedanken rasten, dann jedoch griff er

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