Ewig
Abschiedsbesuch ab, lud Burghardt und Ruzicka zu einem Heribert ins Nachtcafé ein und erzählte den beiden die ganze Geschichte von Friedrichs Geheimnis und dem Abenteuer von Panenske-Brezany. Dann packte er die Koffer, sperrte seine Wohnung ab, rief zum Abschied Wagner und Sina an und brach danach zu einer langen Reise nach Apulien auf. Er nahm sich vor, keine Ansichtskarten zu verschicken. Bis jetzt widerstand er der Versuchung erfolgreich.
Valerie Goldmann gab ihren Bericht an Oded Shapiro durch und betrachtete ihre Mission damit als erfüllt. Niemand hatte am Ende die Pille bekommen und das war gut so. Das sagte sie auch dem Geheimdienstchef, der ihr schließlich beipflichten musste. Dann rief sie General Danny Leder an und bat um einen Sonderurlaub von vier Monaten, den er ihr widerstrebend bewilligte. Sie blieb in Österreich und entdeckte das Wien ihrer Eltern. Sie geht immer wieder in die Vorlesungen von Georg Sina und denkt darüber nach, aus den vier Monaten ein halbes Jahr zu machen … Von ihrem Großvater hörte sie nie wieder etwas. Samuel Weinstein macht noch immer einen großen Bogen um sie. Aber die Motorradtouren mit Paul Wagner will sie nicht mehr missen, auch wenn sie nicht ans Steuer darf.
Li Feng wurde umgehend nach China zurückbeordert und sofort nach Beijing befohlen, wo er dem Armeeminister und den Vertretern des Zentralkomitees Rede und Antwort stehen musste. Alle waren sich einig, dass Li Feng zu viele Fehler gemacht hatte. Er wurde zum Militärattaché in Ulan Bator ernannt und erkundet nun in seiner üppigen Freizeit zwischen den vereinzelten Empfängen und jährlichen mongolischen Truppenmanövern die Landschaft der inneren Mongolei.
Der »Pizza-Expresss« wurde von Samuel Weinstein aus Panenske-Brezany abgeholt. Er stand noch immer da, wo Valerie ihn geparkt hatte, mitten im Park, unweit der barocken Kapelle. Nachdem der Kotflügel wieder repariert worden war, gab Weinstein ihn an seinen Freund zurück. Der fand bei der nächsten Innenreinigung noch fünf Patronenhülsen und schwor sich, Weinstein nie wieder aus der Patsche zu helfen, wenn es um ein schnelles Auto ging. Als der Werbeträger nach sechs Monaten verkauft wurde, erwarb ihn Paul Wagner und parkte ihn in seiner Remise zwischen den Rennmaschinen.
Nachwort
I ch habe sie nie verstanden – ob bei Oscarverleihungen oder in den Nachworten bekannter amerikanischer und englischer Autoren –, die diversen überschwänglichen Danksagungen. Da dankt man den Eltern, dass sie einen geboren hatten, den Großmüttern, dass sie noch immer lebten, den Frauen, dass sie einen geheiratet hatten und den Kindern, dass sie so ruhig waren, während man am Bestseller geschrieben hat. Na ja, jedem das Seine, dachte ich mir immer, aber was ich dann überhaupt nicht mehr verstand, das waren Sätze wie »ohne meine Lektorin XY wäre dieses Buch nie zustande gekommen« (Weichei! Was brauchst du eine Lektorin dafür??) oder »Meine Verlegerin ist die beste der Welt und ohne sie …« Na, das Übliche. Oder sind das einfach leere Höflichkeitsformeln? Nur um nirgendwo anzuecken, bedankt man sich bei allen, dem Pförtner inklusive?
Also überblätterte ich diese Danksagungen meist, geschrieben, weil es offenbar so Sitte war – und auch noch immer ist – in den anglophilen Ländern. Ein höflicher Rundumschlag der Dankbarkeit, nur niemanden vergessen, das könnte böse enden!
Dann kam dieses Buch, es war das erste gemeinsam geschriebene Buch von David Weiss und mir. Wir waren schon lange befreundet, aber über gemeinsame Recherchen und ein paar berufliche Diskussionen kamen wir jahrelang nicht hinaus. Bis wir uns hinsetzten und aus einer spontanen Idee ein genau so ungeplantes Buch wurde. Vom ersten Einfall bis zu den ersten Zeilen vergingen keine vierundzwanzig Stunden und wir entdeckten Friedrich, seine Zeit und sein Geheimnis schreibend. Und ja, wir schrieben beide an diesem Buch, gleichzeitig, manchmal gemeinsam und wir fügten oft Teile wie ein Puzzle aneinander. Jeder von uns hat Stärken, jeder hat Schwächen und wir sind im Laufe des Schreibens draufgekommen, dass wir uns perfekt ergänzen. Das ging so weit, dass David einen historischen Einschub schrieb, nicht ganz zufrieden war, ihn noch mal schrieb und überarbeitete und ihn mir schließlich schickte. Ich las ihn, schrieb ihn wieder in die Urversion zurück (ohne sie zu kennen) und wir landeten da, wo er angefangen hatte. Bei der besten Version.
Also gehört an erster Stelle mein
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