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Ewig

Ewig

Titel: Ewig Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gerd Schilddorfer , David G. L. Weiss
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flüsterten »unendliche Macht für immer und ewig«. Aber maßloser Schrecken und nie gesehenes Verderben lauerten dahinter, Apokalypse und Armageddon, die Versuchung, die Engel auf die Erde zu holen und damit das Ende der Zeit einzuläuten. Das ewige Leben würde nur von kurzer Dauer sein.
    Valerie, Paul und Georg drehten sich um und keiner sprach ein Wort. Als Valerie sich am Ausgang des Ausstellungsraums nochmals umwandte und zur Krone zurückschaute, sah sie Bischof Frank Kohout in der Uniform eines Museumswärters neben der Vitrine stehen. Er blickte den Dreien nachdenklich hinterher und steckte seine Waffe wieder ein.

Epilog
I.
    D ie Krönungskirche in Aachen war in ein blaues, geheimnisvolles Licht getaucht, das hinter dem berühmten Kaiserthron durch die hohen Fenster fiel. Die achteckige Form der Pfalzkapelle wiederholte sich in der einzigartigen Krone, die auf einem roten Samtpolster in Sichtweite des Throns lag und von schusssicheren Scheiben von allen Seiten beschützt wurde. Die 144 Edelsteine der Reichskrone, höchstes Zeichen des Heiligen Römischen Reiches, leuchteten wie von einem inneren Licht beseelt.
    Sicherheitsbeamte behielten die Leihgabe aus der Wiener Schatzkammer fest im Auge. Sie war durch halb Europa gereist, in den Tresoren einer Spezialfirma, die für Werttransporte dieser Art die überzeugendsten Referenzen hatte. Die zwei neuen Sicherheitsleute, die für ihre beiden kranken Kollegen eingesprungen waren, verfügten über die besten Zeugnisse und hatten bereits seit Jahren Erfahrung bei internationalen Kunsttransporten sammeln können. So kam die Krone auch erwartungsgemäß unbeschadet und pünktlich in Aachen an, was niemanden wirklich besonders erstaunte.
    Die Gruppe aus Beijing, höchste Vertreter der Volksrepublik China, wurde von drei Dolmetschern und einem Vertreter der Deutschen Regierung betreut. Sie bewunderten pflichtgemäß den Thron und die reichverzierte Kirche, aber ihre Blicke auf die Uhr verrieten, dass sie auf etwas warteten oder sich langweilten, allen Erklärungen der bemühten Kuratoren zum Trotz. Einige der Diplomaten, die man auf Ansuchen der chinesischen Regierung durch einen eigens für solche Fälle angelegten VIP-Eingang in die Kirche geschleust hatte, sahen eher wie kampferprobte Elitesoldaten aus als Botschaftssekretäre. Ihre wachsamen Augen hinter den einheitlichen Sonnenbrillen ließen das Sicherheitspersonal keinen Moment aus den Augen. Hätte man sie kontrolliert und durch den Metallscanner geschickt, den jeder zahlende Besucher passieren musste, dann hätten wohl alle Alarmglocken geschrillt. Sie trugen nicht nur kugelsichere Westen, sondern hatten die kurzen Sturmgewehre unter ihren dunkelblauen Mänteln versteckt und genügend Granaten bei sich, um die Krönungskirche in Schutt und Asche zu legen.
    General Li Feng schaute ein letztes Mal auf die Uhr, die nun 13:55 zeigte, hob die Augenbrauen und wie auf Kommando wandten sich alle chinesischen Besucher der Reichskrone in der Mitte der Kirche zu. Sie umringten sie an drei Seiten und zwei unnahbar aussehende Männer sorgten dafür, dass niemand sich der Ostseite der Vitrine näherte.
    Als genau um 14:00 Uhr die Sonne auf den roten Rubin der Reichskrone traf und ihn von hinten zum Aufleuchten brachte, eilte der General an die leere Seite der Vitrine, hielt den Atem an und brachte sein Gesicht so nahe wie möglich an das Sicherheitsglas. Die Soldaten bereiteten sich vor.
    Der Rubin im Zentrum der Krone, der eine unregelmäßig dreieckige Form hatte, glühte wie das Tor zur Hölle. Das Feuer der ewigen Verdammnis hatte sich an jenem Punkt konzentriert und bannte den Blick des chinesischen Generals.
    Li Feng sah genauer hin, noch einmal und immer wieder. Seine Soldaten warteten auf ein Zeichen, er spürte ihre Blicke auf seinem Gesicht.
    Der Stein hypnotisierte ihn, er konnte ihn nicht mehr aus den Augen lassen. Doch was er suchte, war nicht mehr da. Die Pille war weg. Er schien zu schwanken, fing sich wieder, schaute nochmals hin. Er traute seinen Sinnen kaum, wollte es nicht wahrhaben. Die Soldaten lauerten noch immer, bereit, einen Sturm aus Tod und Verderben über die Kirche zu bringen für die Krone, die das Geheimnis der Geheimnisse in sich barg.
    Li Feng konnte es nicht glauben. Sie waren ihm zuvorgekommen, den entscheidenden Schritt schneller gewesen. Er war gescheitert, zum letzten Mal in dieser Aktion, die von Anfang an unter keinem guten Stern stand. Die Volksrepublik hatte verloren, das

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