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Ewige Treue

Ewige Treue

Titel: Ewige Treue Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Brown
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wirkte. »Ein schöner Gedanke.« Sie entzog sich seinem Griff. »Ich würde wirklich gern was anderes anziehen. Du kannst natürlich bleiben.«
    »Nein, ich lasse dich in Ruhe duschen. Ich würde nur bleiben, wenn ich dir anbieten könnte, deinen Rücken zu schrubben.«
    »Du kannst mir stattdessen ein Glas Wein einschenken. Es wird nicht lang dauern.«
    »Wie wäre es mit einem Mineralwasser? Nur für alle Fälle?«
    »Okay.«
    Er küsste die Luft, manövrierte den Rollstuhl durch das Schlafzimmer nebenan und hinaus in den Flur, wobei er jede Bewegung dreimal hintereinander ausführte.
    Laura wartete, bis sie allein war, dann schloss sie die Tür zu ihrem Bad und stieg eilig aus den Kleidern. Bevor sie sich unter die Dusche stellte, nahm sie ihren ganzen Mut zusammen und betrachtete sich prüfend im bodenlangen Spiegel. Ihre Augen wirkten immer noch glasig und benommen, ihre Lippen leicht aufgeschwollen. Sie strich über ihre Brustwarzen, den Nabel, das Schamhaar.
    Sie presste die Finger senkrecht auf ihren Mund, um ein beklommenes Wimmern zu unterdrücken, und flüsterte: »O Gott.« Aber sie wusste nicht, worum sie genau betete.

21
    D
    er Monat war länger als jeder, den er im Gefängnis verbracht hatte. Verglichen mit diesem waren die Monate dort wie Kometen vorbeigezischt.
    Drei Tage lang hatte er durchgehalten, ehe er das Verbotene getan hatte. Er hatte bei SunSouth angerufen. Nachdem er einem scheinbar endlosen Menü verwirrender Alternativen gelauscht hatte, durch das man sich mit einer Reihe von Tasteneingaben navigieren musste, hatte er endlich eine menschliche Stimme am Apparat, die ihm höflich, aber knapp erklärte, dass er Mrs Speakmans Büro erreicht habe. »Kay Stafford am Apparat. Wie kann ich Ihnen helfen?«
    »Ich muss mit Mrs Speakman sprechen.«
    »In welcher Angelegenheit?«
    Er fragte sich, was die kühle, professionelle Kay Stafford sagen würde, wenn er mit der Wahrheit antwortete. Stattdessen sagte er: »Foster ist ein ehemaliger Studienkumpel von mir. Ich habe die beiden vor ein paar Monaten wiedergetroffen.«
    »Und Sie heißen?«
    »Ms Speakman erinnert sich bestimmt an mich.«
    Sie stellte ihn in die Warteschleife und ließ ihn dort versauern. Als sie endlich wieder am Apparat war, sagte sie: »Tut mir leid, Mrs Speakman kann Ihren Anruf momentan nicht entgegennehmen. Möchten Sie eine Nachricht hinterlassen?«
    Das war eine rhetorische Frage. Nachdem Laura den Anruf nicht angenommen hatte, würde ihre Assistentin seine Nachricht mit ziemlicher Sicherheit im Papierkorb versenken. Und was hätte er auch sagen sollen?
    Verlass deinen reichen Mann und entscheide dich für mich.
    Oder verlass ihn nicht und entscheide dich für mich.
    Mir ist egal, was du verflucht noch mal tust, Hauptsache, du entscheidest dich für mich.
    »Keine Nachricht«, verkündete er barsch und legte auf.
    Er zeichnete ihren Menstruationszyklus noch pflichtbewusster auf als zuvor und strich jeden einzelnen Tag im Kalender ab.
    Er begann regelmäßig eine Soap anzusehen.
    Er verfolgte im Sportkanal Senioren-Golfturniere und Schachmeisterschaften, die sich noch zäher hinzogen als seine Tage.
    Jeden Tag studierte er die Stellenanzeigen, aber wenn er nicht gerade Telemarketer werden wollte, gab es nichts, was er anonym tun konnte, und er wusste, auch ohne es probiert zu haben, dass niemand den berüchtigten Griff Burkett einstellen würde.
    Eines Nachmittags fühlte er sich so elend und einsam, dass er Marcia anrief und sich selbst zum Abendessen einlud. »Ich bringe das Essen und den Wein mit. Wie kannst du dir so einen Deal entgehen lassen?«
    »Das ist ein wirklich nettes Angebot. Aber ich brauche noch etwas Zeit, Griff.«
    Zeit. Sie war jetzt seine Feindin.
    Um ihn zu trösten, bot Marcia ihm an, ihn mit einem ihrer Mädchen zu verkuppeln. Er lehnte ab und entlockte ihr damit ein rauchiges, sexy Lachen. Es war schön, sie wieder lachen zu hören, es war ein Zeichen dafür, dass sich allmählich die alte Marcia aus ihren Verbänden und Verletzungen zu schälen begann. »Du willst kein Date mit meinen begnadeten Mädels? Wie interessant. Triffst du dich mit jemandem?«
    Plötzlich sah er in einem Flashback Laura unter ihm liegen, er sah, wie sie sich bewegte, und hörte das tiefe, sexy Schnurren, das ihn inzwischen bis in seine Träume verfolgte. »Ja. Ich treffe mich mit jemandem.«
    Meist verbrachte er die Zeit damit, rastlos in seinem Apartment auf und ab zu gehen und sich zu fragen, wann er von ihr hören

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