Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Ewige Treue

Ewige Treue

Titel: Ewige Treue Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Brown
Vom Netzwerk:
Schoß lagen.
    »Dann zeigte er mir das Geld, das ich mir verdient hatte. Bei dem Anblick wurde mir ganz schlecht. Mir war flau im Magen, und ich ekelte mich vor mir selbst. Marcia behauptet, sie würde sich nie wie eine Hure fühlen, doch als ich in diese Schachtel mit dem Geld blickte, habe ich mich so gefühlt. Unser Deal war nicht illegal, aber ich fühlte mich viel schäbiger, als damals, als ich die zwei Millionen von Vista kassierte, das ist bei Gott die Wahrheit, Laura.
    Ich wollte es nicht einmal anrühren, das muss er gespürt haben. Er sagte, meine Zurückhaltung würde ihn überraschen. Ich murmelte eine Ausrede. Dann fing er an zu lachen und sagte: ›O je, Sie möchten nicht, dass es aufhört, stimmt’s?‹«
    Laura sah ihn scharf an. »Wie bitte?«
    »Etwas in der Art. Er begann mich damit aufzuziehen, dass ich genauso Geschmack an dir gefunden hätte wie damals am Glücksspiel. Er sagte, ich hätte es wohl richtig genossen, dich ›ranzunehmen‹, und das ist ein wörtliches Zitat. Er zog mich mit diesem schadenfrohen Grinsen auf. Ich fange immer noch an zu kochen, wenn ich nur daran denke.«
    Auch auf das Risiko hin, Zweifel an seiner Unschuld zu wecken, zügelte er seinen Zorn und blieb bei den Fakten. »Ich beschimpfte ihn als krankes Arschloch. Er hörte nicht auf, mich zu hänseln, und sagte immer und immer wieder: ›Armer Griff.‹
    Seine Hänseleien trieben mich zur Weißglut, Laura. Das will ich gar nicht abstreiten. Ich hatte schon Angst, die Beherrschung zu verlieren. Rollstuhl hin oder her, ich wollte ihm eine kleben. Ich wollte es so sehr, dass ich mich abwenden musste. Als ich es tat, fiel mein Blick auf seinen Schreibtisch. Ich schwöre bei Gott, dass ich den Brieföffner nicht gesehen habe. Oder dass ich ihn jedenfalls nicht wahrgenommen habe. Dafür fiel mir das Blatt Papier mit dem offiziell aussehenden Schriftsatz auf.
    In diesem Moment kriegte sich Foster wieder ein. Er hörte mit diesem grässlichen Singsang auf. Ich weiß nicht, ob er ahnte, wie dicht ich davor war, ihn quer durch den Raum segeln zu lassen, oder ob er begriffen hatte, was mir ins Auge gefallen war. Aber auf jeden Fall sagte er: ›Ach ja, deshalb sind Sie hier, oder? Das ist mein Vorschlag, was passieren soll, wenn Laura und ich vor Ihnen sterben sollten. Lesen Sie es.‹
    Bis dahin wollte ich nur noch das Geschäft abschließen und wie der Teufel abhauen, bevor ich noch etwas tun konnte, das ich später bereuen würde. Also nahm ich das Blatt und begann zu lesen. Oder versuchte es wenigstens.«
    »Es war nur Blabla.«
    Überrascht sagte er: »Du hast es gesehen?«
    »Rodarte hat es mir gezeigt und mich gefragt, ob ich wüsste, was es zu bedeuten hat.«
    »Okay, du weißt also, dass es nur als Ablenkungsmanöver dienen sollte. Ich hatte zuvor einen Bourbon gekippt. Und ich sah immer noch rot, nachdem er mir all das an den Kopf geworfen hatte. Ich dachte, nur deshalb würde ich nicht kapieren, was ich da las. Ich fing noch mal von vorne an und versuchte es ein zweites Mal. In diesem Moment spürte ich eine Bewegung hinter mir.«
    »Hinter dir?«
    »Manuelo. Ich hatte nicht gehört, wie er wieder ins Zimmer gekommen war. Wahrscheinlich hat Foster seine ›Armer Griff‹-Posse nur aufgeführt, damit ich nichts mitbekam. Ich bemerkte Manuelo gerade noch rechtzeitig aus dem Augenwinkel.«
    Augenblicklich hatten in jahrelangem Footballtraining geschulte Reflexe eingesetzt. Er war nur ein paar Zentimeter zur Seite ausgewichen, aber das hatte gereicht, um Manuelo, der sich auf ihn stürzen wollte, ins Leere springen zu lassen.
    »Bedauerlicherweise sind seine Reflexe fast so gut wie meine, er konnte seine Arme um mich schlingen, den einen am Hals, den anderen über die Brust. Du weißt, wie drahtig und kräftig er ist.«
    Sie nickte.
    »Er begann zuzudrücken. Ich kam mir vor, als hätte mich ein Python im Würgegriff.« Griff musste daran denken, wie er sich gewehrt und die Arme des Mannes wegzuzerren versucht hatte. Doch damit erreichte er nichts weiter, als dass er Manuelos Haut mit den Fingernägeln durchbohrte. Für einen so kleinen Mann war der Diener unglaublich kräftig. Seine Muskeln waren darauf trainiert, dort Druck auszuüben, wo Druck erwünscht war, und das absolut kontrolliert.
    Eng umschlungen wie in einem makabren Tanz waren sie durchs Zimmer gewirbelt, hatten dabei einen Couchtisch umgekippt, alles Mögliche zu Boden geworfen und eine Lampe zerschmettert. »Ich habe alles versucht, seinen Würgegriff

Weitere Kostenlose Bücher