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Ewige Treue

Ewige Treue

Titel: Ewige Treue Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Brown
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berührt?«
    »Gestern Abend hat er meinen Arm gestreichelt. Ich habe eine Gänsehaut bekommen. Ich glaube, das wusste er, und genau darum machte er es auch. Alles, was er sagte, hatte einen sexuellen Unterton.«
    Griffs lange Finger bogen und schlossen sich um das Lenkrad, als wollten sie es im nächsten Moment aus dem Armaturenbrett reißen. »Es ist nur eine Frage der Zeit, bis er dir was antut. Auch deshalb wollte ich dich da rausholen. Er hätte das Gefühl gehabt, dass dir alles, was er dir antut, recht geschieht, weil du dich mit mir eingelassen hast.«
    Sie musste daran denken, wie Rodarte sich hinter sie gestellt hatte und mit diesem unheilverheißenden Flüstern angedeutet hatte, dass er sie beschützen würde – oder auch nicht –, falls ihre Affäre mit Griff bekannt würde. Griff hatte sie vielleicht tatsächlich gerettet. Aber es blieb immer noch vieles ungeklärt. »Du hattest also ein Auto und ein Versteck, und du bist Rodarte gefolgt.«
    »Du warst meine einzige Verbindung zu Manuelo. Ich wusste, dass ich dich brauche, um ihn zu finden. Aber ich wusste auch, dass dich Rodarte genau im Auge behalten würde, weil er damit rechnen musste, dass ich früher oder später auftauchen würde.
    Gestern Abend nach der Beerdigung und dem Empfang stand ich mit meinem Wagen an der Preston Road, ungefähr dort, wo ich ihn auch heute Abend abgestellt habe. Als ich die Karawane von Streifenwagen aus der Richtung eurer Villa kommen sah, habe ich mich in den Verkehr eingefädelt. Also bin ich der Polizeieskorte praktisch vorausgefahren. Ich bremste ein bisschen ab, ließ euch vorbei und folgte euch dann bis zum Hotel.«
    »Woher wusstest du die Zimmernummer?«
    »Die wusste ich nicht, es war nur logisch, dass du im obersten Stock untergebracht warst.«
    »Ich hatte das Stockwerk für mich allein.«
    »Das hatte ich mir auch zurechtgelegt. Als ich heute Abend hochkam, hatte ich eine Nanosekunde Zeit, den Flur zu inspizieren und festzustellen, vor welcher Tür ein Polizist Wache stand, bevor ich seinen Kollegen mit einem Arm voll leerer Kartons bombardierte.
    Jedenfalls fuhr ich gestern Abend, nachdem ich festgestellt hatte, wohin sie dich gebracht hatten, zu eurem Grundstück zurück und suchte nach einem zweiten Eingang. Der Wachposten vor dem Haupttor war noch da, aber die Polizisten, die auf dem Grundstück patrouilliert hatten, wurden abgezogen. Sie wurden nicht mehr gebraucht, schließlich warst du nicht mehr da.
    Ich wusste, dass ich nur durch den Park hinter dem Haus auf das Grundstück kommen würde. Also habe ich diesen Abschnitt der Grundstücksmauer Zentimeter für Zentimeter und praktisch auf Händen und Knien abgesucht. In der Dunkelheit wohlgemerkt. Ich suchte nach einem Lieferantentor. Was weiß ich. Ich habe Stunden gebraucht, bis ich das Gitter gefunden habe. Ich lockerte es und krabbelte hindurch.«
    »Und dann hast du die Dose dort stehen lassen, damit du es von der anderen Seite aus wiederfindest.«
    »Falls ich es eilig hätte. Nur für den Fall, dass mir die Bullen auf den Fersen wären. Den Rest kennst du mehr oder weniger.« Nach einer winzigen Pause ergänzte er: »Bis auf das hier.«
    Er bog auf den Parkplatz eines Kinocenters und entdeckte einen freien Stellplatz zwischen einem Familienvan, an dessen Heckscheibe ein Garfield mit Saugnäpfen klebte, und einem Pick-up, dessen Reifen höher waren als ihr Auto.
    Er schaltete den Motor aus und drehte sich zu ihr um. »Als ich damals aus dem Gefängnis entlassen wurde, wünschte ich mir nichts sehnlicher als eine Frau. Also war ich bei Marcia. Nur dieses eine Mal. Seither hatte ich niemanden mehr.«
    Sie holte tief Luft, hielt sie ein paar Sekunden lang an und stieß sie dann wieder aus. »Das habe ich mich schon gefragt.«
    »Warum hast du mich nicht gefragt?«
    »Dazu hatte ich kein Recht.«
    Völlig unerwartet streckte er den Arm über den Zwischenraum, der sie trennte, schmiegte die Hand um ihren Nacken und zog sie zu sich her. Er gab ihr einen grimmigen Kuss, bei dem er die Lippen fest auf ihre presste und seine Zunge tief in ihren Mund zwängte. Dann ließ er sie ebenso abrupt los, wie er sie hergezogen hatte.
    Heiser erklärte er: »Dazu hattest du jedes Recht.«
     
    Er ließ ihren Nacken los und sank in den Fahrersitz zurück. Sekundenlang saßen sie schweigend nebeneinander und hörten nur das leise Klicken des allmählich abkühlenden Motors.
    Schließlich sah er sie wieder an. »Er hat mich angerufen. Foster. An dem Tag, als der

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