Ewige Versuchung - 5
Glied Millimeter für Millimeter in ihre enge Hitze, erbebte, als sie sich bereitwillig für ihn dehnte und ihn umschloss wie ein geschmeidiger Seidenhandschuh. Vivian stöhnte und zog ihre Beine an, um ihn so tief wie möglich in sich aufzunehmen.
Jeder seiner Stöße war tiefer und fester als der vorherige. Er hielt sich über ihr, während sie ihre Beine um ihn schlang. Sie war so stramm, so süß.
Vivian klammerte sich an ihn, ihr Körper weich und ungeduldig unter seinem. »Ich möchte dich kosten«, raunte er ihr zu.
Ihr Erbeben fühlte er, als wäre er es, der vor Lust zitterte. »Ich möchte dich auch kosten.«
Nun war es tatsächlich Temple, der erschauderte. Er war schon vorher gebissen worden, doch nie hatte es eine solche Wirkung auf ihn gehabt. Erregung überwog seine Unsicherheit, und er senkte seinen Leib auf ihren. Vorsichtig schob er einen Arm unter ihren Rücken, um ihre Schulter anzuheben, so dass sein Mund an ihrem Hals und ihrer an seinem lag.
Seine Reißzähne wurden länger, und sein Kiefer kribbelte vor Vorfreude. Eine Sekunde, bevor ihre Zähne seine Haut durchdrangen, gruben sich seine in ihre. Nichts hatte ihn auf die pure Ekstase vorbereitet, die ihn überwältigte und zu einem Orgasmus brachte, der einer Explosion gleichkam – ohne jede Vorwarnung. Sterne tanzten vor seinen Augen, als Vivians flüssige Hitze seinen Mund wie sein Glied flutete. Sie schrie an seinem Hals, und ihr Körper erzitterte in Wellen unter ihrem Höhepunkt.
Danach sackten beide ermattet auf das Laken, wo sie mehrere Minuten lang schweigend lagen, unfähig, auch nur einen Gedanken zu fassen.
»Hätte ich dich vorher nicht schon geliebt«, scherzte Temple schließlich, »würde ich es jetzt auf jeden Fall tun.«
Vivian lachte. »Geht mir nicht anders.« Sie wandte ihren Kopf zu ihm und warf ihm das überlegene Lächeln einer Frau zu, die sich deutlich schneller erholte als ihr Mann. »Was möchtest du jetzt machen?«
Lachend zog er sie in seine Arme und hielt sie an seiner Brust fest. Er hätte sie ewig so halten können.
»Ich würde gern mit dir nach Paris reisen«, antwortete er. »Und vielleicht nach Russland. Würde dir das gefallen?«
Sie riss die Augen übertrieben weit auf und gab sich betont unschuldig. »Heute Nacht?«
»Nein«, erwiderte er grinsend, »aber bald. Heute Nacht kannst du dich glücklich schätzen, wenn ich überhaupt noch gehen kann, von reisen ganz zu schweigen.«
Sie schmiegte sich dichter an ihn. »Ich würde mit Freuden Frankreich und Russland besuchen. Bisher kenne ich keines der Länder.«
»Wir haben die Ewigkeit«, erinnerte er sie leise. Wie herrlich das klang! »Wir können überall hin, wo du willst, und alles tun, was dir gefällt.«
»Alles?«, fragte sie.
»Nun, mit den Einschränkungen, welche die Vernunft gebietet. Keine Stürze mehr in Gruben. Die sind recht unerquicklich.«
Lachend rollte sie sich auf ihn, und bei der Liebe, die in ihrem Blick funkelte, wurde Temple die Kehle eng. »Ich bin so froh, dass ich dich gejagt habe!«, murmelte sie, während sie den Kopf zu ihm neigte.
Und dann küsste sie ihn. Temple befand, dass von allen Entscheidungen, die er jemals getroffen hatte, von all den Konsequenzen, denen er sich in deren Folge hatte stellen müssen, Vivian zu lieben die beste war.
Epilog
New York City, 2009
S iebenhundertdreißig Jahre alt.« Temple schüttelte den Kopf, als er lächelnd sein Champagnerglas erhob. »Und manchmal merke ich jedes einzelne.«
Ihm gegenüber an dem eleganten Tisch des gleichermaßen eleganten französischen Restaurants hob auch Reign sein Glas. »Auf weitere siebenhundert. Herzlichen Glückwunsch, mein Freund!«
Sie waren alle zehn beisammen, zum ersten Mal seit dem letzten Weihnachten. Seit sie vor über hundert Jahren den Silberhandorden zerschlagen hatten, bemühten sie sich, häufiger zusammenzukommen, da sie sich einig waren, dass der Orden sich nie an sie hätte heranschleichen können, wären sie in den Jahrhunderten zuvor in regelmäßigerem Kontakt geblieben.
Nachdem auch die Übrigen eingestimmt hatten, tranken sie. Wie seltsam es war, dachte Temple, hier mit ihnen in diesem modernen Lokal zu sitzen, die Männer in Anzügen, die Frauen mit modischen Frisuren und teuren Kleidern. Sie alle sahen noch genauso aus wie vor hundert Jahren, und doch anders, eben wie es die Zeit und die Mode geboten. Sogar seine Vivian, die nach wie vor Hosen bevorzugte, trug ein elegantes schwarzes Kleid, das ihre cremefarbene
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