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Ewiger Schlaf: Thriller

Ewiger Schlaf: Thriller

Titel: Ewiger Schlaf: Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Greg Iles
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erst hineingekommen bist?«
    Cole lächelte vorsichtig. »Ich habe in den zehn Jahren sehr viel gelernt, Johnny. Und manche Menschen machen es mir sehr leicht. Lily ist depressiv. Sie gibt sich immer noch selbst die Schuld an den Fehlgeburten. Kurz gesagt, sie ist schwach. Cole ist ausgebrannt. Aufgefressen von Selbstvorwürfen wegen seiner Schulden und unsicher, was den Sex mit seinen jungen Eroberungen betrifft. Seine Seele ist ein Schlangennest, das in Scotch ertrinkt. Er nimmt Viagra, um seine Frau zu betrügen. Es ist nicht genug vom alten Cole übrig, um mir zu widerstehen.«
    Waters schüttelte den Kopf. Immer mehr fielen ihm die Parallelen zu Viruserkrankungen auf: Wenn die Abwehr einer Person schwach war, konnte der Virus Fuß fassen und sich rasant ausbreiten.
    »Die Menschen in deinem Leben sind leer«, sagte Cole. »Sie können dich niemals wirklich glücklich machen. Aber ich kann es. Du weißt, dass ich es kann.«
    Cole drückte einen Knopf auf seinem Schreibtischtelefon. Einen Augenblick später fragte Sybil: »Ja?«
    »Könntest du einen Augenblick hereinkommen, Sybil?«
    »Ich bin ziemlich beschäftigt.« Ihre Stimme war kalt und kurz angebunden.
    Cole kicherte und flüsterte: »Sie schmollt.« Er hob die Stimme. »Komm, Sybil. Es dauert nur eine Sekunde.«
    Er schaltete die Gegensprechanlage ab. »Sieh sie dir gut an, Johnny. Mir gefällt sie.«
    Waters stand stumm da, als Sybil hereinkam. Sie trug ein elegantes Kostüm, und ihr Haar war hochgesteckt, was ihren langen Hals vorteilhaft betonte. Ihre glutvollen Cajun-Augen wanderten mit offenkundigem Unmut zu Cole.
    »Was ist?«, fragte sie. »Hallo, John.«
    Waters nickte nur. Er wusste, dass er es unter dieser Anspannung niemals schaffen würde, seine Stimme normal klingen zu lassen.
    »Verdammt, jetzt hab ich glatt vergessen, warum ich dich hereingebeten habe«, sagte Cole ihr. »Mein Fehler. Es fällt mir sicher gleich wieder ein.«
    Sybil stieß einen zornigen Laut aus, drehte sich um und marschierte hinaus. Coles Blicke folgten ihrer schmalen Taille und ihren wohl geformten Hüften, als sie durch die Tür verschwand.
    »Was hältst du von ihr?«, fragte er. »Cole mag zwar schlimm dran sein, aber er hat ein Auge für Schönheit.«
    »Sie ist sehr schön«, antwortete Waters. »Aber ich muss jetzt gehen. Wird Lily sich daran erinnern, dass sie mit Cole geschlafen hat?«
    »Wahrscheinlich nicht. Natürlich wird sie sich immer an die ersten Male erinnern, wo sie’s getan haben. Ich fürchte, daran kann ich nichts ändern.«
    Waters schluckte seine Antwort herunter und drehte sich um, um zu gehen.
    »Was ist mit Sybil?«, rief Cole ihm nach.
    Waters blieb in der Tür stehen, mit dem Rücken zu Cole. »Vielleicht. Ich muss darüber nachdenken. Jetzt habe ich erst mal eine Verabredung mit der Polizei.«
    »Eine Menge Uhren ticken, Johnny. Warte nicht zu lange.«

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    17
    D ie Polizei nahm Waters vierundsechzig Minuten in die Mangel. Sie hätten noch länger weitergemacht, doch als die Fragen sich wiederholten und aggressiver wurden, protestierte Penn gegen diese »Schikanen gegenüber einem vorbildlichen Bürger, der von Anfang an kooperiert hat«, wie er sich ausdrückte. Wenn es weitere Fragen gäbe, würde er selbst die Antworten von Waters holen und sie an die Polizeidirektion weiterleiten.
    Tom Jackson nahm die Befragung vor. Ihm zur Seite saß ein schweigsamer Partner mit pockennarbigem Gesicht, der Waters anstarrte, als hege er einen persönlichen Groll gegen ihn. Beide Detectives schienen sich in der gehobenen Anwaltskanzlei von Penn Cages Freund unwohl zu fühlen. Die meisten Fragen betrafen Eve Sumner; der Rest zielte darauf ab, den augenblicklichen Zustand von Waters’ Ehe zu erhellen. Was Eve betraf, log Waters größtenteils. Er leugnete, jemals Sex mit ihr gehabt zu haben. Was das Videoband betraf, das seinen Land Cruiser beim Eola Hotel unmittelbar vor dem Mord zeigte, erklärte er, die Überprüfung seines Unternehmens durch die Umweltbehörde verursache ihm Schlafprobleme, und er sei in letzter Zeit häufig nachts herumgefahren. Tom Jackson musste zugeben, dass er Waters eines Nachts tatsächlich angehalten hatte, als dieser durch die Gegend gefahren war. In der Mordnacht, berichtete Waters, sei er ins Stadtzentrum gefahren, um in einer der Bars in der Nähe des Eola einen Gin-Tonic zu trinken, habe aber wegen des Unwetters gezögert auszusteigen. Er sei in die Pearl Street eingebogen mit der Absicht, über die Franklin Street

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