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Ewiger Schlaf: Thriller

Ewiger Schlaf: Thriller

Titel: Ewiger Schlaf: Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Greg Iles
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sagtest, du hättest möglicherweise eine Ölquelle in West Feliciana«, erinnerte ihn Cole. »So gut wie fertig – du wolltest innerhalb einer Woche so weit sein.«
    »Ach ja. Richtig.«
    »Kann ich sie sehen?«
    »Die Kartografierung dauert ein bisschen länger, als ich dachte.«
    Cole sah ihn scharf an. »Was treibst du eigentlich, John?«
    Waters zuckte mit den Achseln. »Nichts.«
    »Nichts als Eve Sumner zu bumsen, was? Womit ich kein Problem hätte, aber du arbeitest nicht.«
    Ein Wutanfall überdeckte Waters’ Schreck. » Ich tue mehr als meinen Teil Arbeit, und das weißt du genau.«
    Coles Gesicht rötete sich. »Du verdienst ja auch mehr.«
    Waters tat den Einwand mit einer Handbewegung ab. Er hätte wissen müssen, dass Cole ihm auf die Schliche kommen würde. Es war ja auch nicht schwer. Aus einem unerfindlichen Grund hatten die beiden Geschäftspartner plötzlich ihren Lebensstil getauscht. Cole, der sonst regelmäßig nicht im Büro erschien, weil er sich in der Stadt herumtrieb, kam jeden Tag früh zur Arbeit, machte Anrufe und wertete Ölquellen im Hinblick auf mögliche Ankäufe und Überschüsse aus. Waters, der besessene Workaholic, kam gegen neun, ging gegen zehn wieder und kam manchmal vor vier nicht zurück. Wenn er im Büro war, schloss er sich ein und nahm keine Anrufe an.
    »Wenn ich genauer darüber nachdenke«, sagte Cole, lehnte sich zurück und schlug die Beine übereinander, »habe ich aus noch einem anderen Grund ein Problem damit, dass du Eve bumst. Weil du Regel Nummer eins brichst.«
    »Die da wäre?«
    »Nicht die Kontrolle verlieren. Das bringt dich in große Schwierigkeiten. Und du hast eine Menge zu verlieren, John Boy.«
    »Ich soll von dir einen Rat annehmen?«
    »In diesem Fall, ja. Das Mädel ist es nicht wert.«
    Waters erstarrte. »Was weißt du schon von Eve?«
    Cole sah ihn ungläubig an. »Was ich von ihr weiß? Ich hab sie gevögelt, Mann! Ich weiß eine Menge. Evie ist heiß im Bett, und du bist der Letzte in einer langen Reihe.«
    Seine Worte trafen Waters wie ein Peitschenhieb. Die Vorstellung, dass Cole in Eve gewesen war, machte ihn schwindelig. Er wusste, wie lächerlich er wirkte: Er war wie ein junger Soldat, der sich in eine Hure verliebt hat und ihre Ehre gegenüber einer lachenden Gemeinde verteidigt.
    »Sie ist nicht die gleiche Frau, mit der du geschlafen hast«, sagte er leise.
    »Nein?« Coles Augen wurden schmal. »Was meinst du damit?«
    »Nichts.«
    Cole schüttelte den Kopf, und ein Ausdruck des Erschreckens erschien in seinen Augen. »Verdammt. Zuerst dachte ich, du wolltest sagen, sie hätte sich verändert oder so. Ihren Lebensstil geändert. Sei wiedergeboren worden. Aber das meinst du nicht, stimmt’s?«
    Waters blickte ihn nicht an; er war sich selbst nicht sicher, was er meinte.
    »Du bist immer noch auf deinem Mallory-Trip, nicht wahr?« Cole beugte sich nach vorn; tiefe Falten furchten seine Stirn. »Sag mir nicht, dass du Recht hattest mit ›Bald‹ und all dem Kram. Eve versucht doch nicht wirklich diese Masche bei dir? Dir weiszumachen, dass sie Mallory ist?«
    Waters antwortete nicht. Eine Redensart seines Vaters hatte er niemals vergessen: Zwei Menschen können ein Geheimnis bewahren – wenn einer von ihnen tot ist. Dennoch war die Versuchung groß, sich Cole anzuvertrauen. Soweit er wusste, hatte sein Partner niemals eines seiner Geheimnisse weitererzählt.
    »Eve weiß bestimmte Dinge«, sagte Waters leise. »Dinge, die niemand außer Mallory wissen kann .«
    »Darüber haben wir doch schon gesprochen, John. Du weißt doch gar nicht, was Mallory damals den Leuten von dir erzählt hat. Sie lebte noch ... wie lange? Neun Jahre, nachdem ihr beide euch getrennt hattet.«
    »Ich weiß. Aber das ist nicht alles. Eve ...«
    »Was?«
    »Sie küsst so wie Mallory. Genau wie sie.«
    Cole lachte auf. »Erinnerst du dich wirklich noch daran, wie Mallory geküsst hat? Kann ein Mann sich an so etwas erinnern? Auf so unterschiedliche Arten zu küssen, gibt es doch gar nicht. Das spielt sich alles nur in deinem Kopf ab, Mann!«
    »Ich weiß noch, wie sie geküsst hat. Es war unvergesslich. Es ist wie eine körperliche Erinnerung. Man kann es nicht vergessen. Es geht tiefer als bewusste Gedanken.«
    »Du verlierst den Verstand, Rock. Du brauchst eine Woche in Cabo.«
    Waters schüttelte den Kopf. »Ich habe ihre Handschrift gesehen – sie ist identisch mit Mallorys. Sie hat mir eine Nachricht auf dem Friedhof hinterlassen, genau wie Mallory es

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