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Ewiger Schwur

Ewiger Schwur

Titel: Ewiger Schwur Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne Marsh
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wer immer – die Frau gepackt hatte, hatte das zu schnell getan, als dass sie sich hätte wehren können. Oder sie hatte zu große Angst gehabt. So oder so, sie war mausetot, und er steckte bis zum Hals in der Scheiße. Auf keinen Fall würden sie diesen Mord vertuschen können. Die Dämonen mochten M City besitzen, aber er wusste nur allzu gut, dass sie Informationen ebenso wenig zurückhalten konnten wie ein Sieb das Wasser. Dieser Mord würde ruchbar werden.
    »Das Überwachungsvideo, das du haben wolltest.« Zer stand auf und reichte Brends den schmalen Stick. »Überprüf es.«
    Brends steckte den Stick in seinen Videoplayer und sah sich die Aufnahme auf dem kleinen Bildschirm an. Zuerst die körnigen Umrisse der Gasse im nächtlichen Schatten. Die Kamera vollführte einen methodischen Schwenk, der nichts Ungewöhnliches ergab. Nicht mal einen streunenden Hund.
    Er übersprang mehrere Einstellungen, bis Hushai und seine Partnerin rasch die Gasse heraufkamen. Die Frau schmiegte sich an ihn, und der Bruder wirkte grimmig. Seine Bauernstiefel schlugen einen schweren Rhythmus auf dem Pflaster. Als sie etwas zu ihm sagte, das zu leise für das Überwachungsvideo gewesen war, zögerte Hushai.
    Hushai neigte den Kopf zu ihr herab, um die Worte zu verstehen, und da explodierte die Welt.
    Der Abtrünnige kam aus den Schatten gestürzt, fiel direkt vom Himmel. Hushai hatte die Schatten ringsum beobachtet, nicht den Himmel. Ein Fehler, der ihn einen hohen Preis gekostet hatte. Keiner von ihnen würde diesen Fehler wieder begehen; Brends nahm sich vor, sein Team davon in Kenntnis zu setzen und die Nachricht zu verbreiten.
    Auf dem kleinen Bildschirm war der Abtrünnige eine massige, hohe Gestalt. Da sein Rücken im Schatten lag, konnte Brends nicht erkennen, wie der Bastard so schnell herabgekommen war oder von wo. Er würde seine Spürhunde aussenden, die nach einer Verbindung suchen sollten, aber er glaubte nicht, dass sie eine finden würden.
    Er sah abermals hin. Dem Bastard waren zwei Flügel gewachsen.
    Brends hielt das Video an und sah zu Zer hinüber. »Wir müssen gegen Michael vorgehen. Sofort.«
    »Du meinst, der Bastard hat seine Flügel von Michael? Er tötet gewiss so, wie Michael es getan hat.« Vor dreitausend Jahren hatte jemand einen sehr blutigen Pfad durch den Himmel geschlagen und wahllos Engel niedergemetzelt. Michael hatte die Herrschaften der Morde bezichtigt, aber die Herrschaften hatten geglaubt, dass Michael selbst dafür verantwortlich war. »Wir waren beide dort. Keiner von uns hat sich vorstellen können, was passiert ist. Wir sind es nicht gewesen.«
    Brends sah Zer an. »Irgendjemand ist es gewesen. Und Michael war nie schnell mit einem Urteil bei der Hand, also muss wer immer, was immer ihn von unserer Schuld überzeugt hat, seine Sache verdammt gut vorgebracht haben.«
    Wenn dieser Killer vom Himmel geschickt war, bestand jetzt die Gelegenheit, um mit absoluter Sicherheit zu beweisen, dass im Himmel tatsächlich ein Killer auf freiem Fuß war. Eine Gelegenheit zu beweisen, dass Brends’ Herr und seine Kameraden von den Herrschaften des Verbrechens nicht schuldig waren, dessen man sie beschuldigt hatte – weil jemand anders diese Verbrechen begangen hatte. Jemand wie Michael. »Was sonst könnte es sein?«
    Zer strich sich nachdenklich übers Kinn, als stünde er nicht in einer Nebengasse in M City bis zu den Knöcheln im Blut. Als sei er noch immer der verdammte Prinz des Himmels mit einem Hofstaat an Engeln, die ihm den königlichen Arsch küssten. Die Zeit zum Nachdenken war vorüber. Es war Zeit zu handeln.
    »Spiel den Rest des Videos ab«, sagte er.
    Der Kampf war brutal. Schnell. Zu schnell. Hushai war ein niederträchtiger, auf der Straße abgehärteter Kämpfer. Ihr Abtrünniger schlug ihm mühelos den Kopf ab.
    Nach diesem Mord drehte der Abtrünnige sich zu den Überwachungskameras um. Eilor. Brends hatte das ehemalige Mitglied der Herrschaften nicht gut gekannt, aber der Bastard summte leise vor sich hin, während er die Klinge sauber wischte. Die ganze Szene hatte höchstens zwanzig Sekunden gedauert. Brends erkannte ihn fast nicht wieder, aber das war nicht unerwartet. Es gab Tausende von Gefallenen, und einige hatten sich jahrtausendelang versteckt. Außerdem verzerrte der Seelendurst einen Mann. Verzerrte sein Gesicht, seine Züge, brannte den Mann weg und ersetzte ihn durch die Bestie.
    Wie das wölfische Gesicht des Killers nur allzu deutlich bewies.
    Auf dem Video ging

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