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Ewiger Schwur

Ewiger Schwur

Titel: Ewiger Schwur Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne Marsh
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kalt.«
    »Ihr seid nicht menschlich.« Und sie hatte aus erster Hand gesehen, was Paranormale tun konnten. Auch Tiere hatten eine Art von Gefühlen, aber nur ein Narr ging so nahe heran, dass er gebissen werden konnte.
    »Genau. Nun, diese Markierungen sagen dir, wer ein Bündnis eingegangen ist und wer nicht. Blanke Handgelenke bedeuten, dass der Mann noch zu haben ist.«
    Sie konnte sich ungefähr vorstellen, worauf das Ganze hinauslief. »Also steht es ihm frei, dieses Bündnis einzugehen?«
    »Ja, nur wenn er es will. Es gibt sehr viele Leute, die hoffen, uns zu überzeugen, so viel steht fest. Männer und Frauen, obwohl die meisten von uns weibliche Bündnispartner bevorzugen.«
    »Wie funktioniert das?« Sie bemühte sich darum, ihren Tonfall leicht zu halten, beiläufig und neugierig. »Wer fragt wen?«
    »Es ist kein Heiratsantrag.« Er musterte sie. »Es ist nichts Romantisches daran. Jeder kann fragen, aber wir sind selten einverstanden. Wir sind wählerisch, Schätzchen, und wir müssen
euch
wollen. Du kannst deinem neu gefundenen Dämonenfreund sagen, was du willst, aber er bestimmt die Zeit, die du dienen wirst, und dann besiegelt ihr den Deal. Wir sind nicht billig.«
    Richtig. Sie hatte erkannt, dass Brends Duranov in einer anderen Liga spielte als sie, aber das war Lichtjahre von dem entfernt, was sie sich hätte vorstellen können. »Großartig.« Sie zuckte die Achseln. »Also bevorzugt ihr Bastarde euren Sex pervers und eure Frauen frisch. Was passiert, wenn die Flitterwochen vorbei sind?«
    Brends lächelte. Langsam.
    Sie formulierte ihren Gedanken neu. »Wenn ihr Dämonen eure kleine Affäre gehabt habt, wenn ihr euch an der Seele eurer Bündnispartnerin satt getrunken habt – was dann? Ihr legt euch sogleich ins Zeug und erweist den Gefallen? Und dann geht jeder fröhlich seiner Wege?«
    Er schüttelte den Kopf, und sie wusste, dass sie den Haken entdeckt hatte. »Das ist der Grund, warum wir die Bedingungen im Vorhinein vereinbaren. Der Mensch in dem Bündnis dient uns über die Zeitspanne, auf die wir uns geeinigt haben. Je größer der Gefallen, desto länger die Zeit.«
    »Wie lang?« Sie betrachtete ihn. »Schätzen Sie mal.«
    »Ist unterschiedlich. Aber die jüngsten Bündnispartnerinnen, von denen ich weiß? Alles zwischen zwei Wochen bis zu Jahrzehnten. Einmal gab es sogar ein Bündnis, das nie gebrochen werden konnte.«
    »Also, was könnte einen solchen Preis wert sein?« Ihr fiel nichts ein.
    »Jeder Gefallen, den du willst, Mischka. Denk darüber nach. Keinerlei Kompromisse. Keine Grenzen. Wenn du es benennen kannst, kann ich es dir beschaffen. Die meisten Leute lassen sich eine solche Chance nicht entgehen.«
    Teufel, nein. Nur dass ein Teil von ihr nicht
aufhören
konnte, über Brends’ Angebot nachzudenken. Der sexuelle Teil. So etwas täte sie nicht einfach bloß, um Pell zu finden – und sie könnte es keinesfalls vor sich selbst rechtfertigen. Sie schüttelte den Kopf, aber sie musste Brends ebenso wenig überzeugt haben wie sich selbst.
    »Dämonen sind gefallene Engel, Brends. Ihr verführt. Das ist es, was ihr tut. Ihr verfolgt uns, weil wir Menschen sind und weil sich alles um die Versuchung dreht. Also glaubt ihr zu wissen, was wir wollen. Was wir brauchen.«
    »Und wir geben es euch.« Ja, sie war dumm, überhaupt darüber nachzudenken. Erotische Anziehungskraft war keine Entschuldigung für Dummheit.
    »Nein.« Ihre Seele an einen gefallenen Engel zu verkaufen, war ungefähr so falsch, wie es nur sein konnte. Ihre Cousine davor zu retten, einen solchen Fehler zu begehen, war richtig. Außerdem liebte sie ihre ungebärdige, rebellische Cousine – insgeheim hatte sie wie sie
sein
wollen. Konnte sie wirklich jemals loslassen und genießen, was das Leben ihr an Freuden bereitstellte? »Es ist kein Geschenk. Es hat einen Preis, Brends. Alles hat immer einen Preis.«
    »Sei vorsichtig, wenn du wieder in meine Nähe kommst, Schätzchen, denn ich habe dich an der Angel, bevor du dich auch nur umschaust. Das kann ich dir versprechen.«
    Abkürzungen funktionierten niemals. Das wusste sie. Der Abstecher mochte sich als faszinierend erweisen, aber sie brachten einen niemals dorthin, wo man hinmusste. Nicht rechtzeitig.
    Sie verbannte die erotischen Fantasien mit aller Macht aus ihrem Kopf. Brends war lediglich eine Ablenkung, die sie sich nicht leisten konnte.
    Er legte ihr einen Finger auf den Mund und fragte sich, ob sie ihn beißen würde. Wusste sie, was es für ihn

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