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Ewiger Schwur

Ewiger Schwur

Titel: Ewiger Schwur Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne Marsh
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gebaut. Das verstärkte, kugelsichere Glas der Scheiben bot ein wenig Sicherheit. Brends ging keine Risiken ein.
    Sie schon.
    Irgendetwas hatte an ihr genagt, seit sie die Stadt hinter sich gelassen hatten. Etwas, über das sie nicht allzu genau nachgedacht hatte.
Du hast überhaupt nicht nachgedacht,
nörgelte eine kleine Stimme in ihrem Kopf.
Du warst zu sehr damit beschäftigt, deine Böse-Mädchen-Slips anzuprobieren. Oder sie zu verlieren.
Woher hatte Brends gewusst, in welche Richtung sie fahren mussten? Er hatte nicht gezögert. Nachdem er seinen massigen Körper hinter das Lenkrad des Wagens geschoben hatte, hatte er ein Ziel in das GPS eingetippt. Ohne zu zögern. Sicher, er konnte einen Schuss ins Blaue abgegeben haben, aber ihre Instinkte sagten ihr, dass Brends Duranov nie etwas tat, ohne dafür einen sehr guten Grund zu haben.
    Sie ging die Bilder durch, die er ihr gereicht hatte. Irgendjemand hatte sich irgendwo Zugang zu einem besonders gut positionierten Spionagesatelliten verschafft. Die Fotos waren gestochen scharf, voller Schwarz-weiß-Details. Pell. Ein unbekannter Dämon. Hochgewachsen und dunkel wie die übrigen, aber er hielt seinen Körper schützend zwischen ihre Cousine und die Straße, während er ihr in einen SUV half. Das war keine gewaltsame Entführung. Leider konnte sie an dem Foto nicht erkennen, ob sie ein Bündnis eingegangen waren, aber ihre Körpersprache schrie die Intimität hinaus. Das war kein One-Night-Stand gewesen, auf den Pell sich eingelassen hatte, um ihre Familie zu verärgern und ihre Worte zu unterstreichen. Wer immer der Mann war, er bedeutete ihr etwas.
    Verdammt.
    »Sie kannten einander schon, bevor Pell verschwand.« Auf einmal war sie sich dessen sicher.
    Brends drehte den Kopf, im Blick Unbehagen, bevor er seine Aufmerksamkeit wieder auf das silberne Band der Straße vor ihnen richtete. »Ja.« Das Eingeständnis schien ihn nicht im Mindesten zu berühren. Und es war so sicher wie das Amen in der Kirche keine Blitzmeldung. »Pell ist regelmäßig in den Club gekommen. Sie und Dathan sind Freunde geworden.«
    »Freunde.« Sie haderte mit diesem Wort, es kam ihr plump vor. Und es drückte todsicher nicht die Tiefe des Gefühls aus, das das Foto vermittelt hatte. War Freundschaft mit einem Paranormalen überhaupt möglich? Hatte Pell etwas an dem unbekannten Mann gefunden, dem sie vertraute? »Sie hat nie von Dathan gesprochen.« Niemals.
    Seine Hände auf dem Lenkrad spannten sich beinahe unmerklich an. »Vielleicht hat sie sich entschlossen, es dir nicht zu erzählen. Vielleicht wusste sie nicht, wie sie es dir erzählen sollte.« Sein Tonfall stellte klar, dass er wusste, wie eine solche Enthüllung aufgenommen worden wäre. »Wir haben das doch schon früher besprochen. Deine Cousine ist eine erwachsene Frau, klug genug zu wissen, worauf sie sich einlässt, und ihre eigenen Entscheidungen zu treffen. Sie braucht dich nicht, damit du sie für sie triffst.«
    Die Furcht war inzwischen eine vertraute Gefährtin. Wenn Pell sie nicht brauchte, hatte Mischka nichts mehr zu bieten. Der Gedanke war ihr unerträglich, noch weitere Familienmitglieder zu verlieren. Sie schluckte. »Pell weiß, dass ich sie liebe.«
    »Was bedeutet, dass du ihren Liebhaber mit offenen Armen willkommen heißt?«, fragte er geringschätzig. »Überleg doch mal, Baby. Ich habe dich über Paranormale reden hören. Wir sind nicht gut genug für dich. Wir sind Tiere, keine Menschen.«
    Das hatte sie nicht gesagt, oder? Obwohl sie es, zugegeben, wahrscheinlich gedacht hatte. Brends war kein Tier. Ungezähmt, ja. Wild, absolut. Aber seit der Nacht, in der sie ihm das erste Mal begegnet war, hatte sie nicht den Fehler begangen, in ihm weniger zu sehen als einen Menschen. Er war mehr. So viel mehr.
    »Woher weißt du, wohin du fahren musst?« Sie deutete auf das stumme GPS . »Du hast ein Ziel eingegeben. Du hattest ein Ziel im Sinn.«
    Sie hasste sein vernichtendes Schweigen.
    »Ich bringe dich zu Pell.« Er ließ die Straße keine Sekunde aus den Augen. »Du hast mich darum gebeten, dich zu Pell zu bringen, und genau das tue ich. Du kannst an meinen Methoden herummäkeln, so viel du willst, aber du bekommst, was du möchtest.«
    Den Teufel tat sie. »Woher weißt du, wo sie ist?«
    Für einen Moment schwieg er. Schließlich sagte er: »Weil ich Dathan mit ihr aus der Stadt geschickt habe. Ich habe gewusst, dass du ihr folgen würdest. Und unser Abtrünniger wird euch beiden folgen.«
    Unglaube

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