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Ewiger Schwur

Ewiger Schwur

Titel: Ewiger Schwur Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne Marsh
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Überresten abgepackter Snacks und längst nicht mehr funktionierender Getränkekühler. Was hier passiert sein mochte, es war schnell passiert. Die menschlichen Besitzer waren schon lange fort, aber sie hatten ihre Waren zurückgelassen. Vielleicht ein Störfall in der Nuklearfabrik, befand er. Oder vielleicht war es ihnen auch bloß scheißegal gewesen, nachdem der menschliche Verkehrsfluss vor einigen Jahrzehnten versiegt war; sie hatten keine Lust gehabt, eine halbe Tonne Twinkies mitzunehmen, als sie dort hingingen, wo Menschen immer hingingen, wenn sie mit Sack und Pack wegzogen.
    Er hätte auch nicht länger gewartet.
    Brends griff nach einer Klinge, holte tief Luft und konzentrierte sich. Scheißdreck, der Gestank nach Blut war hier noch viel intensiver. Der Bastard musste mit der Schnippelei hier drin angefangen haben und dann nach draußen gegangen sein.
    Das Aufblitzen von Stahl im Gang war alles, was Brends als Warnung erhielt.
    Eilor kam auf ihn zu wie eine Dampfmaschine mit Vollgas. Der Bastard wartete nicht auf Vorstellungen oder Bedenken. Meine Güte. Ihm sollte es recht sein. Es war nicht so, als hätte Brends vorgehabt, Eilor seine Rechte vorzulesen und ihn zurück nach M City zu schleifen.
    Jedenfalls nicht lebendig.
    Mit einem leisen Knurren wehrte Brends den Angriff ab. Ihre Arme verschränkten sich ineinander; sie waren beide gleich stark. Dann begriff Brends, dass die Waffe seines Gegners keine gewöhnliche, von Menschen hergestellte Klinge war. Teufel, nein. Der Bastard hatte ein Flammenschwert. Macht flackerte an dem Stahl entlang. In einer Minute würde Eilor genug Macht haben, um die Klinge ganz in Feuer zu tauchen, und dann würde die Hölle losbrechen.
    Angreifen. Zurückfallen. Der vertraute Rhythmus des Kampfes erfüllte ihn mit frischer Energie. Gott, er hatte vergessen, wie gut es sich anfühlte. Während er seinen Gegner in dem engen Raum des Ladens umkreiste, schätzte er die Lage ein. Bis Eilor dieses verdammte Schwert ganz aufgeladen hatte, waren sie gleich stark. Zu gleich. Beide waren Mitglied der Herrschaften gewesen, geschaffen für den Kampf.
    Er hatte es seit Jahrtausenden nicht mehr mit einem Gegner mit Flammenschwert zu tun gehabt. Niemand, der nicht von Engelsblut war, konnte diese Schwerter ziehen – geschweige denn, sie mit der nötigen Macht erfüllen, um tödliche Flammen über die ganze Länge züngeln zu lassen. Verdammt. Wenn er noch einen weiteren Beweis gebraucht hätte, dass dieser Abtrünnige ein Insiderjob war, dann hatte er ihn jetzt.
    Eilor flog durch den Raum auf ihn zu, fest entschlossen, Brends den Kopf abzuschlagen.
    »Kein Interesse, du Arschloch«, sagte er und schwang die eigene Klinge. Er mochte kein Engelsfeuer zur Verfügung haben, aber drei Jahrtausende Praxis erwiesen sich als nützlich. Wenn er sein Ziel traf, gab es einen Abtrünnigen weniger, der ihm zu schaffen machte. Leider hatte der Abtrünnige superschnelle Reflexe. Er rollte sich ab und glitt unter dem Bogen, den Brends’ Klinge beschrieb, hindurch, sodass das Schwert das Glasfenster der Ladenfront traf – statt Sehnen und Haut.
    Glas splitterte in einem tödlichen Regen auf den Boden. Nur Pech, dass einige geringfügigere Schnittwunden den Job nicht erledigen würden. Brends setzte Eilor nach, durchquerte den Laden mit wenigen schnellen Schritten. Ihre Füße waren die ersten Abdrücke auf dem dicken Teppich jahrzehntealten Staubs, der die Linoleumplatten bedeckte.
    Eilor schälte sich aus dem neuen Eingang des Ladens und brachte den Rückweg rascher hinter sich, als Brends es für möglich gehalten hätte. Verdammt, der Bastard war schnell! Ihm blieb kaum Zeit, mit dem Arm zu blocken und seinen Gegner von sich wegzustoßen. Eilor landete schwer auf einigen ausgestellten Limonadenflaschen, und süße Flüssigkeit umfloss ihn.
    Vielleicht würde er besiegt am Boden liegen bleiben.
    »Also, mehr bringst du nicht zustande?«, fragte sein Gegner herausfordernd.
    Oder auch nicht.
    Eilor war wieder auf den Beinen und stürmte auf ihn zu. Brends verfluchte die Enge der Tankstelle, die den Kampf so erschwerte, aber er konnte den Bastard nicht loseisen und nach draußen jagen. Wenn er tatsächlich herauskam, würde sein Team sich um die Angelegenheit kümmern. Das war Sinn und Zweck von Verstärkung. Er blockte einen weiteren Hieb ab.
    Der nächste Hieb traf genau ins Ziel, und er hörte das Knacken, als es seinen Kopf zurückriss, bevor der sengende Schmerz diesen in eine Trommel

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