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Ewiges Verlangen

Ewiges Verlangen

Titel: Ewiges Verlangen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laura Wright
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entkommen ließ, und zweitens wegen Informationen über Männer, die der Umwandlung vor ihrer Zeit unterzogen wurden. Ich habe es beiläufig gehalten. Es besteht kein Grund, warum eine der beiden Anfragen unseren … Familien zu Ohren kommen sollte.« Er sprach diese letzten Worte so aus, als wären sie Gift auf seiner Zunge. Selbst nach einhundert Jahren Loslösung und Freiheit von ihrer Art zuckten die drei nach wie vor zusammen, wann auch immer sie an den Albtraum ihrer Jugend erinnert wurden.
    Nicholas schüttelte die kurzzeitige Schwermut ab und nickte Lucian zu. »Was ist mit dir? Hast du in diesen alten Büchern etwas gefunden?«
    »Ich habe mich auf die Geschichte der Ewigwährenden Art konzentriert, da ich dachte, es könnte um Genetik gehen.« Lucian zuckte die Achseln. »Unser Vater … wer er war – was er war – vielleicht ist es uns bestimmt, die Reife alle vor unserer Zeit zu erreichen.« Er schnaubte. »Nicht dass der liebe alte Dad so lange hier geblieben wäre, um uns zu sagen, ob wir in der Hinsicht etwas Ungewöhnliches zu erwarten hätten.«
    Sie alle drei vermieden es darüber zu sprechen, dass der Breeding Male ihr Vater, ihre gemeinsame Verbindung war. Aber nun standen die Fragen im Raum. Ihr Vater war ein Paven reinsten Blutes gewesen, dessen genetischer Code und Struktur Hunderte von Jahren zuvor vom Eternal Breed , der Ewigwährenden Art der Vampire, geändert worden waren. Er sowie zwei andere waren mit der Fähigkeit ausgestattet worden, Frauen nach Belieben befruchten und das Geschlecht des Balas bestimmen zu können, um im Notfall das eine oder das andere Geschlecht neu aufzubauen. Alexander schnaubte verächtlich. Die Ewigwährende Art hatte dies als genialen Streich gefeiert, der sich aber schon bald zum Albtraum entwickelte, als die Breeding Males unkontrollierten Tieren zu ähneln begannen, die nichts weiter wollten, als sich zu vermehren und zu fressen. Der Orden war gezwungen gewesen, sie gefangen zu halten, und ließ sie nur frei, um Veanas zu bespringen, reinblütige Frauen, die von ihren Familien gezwungen wurden, mit ihnen zu schlafen.
    Eine Notwendigkeit des Fortschritts, für das Überleben des Eternal Breed , erinnerte sich Alexander bitter. Und doch hatte das Stigma, die Söhne ihres Vaters zu sein, ihn und seine Brüder zu Ausgestoßenen der Ebenbürtigen gemacht, bewachten Wesen, die vom Orden beobachtet und von ihren eigenen Müttern verschmäht wurden.
    Für Alexander war die Flucht aus seiner Credenti an jenem heißen Morgen im August ein wahrhaft gesegnetes Ereignis gewesen.
    Alexander zwang seine Aufmerksamkeit in die Gegenwart zurück und befragte Lucian weiter zu den Texten. »Hast du irgendeinen Hinweis auf genetische Anlagen gefunden?«
    »Keine früheren Fälle«, gab Lucian zu. »Jedenfalls nicht in Bezug auf die Umwandlung.«
    »Das heißt jedoch nicht, dass es nicht möglich ist«, sagte Alexander.
    Nicholas lehnte sich in seinem Sessel zurück und fragte: »Was ist, wenn es etwas mit dem Blut zu tun hat, das du vergangene Woche getrunken hast? Bei der Menschenfrau, von der du dich genährt hast.«
    »Möglich«, sagte Alexander nachdenklich.
    »Hattest du im vergangenen Monat irgendwelche Verletzungen?«, fragte Lucian.
    »Nein. Könnte es durch unser Umfeld bedingt sein?«
    Nicholas wirkte skeptisch. »Dann wären wir alle betroffen.«
    Der Diener Evans trat verunsichert ein und räusperte sich.
    »Was ist los, Evans?«, fragte Lucian.
    »Bitte entschuldigen Sie die Störung, Sir, aber es geht um die junge Frau.«
    Ein kehliges, wütendes Knurren entrang sich Alexanders Kehle, und er stürzte durch den Raum und setzte in seiner Hast beinahe den Boden in Brand. »Was ist los?«, forderte er, hoch über dem Diener aufragend, zu wissen.
    »Ruhig, Alex«, warnte Nicholas, verließ seinen Posten am Computer und ging auf seinen Bruder zu.
    »Jesus«, äußerte Lucian. »Hast du sein Tempo gesehen?«
    Alexanders gesamte Aufmerksamkeit war auf den Diener gerichtet. Er kämpfte gegen den Drang an, die Antwort aus dem Unreinen mit den geweiteten Augen herauszuschütteln. Jedes Wort aus seinem Mund klang wie eine schreckliche Drohung. »Was. Ist. Los. Mit. Ihr.«
    »Sie ist fort, Sir«, sagte Evans atemlos.
    »Fort?«, wiederholte Alexander. Sein Magen verkrampfte sich vor Sorge. »Wohin fort?«
    Der alte Unreine schüttelte den Kopf. »Ich weiß es nicht. Das Fenster im blauen Schlafzimmer stand offen. Ich glaube, sie hat die Feuerleiter benutzt.«
    Mist!

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