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Ewiges Verlangen

Ewiges Verlangen

Titel: Ewiges Verlangen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laura Wright
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Alexander wandte sich um und stürzte mit seiner neuen Übergeschwindigkeit zur Tür. Sara war in Gefahr. Sie alle waren in Gefahr.
    »Wo, zum Teufel, willst du hin?«, rief Nicholas.
    Alexander hielt an der Schwelle inne und erwiderte barsch: »Ihr nach.«
    »Es dämmert schon fast.«
    »Das kümmert mich nicht«, brüllte Alexander.
    »Es wird dich kümmern, wenn dieser kleine Mistkerl sie findet und tötet, weil du dich in Staub verwandelt hast!«, schrie ihm Lucian hinterher.
    Es kostete Alexander extreme Mühe zu bleiben, wo er war, und auf die Stimme der Vernunft zu hören. Er ließ den Kopf hängen und stieß ein gequältes »Ich brauche sie« aus.
    »Einer von uns wird gehen«, sagte Lucian widerstrebend. »Wir können sie immerhin nicht so herumlaufen lassen, mit all diesen Erinnerungen, oder?«
    »Ich werde gehen«, bot Nicholas an. »Ich habe den Mann verloren. Dafür finde ich jetzt wenigstens die Frau.«
    Evans schluckte angestrengt, noch immer zitternd. »Verzeihung, Sir.«
    »Nicht jetzt, Evans«, sagte Nicholas etwas weniger abweisend, den Blick auf seinen umgewandelten und sehr erregten Bruder konzentriert.
    »Aber, Sir, die Wand …«
    Der Mann verstummte, während er mit offenem Mund auf etwas hinter ihnen starrte. Alle drei Brüder wandten sich um, um zu sehen, wo das Problem lag.
    »Heilige Scheiße«, stieß Lucian hervor. »Sie haben uns gefunden.«
    Alexander starrte mit bebenden Nasenflügeln und schwer atmend auf die kahle, weiße Wand jenseits der Treppe. Sie bewegte sich, wie leichte Wogen auf dem Meer, und dann wurde vor ihren Augen eine Botschaft in den Verputz geritzt.
    Der Orden fordert die Anwesenheit des ersten vorzeitig umgewandelten Mannes, Alexander Roman. Zur dritten Stunde nach Mitternacht, in der Schattenhöhle.
    Da der eine Bruder das Licht scheuen muss, werden die anderen beiden Brüder ihm kurz darauf folgen. Missachtet unsere Forderung nicht.

8
    Alexander stand vor der Wand, strich mit den Händen über die Inschrift, und sein Verlangen, der Menschenfrau zu folgen, war augenblicklich bezwungen.
    Lucian fluchte hinter ihm: »Ver-dammt-un-glaub-lich.«
    Alexander blickte über die Schulter. »Findest du?«
    Lucians mandelförmige Augen blitzten vor Hass. »Ich kann es nicht glauben. Niemand besitzt die Macht, Männer vorzeitig umzuwandeln. Nicht einmal die Ewigwährende Art.«
    »Vermutungen machen uns alle zu Dummköpfen, kleiner Bruder«, sagte Nicholas, der wieder an seinem Computer saß und heftig tippte.
    »Dann nenn mich den größten Dummkopf auf Erden«, erwiderte Lucian. »Ich glaube es nicht.«
    Nicholas schaute auf, wollte etwas sagen, zuckte dann die Achseln und äußerte trocken: »Zu einfach.«
    »Du kannst mich mal, Nicky.«
    »Denk doch mal nach, Luca. Warum glaubst du, der Eternal Breed hätte nicht die Macht umzuwandeln? Wenn sie ein Wesen wie den Breeding Male erschaffen oder Unreinen den Sexualtrieb nehmen können – wie schwer kann es dann sein, das Umwandeln zu beherrschen?«
    »Anscheinend überhaupt nicht schwer.« Alexander trat zum Schreibtisch und stellte sich hinter seinen Bruder. »Wonach suchst du, Nicky?«
    »Nach irgendetwas über die Schattenhöhle«, sagte Nicholas, der alle zwei Sekunden Web-Seiten öffnete und wieder schloss. »Nach Gerüchten über den Standort, nach irgendwelchen von der Bildfläche verschwundenen Vampir-Orten, die vielleicht einen Hinweis darauf geben könnten, wo man ansetzen sollte, nach dem Hauptsitz des Ordens zu suchen.«
    »Und?«
    »Nichts.«
    »Das kommt daher, dass der Orden jedermann gefangen nehmen oder vernichten würde, der das geheime Versteck preisgäbe.« Lucian lächelte bedrohlich. »Feiglinge.«
    Alexander stieß einen tiefen Seufzer aus und zog sich vom Computer zurück. »Das wird geklärt werden. Ich gehe, sobald die Dunkelheit hereinbricht.«
    »Und wohin genau?«, fragte Lucian. »Ich würde sagen, wir sind mit unserem Latein ziemlich am Ende, wenn nicht innerhalb der nächsten paar Sekunden eine Karte an der Wand auftaucht.«
    Alexander schüttelte den Kopf. »Ich weiß, der Orden will, dass ich vor sie trete. Sie werden mich, ganz wie es ihre Art ist, zuerst wie eine Ratte in einem Labyrinth suchen lassen. Sie wollen mich demütigen, einfach um mir zu zeigen, wer das Sagen hat, und erst dann werden sie sich finden lassen.«
    »Und wenn nicht?«, fragte Lucian.
    »Wenn nötig, werde ich die Familie kontaktieren.«
    Nicholas blickte ruckartig auf, und seine normalerweise bedächtigen schwarzen

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