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Ewiges Verlangen

Ewiges Verlangen

Titel: Ewiges Verlangen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laura Wright
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noch mehr Beweise für die durch seine Umwandlung erworbenen Kräfte erleben, ebenso wie für die vielen Einschränkungen, die mit ihnen einhergingen, und dieser Gedanke trübte seine Stimmung.
    Er und seine Brüder lebten nun seit einem Jahrhundert ungehindert zwischen Menschen, und das Einzige, was die beiden Arten voneinander trennte, war das Verlangen der Brüder nach Blut. Aber nun hatte sich alles geändert. Er konnte nicht mehr im Tageslicht umhergehen, und obwohl er der verkommenen und gewalttätigen Zukunft eines Breeding Male entkommen war und nicht gezwungenermaßen Vampirfrauen befruchten musste, würde ihn bald das unwiderstehliche Verlangen überkommen, seine wahre Gefährtin zu finden – diejenige, für die er bestimmt war, diejenige, die sein Zeichen trug.
    »Hast du die Frau schon ausgesaugt?«, fragte Lucian, als er mit mehreren historischen Schwarten in den Armen die Wendeltreppe vom zweiten Stock herunterkam.
    »Halt den Mund, Luca.«
    »Wie geht es ihr, Alexander?«, fragte Nicholas. Der große, schwarzäugige, mittlere Roman-Bruder saß an einem langen Metallschreibtisch, den Kopf teilweise von seinem Computerbildschirm verdeckt, während er wild auf die Tastatur eintippte.
    »Sie ist desorientiert und hart wie Stahl.« Das helle Licht der Kronleuchter brannte sich in Alexanders Netzhäute ein, und kraft seiner Gedanken dimmte er rasch alle drei. »Sie will nicht hier sein.«
    »Kannst du es ihr vorwerfen?«
    Alexander durchschritt den Raum und ließ sich auf die Couch sinken. »Sie hat von mir nichts zu befürchten.«
    »Das ist nicht der Punkt«, erwiderte Lucian angespannt.
    »Ich will ihr nur helfen.«
    »Auch gegen ihren Willen?«
    »Wenn ich muss.«
    »Wir haben nicht mehr 1875, Alexander«, sagte Nicholas. »Frauen mögen es nicht, wenn Männer ihnen sagen, was sie wollen oder was sie sollen. Und New Yorker Frauen …« Er brach lachend ab. »Vergiss es.«
    »Sie ist vielleicht stur«, sagte Alexander und nahm seinen Laptop vom Couchtisch. »Aber sie ist auch Ärztin und umsichtig, und sie muss wissen, dass sie Zeit zur Genesung braucht.«
    Nicholas blickte auf. »Ja, aber die will sie eindeutig nicht hier verbringen.«
    »Nun, leider muss sie das.« Alexander schaltete seinen Computer ein. Es war ein schwaches Argument, um einen Menschen in einem Haus festzuhalten, und das wussten sie alle. Sara sollte bei ihresgleichen sein, in der Obhut eines menschlichen Arztes. Und doch konnte er sie nicht gehen lassen. Sie hatte ihn gerettet. Die erste Frau, die das in seinem langen Leben je für ihn getan hatte … er stand in ihrer Schuld.
    Ein tiefes Knurren aus Lucians Richtung ließ Alexander aufblicken. »Was?«
    »Du hast ihr gesagt, was wir sind«, sagte Lucian.
    »Ja.«
    »Gottverdammt!« Lucian ließ seine Bücher auf den Schreibtisch fallen und wirbelte damit eine Staubwolke auf.
    »Sie wusste es schon«, erklärte Alexander.
    »Unsinn«, erwiderte Lucian. »Du hast es ihr gesagt, damit du sie hierbehalten kannst. Das wird sich jetzt unauslöschlich in ihr Gedächtnis eingeprägt haben.«
    Alexanders Augen verengten sich, aber er erhob sich nicht. »Sie hat mich mit diesem hageren Menschen gesehen. Sie sah, wie sich die Umwandlung bei mir vollzog. Sie wusste es.«
    »Sie hat vielleicht etwas vermutet, aber sie hätte es niemals wissen können.«
    »Das reicht«, sagte Nicholas ruhig, noch immer auf seinen Computerbildschirm konzentriert. »Was geschehen ist, ist geschehen. Die Frau muss jetzt hierbleiben. Aber sobald es ihr wieder gut geht, Alexander, wirst du ihre Erinnerung löschen müssen …«
    Alexander unterbrach ihn. »Ich werde ihren Geist nicht schädigen, Nicholas.«
    »Das wirst du auch nicht. Die Dinge haben sich geändert.« Nicholas drehte den Bildschirm so, dass er seinen Bruder ansehen konnte.
    »Was meinst du damit?«
    »Du bist ein umgewandelter Mann, Duro . Du kannst den Geist eines Menschen löschen, ohne befürchten zu müssen, dauerhaften Schaden anzurichten.«
    Lucian strahlte. »Gut. Problem gelöst.«
    »Ja, mein Glück«, sagte Alexander trocken, verdrängte das Thema dann und fragte: »Da wir gerade von meinem neuen, veränderten Status sprechen – was hast du herausgefunden?«
    »Nicht viel«, gab Nicholas zu. Er schüttelte frustriert den Kopf. »Ich habe einige unserer wenigen verbliebenen Ebenbürtigen des Eternal Breed , die außerhalb der Credenti stehen, zunächst wegen einer Adressanfrage für den Menschen kontaktiert, den ich heute Nachmittag

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