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Ewiges Verlangen

Ewiges Verlangen

Titel: Ewiges Verlangen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laura Wright
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Augen brannten jäh vor Zorn. »Familie? Deine Familie?«
    Alexander zuckte die Achseln. »Wir haben nicht viel Zeit. Theydons Onkel war ein Mitglied des Ordens. Er weiß vielleicht, wo sich dieser Ort befindet.«
    »Du spazierst einfach in die Credenti zurück«, vergewisserte sich Nicholas, »suchst den Gefährten deiner Mutter auf, den Paven , der einst nichts mehr wollte als deinen Tod, und bittest ihn um Hinweise?«
    Alexander verschloss sich, sein Tonfall eiskalt. »Wenn es sein muss.«
    Lucian fluchte.
    »Du wirst nicht gehen«, sagte Nicholas mit todbringender Ruhe und erhob sich von seinem Sessel.
    »Versuch mich aufzuhalten.«
    »Oh, du weißt, das werden wir«, erwiderte Lucian, seine kräftige Gestalt angriffsbereit. »Im Augenblick bin ich gerade froh, dass wir deinen Käfig haben.«
    Alexander hob die Schultern an und blickte von einem Bruder zum anderen. »Ich bin so oder so gefangen«, sagte er. »Aber ihr beiden seid frei, und ich werde dafür sorgen, dass das so bleibt.«
    »Ich fürchte mich nicht vor der Umwandlung«, stieß Lucian heftig hervor.
    Alexander bezwang ihn mit seinem Blick. »Das solltest du aber. Du von uns allen am meisten.«
    Die Hitzigkeit, der Zorn, das Verlangen, die in Lucians Blick hochkochten, bewiesen es. Er war ihrem Vater am ähnlichsten, der einzige Albino unter den Breeding Male. Wenn einer von ihnen das besagte Gen in sich trug und bei der Umwandlung zu einem brünftigen, unkontrollierbaren Tier würde, dann Lucian.
    Alexander trat wieder zur Wand und betrachtete jeden einzelnen Buchstaben, jede Wortgruppe, den unverhüllten Befehl. »Wenn wir sie nicht aufhalten, werdet ihr beiden die Nächsten sein, die den Rest ihres Lebens vom Orden verfolgt werden. Der Hunger, auch wenn er ein wenig nachlassen wird, wird euer vordringlichstes Bedürfnis werden. Und bald wird er entweder von der unentrinnbaren Jagd nach eurer wahren Gefährtin oder dem unbezwingbaren Verlangen, euch zu vermehren, ersetzt werden.« Er hielt inne. Atmete ein, atmete aus. »Ich wurde umgewandelt. Es ist geschehen. Aber euch beide werden sie nicht umwandeln.«
    »Wir haben einen Eid geleistet«, erinnerte Nicholas ihn, bar aller Empfindungen. »Wir haben dieses Leben und alles, was damit zusammenhing, hinter uns gelassen. Wir können nicht zurückgehen. Um keinen Preis.«
    »Du hast Recht«, sagte Alexander und beobachtete, wie die in seine Bibliothekswand eingeritzte Botschaft Buchstabe für Buchstabe verschwand. »Ihr werdet nicht zurückgehen.«
    Als die Wand vor ihm wieder glatt war, wandte sich Alexander um und sprach Nicholas und Lucian auf eine Art an, wie er es seit ihrer Zeit auf dem Schlachtfeld nicht mehr getan hatte. »Während ich fort bin, folgt Nicholas Tom. Lucian, du wirst Sara suchen. Folge ihr und vergewissere dich, dass ihr kein Schaden zugefügt wird. Lass dich nicht von ihr sehen, und erschrecke sie keinesfalls.«
    Beide Brüder standen da: Lucian mit vor Ungeduld bebenden Nasenflügeln, Nicholas mit unbewegter Miene, obwohl seine Augen so dunkel geworden waren wie eine sternenlose Nacht. Alexander fragte sich einen Moment, ob sie sich seinen Befehlen widersetzen würden. Es war eine Sache zu fluchen und zu schelten, sogar unbesonnen zu protestieren, aber tief innen, in ihren Genen, erkannten sie die Wahrheit: Sie waren die jüngeren Vampire. Wenn der Ältere ihnen einen Befehl erteilte, konnten sie nichts anderes tun, als zu nicken und entsprechend zu handeln.
    »Nun?«, fragte Alexander. »Was sagt ihr?«
    Lucian sprach zuerst, den Mund vor Bitterkeit verzogen. »Gut. Ich werde ihr folgen, aber ich kann nicht versprechen, dass ich sie nicht erschrecken werde.«
    Alexanders Blick wanderte weiter zu dem dunklen, dem schwarzäugigen eiskalten Mann. »Und du?«
    Nicholas schüttelte den Kopf. Nein.
    Alexander wurde einen Moment weich. »Nicky … Duro …«
    »Tu das nicht, nicht für uns«, sagte Nicholas.
    »Es ist entschieden.« Alexander trat mit entschlossener Miene zur Tür.

9
    Euro-Trance-Club-Musik vibrierte von den Wänden des dreistöckigen Stadthauses auf Brooklyns Boerum Hill. Das mochten sie, die Menschen. Heiße Musik und todbringenden Sex mit jemandem oder etwas , die sie nie wiedersehen müssten, wenn das gefährliche Summen erst verklang.
    Ethan Dare durchschritt die Flure des Hauses, das seiner achten Frau gehört hatte, bevor sie vor drei Jahren praktischerweise verschieden war. Das historische Stadthaus aus dem späten 19. Jahrhundert war von innen renoviert und

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