Ewiges Verlangen
schlief, eine köstliche Last in seinen Armen, und ihr dunkles Haar schwang bei jeder Bewegung von einer Seite zur anderen. Er wollte sie an sich pressen, den ganzen Tag und bis tief in die Nacht hinein. Aber das war nicht möglich, weder heute noch jemals.
Er lief die Hintertreppe, jeweils zwei Stufen auf einmal nehmend, ins dritte Stockwerk hinauf und schritt dann den dunklen ruhigen Flur entlang, bis er zu seinem Zimmer kam. LICHT. MATT . Der geistige Befehl erfolgte ebenso rasch wie das Resultat. Er durchquerte die große Suite, legte Sara auf sein Bett und deckte sie zärtlich zu.
Dann trat er zurück. Ja, die Frau wirkte in seinem Bett am richtigen Platz, wunderschön, verlockend.
Sie seufzte im Schlaf und wandte den Kopf so, dass er die weiße Haut ihres Halses sehen konnte. Das Wasser lief ihm im Mund zusammen, und seine Fänge vibrierten vor Verlangen, in einem Ausmaß, wie er es schon seit geraumer Zeit nicht mehr verspürt hatte. Er könnte es tun, genau jetzt könnte er sie kennzeichnen, sie mit seinen Fängen ritzen, eine dauerhafte Tätowierung anbringen, die jeden anderen Mann aus Angst um sein Leben von ihr fernhalten würde. Er knurrte leise, qualvoll, und sein Verlangen wirkte beinahe lähmend. Aber es wäre ihr gegenüber nicht fair. Sie war ein Mensch. Sie könnte niemals seine Frau sein, seine wahre Gefährtin, diejenige, die sein Zeichen trug.
Jemand klopfte an die Tür, und eine Stimme flüsterte drängend: »Sir.«
Alexander verließ den Raum mit einem letzten Blick auf Sara und betrat den Flur. »Was ist, Evans?«
»Ich habe Dr. Donohues Zimmer vorbereitet, wenn Sie …«
»Nein. Sie bleibt hier.« Im Moment.
»Ja, Sir.«
Evans senkte den schüchternen Blick, und Alexander stieß den Atem aus. »Gibt es ein Problem, Evans?«
»Während Sie fort waren, hat es eine … neue Entwicklung gegeben.«
»Was für eine Entwicklung?«
Evans’ Blick zuckte hoch. »Es wurde eine Eheleite für Sie gefunden.«
Alexander runzelte die Stirn. »Was?«
»Sie befindet sich in dem Raum neben Ihrem.«
»Was?«, brüllte Alexander, wobei sich seine Brust jäh mit Luft füllte und das Blut in seinen Adern zornig zu brodeln begann.
»Ja, lieber Bruder«, rief Lucian, der gerade um die Ecke bog und ihn mit seinen mandelförmigen Augen ansah. »Man ist bei uns eingedrungen. Zuerst der Orden und jetzt die Credenti .«
»Eine Bronwyn Kettler, Sir«, warf Evans rasch ein. »Sie kommt mit ihrer Assistentin von der Bostoner Credenti und behauptet, sie sei Ihre wahre Gefährtin.«
Es war unglaublich, wie viel Wahnsinn Alexander heute begegnete. Er deutete zur Tür. »Schickt sie nach Hause.«
»Das kann ich nicht tun«, erwiderte Lucian grinsend.
Alexander knurrte. »Ich habe keine Zeit für diesen Mist, Luca.«
Lucian zuckte die Achseln. »Nicholas hat ihr drei Wochen gegeben.«
»Dann kann Nicholas sie haben! Ich habe den Orden getroffen.«
Lucian erstarrte, und seine Lippen verzogen sich. »Also hast du es getan. Allein. Du hast die Schattenhöhle gefunden?«
Alexander wandte sich Evans zu und bedeutete ihm zu gehen.
»Ich kann nicht glauben, dass du ohne uns, ohne unsere Unterstützung zu ihnen gegangen bist«, klagte Lucian ihn an, als der Diener fort war.
»Ich bin nicht zu ihnen gegangen – sie haben mich geholt.«
»Das kümmert mich nicht!«, brüllte Lucian, schüttelte dann den Kopf und stieß einen ärgerlichen Seufzer aus. »Was wollen die alten Mistkerle?«
»Die Credenti und die Ewigwährende Art werden bedroht. Sie wurden von einer zerstörerischen Bande unterwandert, und viele Veanas wurden entführt.«
»Und was?« Lucian lachte verbittert auf. »Sie wollen unsere Hilfe.«
»Meine Hilfe«, korrigierte Alexander ihn.
»Du hast ihnen gesagt, sie sollen sich zum Teufel scheren, richtig?«
»So einfach ist das nicht, Bruder.«
Lucian brauchte nur einen Moment, um zu begreifen. »Nicky und ich werden vorzeitig der Umwandlung unterzogen, wenn du nicht tust, was sie sagen.«
Alexander brauchte diese Vermutung weder zu bestätigen noch zu leugnen, sondern reckte nur das Kinn. »Ich werde mich darum kümmern.«
Lucian schüttelte den Kopf. »Nein.«
»Sei nicht dumm, Luca.«
»Ich schwöre, ich werde dich in deinen Käfig einsperren und den Schlüssel vergraben. Das tust du nicht wieder. Wir sind Brüder, Partner. Nur weil du der Älteste bist, bedeutet das nicht, dass du Entscheidungen über unsere Zukunft treffen kannst.« Lucian wölbte streng eine helle Augenbraue. »Wir
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