Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Ewiges Verlangen

Ewiges Verlangen

Titel: Ewiges Verlangen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laura Wright
Vom Netzwerk:
hatte. »Sie treffen sich mit Alexander? Wie lange schon?«
    »Nein, nein«, korrigierte Bronwyn sie rasch. »Wir sind uns noch nie begegnet. Wir brauchten es nicht. Bis jetzt. Sehen Sie, wir haben in unserem Eternal Breed wahre Gefährten – die für uns Bestimmten –, und wenn ein Paven der Umwandlung unterzogen wird …«
    Sara wartete nicht, bis sie ihren Satz beendet hatte. »Sie glauben, Alexander sei Ihr wahrer Gefährte.«
    Die Frau reckte selbstbewusst das Kinn. »Das glaube ich.«
    Elektrische Ströme blinder Eifersucht schossen durch Saras Körper, beeinträchtigten jeden Muskel und jegliches Gefühl, und sie sah die Frau, die sie noch vor wenigen Augenblicken als nett und charmant empfunden hatte, mit schmalen Augen an. Sie hatte schon zuvor Männer gemocht und sogar ein oder zwei Mal Besitzansprüche gestellt. Aber das, was sie nun empfand, war etwas völlig anderes. Hier stand Zorn dahinter, wahrer Kampfgeist, und sie war sich nicht sicher, was sie mit diesem Gefühl anfangen sollte.
    Bronwyns besorgter Blick war auf Saras Gesicht gerichtet. »Geht es Ihnen gut?«
    »Ja«, murmelte sie. Komm schon. Reiß dich zusammen, Donohue. Saras Blick blieb an den Spitzen von Bronwyns Fängen haften, und sie atmete tief ein. Sie musste hier raus, eine Weile zur Realität zurückkehren – zu ihrer Realität. Sara nickte der Frau mit einem schwachen, erzwungenen Lächeln zu. »Entschuldigen Sie mich. Ich bin spät dran.«
    Die Frau lächelte. »Okay. Es war nett, Sie kennenzulernen, Sara.«
    Richtig. Sehr nett. Normalerweise wirkte es auf ihre Moral Wunder, wenn sie im Geiste Sarkasmus verspritzte. Heute jedoch nicht. Sie hatte anscheinend Konkurrenz.
    Sara ließ die wunderschöne Vampirfrau auf der Treppe zurück, durchquerte das Foyer und trat durch die Eingangstür ins Sonnenlicht.
    Drei Stunden später war sie mittendrin in Krankenhausangelegenheiten: neue Patienten, Dienstpläne, Gruppentherapie-Kontrollen und Ähnliches. Wenn sie ehrlich war, so war das ein willkommenes Chaos. Hier kannte sie die Sprache, die Regeln; sie schmiss den Laden.
    »Gray? Hörst du mir zu?«
    Nun, offensichtlich nicht den ganzen Laden.
    »Gray?«
    Gray lag im neuesten hochauflösenden Kernspintomografen des Krankenhauses auf dem Rücken, während Sara auf der anderen Seite der Glasscheibe saß und die Aufgabe einer Kernspintechnikerin übernahm. Es war in diesem Krankenhaus normalerweise nicht üblich, sich auf das Terrain anderer Belegschaftsmitglieder zu begeben, aber wenn es um Patienten mit posttraumatischer Belastungsstörung und/oder einem Erinnerungstrauma ging, respektierten die meisten Saras Pflichtgefühl, das sie Aufgaben übernehmen ließ, die normalerweise nicht ihre waren. Sie musste da sein, um jede Bewegung, jede Veränderung wahrzunehmen, und das war heute nicht anders. Es war der erste einer Reihe von Scans, die sie während der nächsten sieben Tage an dreien ihrer Patienten durchführte. Während sie deren traumatische Erinnerungen noch einmal wiedergab, würde sie die Veränderungen in der Amygdala dokumentieren, im Mandelkern – dem Bereich des Gehirns, der emotionale und angstvolle Erfahrungen verarbeitete.
    »Du musst einen Moment den Atem anhalten«, sagte sie erneut und dieses Mal mit unverhüllter Verdrossenheit. »Komm schon, Gray, bitte.«
    Aber Gray atmete nicht nur normal weiter, sondern nahm auch seinen Kopfhörer ab und legte ihn sich auf den Bauch. Sara drückte fluchend auf die Notfallabschaltung und sank wieder auf ihren Stuhl. So, er war sie also leid – die Tests, die Untersuchungen und die Experimente? Nun, sie auch. Pech gehabt.
    Sie streckte eine Hand aus und schlug mit der Faust auf die Konsole. Welche anderen Optionen hatten sie? Selbstmord? Herumsitzen und ins Leere starren, weil er den Rest seines Lebens unter starken Medikamenten stand? Das würde sie nicht zulassen.
    Gray war seit über drei Jahren ein gefügiger Patient, der wollte, dass sie ihn heilte und von dort zurückholte, wo auch immer er mental war, aber während der vergangenen sechs Monate hatten sich die Dinge verändert. Er war mürrisch und unkooperativ geworden, als wollte er doch nicht gesund werden. Als hätte er aufgegeben.
    Sie beugte sich vor, drückte die Taste und beobachtete, wie Gray aus dem Scanner hervorkam, sich aufsetzte und sie durch die Glasscheibe ansah. Ihre Blicke trafen sich. Er wollte gegen sie ankämpfen und würde ihren Versuchen widerstehen, ihm zu helfen.
    Sie nahm den Telefonhörer auf und

Weitere Kostenlose Bücher