Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Ewiges Verlangen

Ewiges Verlangen

Titel: Ewiges Verlangen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laura Wright
Vom Netzwerk:
haben einen Pakt geschlossen, dass wir zusammenbleiben werden, gemeinsam kämpfen werden. Wenn wir das nicht haben, dann haben wir keinerlei Grundlage mehr. Wir haben dieses Leben gemeinsam hinter uns gelassen, und wir kehren auch gemeinsam wieder zurück.«
    Alexander zögerte mit fest zusammengepresstem Kiefer. Er wollte schroff zu Lucian sein, seine Autorität spielen lassen und sich weigern, den Sinn der Worte des jüngeren Paven anzuerkennen. Die Liebe zu seinen Brüdern rang mit dem Schmerz darüber zuzusehen, wie sie ihre Zukunft verloren.
    »Gemeinsam, Duro «, sagte Lucian entschlossen und lächelte Alexander dann jäh schalkhaft zu. »Außerdem habe ich große Lust auf eine Erkundungstour.«
    Alexander dachte an den Blutschwur, den der Orden ihm versprochen hatte. Sie würden Nicholas und Lucian in Ruhe lassen, wenn er ihnen Ethan Dares Leiche brachte, aber mit der Hilfe seiner Brüder hätte er eine bessere Chance, den Unreinen zu finden. Ein leises Knurren entrang sich seiner Brust. Der Orden sollte seinen Teil des Handels besser einhalten. Denn wenn nicht, dann hätte er eine weitere Schlacht zu schlagen, eine Schlacht, die er nur allzu bereitwillig beginnen würde. »Wo ist Nicholas?«
    Lucian grinste; er wusste, dass er das Alphatier, seinen Rudelführer überzeugt hatte. »Auf der Fährte dieses dürren Menschen.«
    »Hier oder draußen?«
    »Unten. Online.«
    »Gut. Gehen wir.«
    Lucian deutete mit dem Kinn in Richtung Alexanders Zimmer. »Was ist mit der Frau?«
    »Sie schläft in meinem Bett, und ich will nicht, dass jemand sie stört.«
    »Ich meinte die andere«, erwiderte Lucian gedehnt, »die Vampirfrau, die Veana , die glaubt, du seist ihr wahrer Gefährte.«
    »Das ist nicht mein Problem.« Alexander trat zur Treppe. »Gehen wir. Wir müssen einen mörderischen Unreinen finden und ihn töten.«

18
    Sara erwachte bei gedämpftem Verkehrslärm und nahm sofort den Geruch von Alexanders Haut wahr. Sie hob desorientiert den Kopf und sah sich in dem schwach beleuchteten, recht kahlen Raum mit hellgrauen Wänden und einem weißen Kamin um. Alexanders Zimmer. Alexanders Bett. Er hatte sie offensichtlich hierhergebracht, nachdem sie gestern Nacht irgendwo über Jersey eingeschlafen war.
    Sie ließ sich wieder zurücksinken und drückte ihr Gesicht in sein Kissen, wobei sie sich des Blutergusses bewusst wurde, der immer noch leicht schmerzte. Oh Gott, dachte sie, und atmete Alexanders Geruch ein. Er roch so gut, so unbeschreiblich gut – wie Kaffee, ein erdiger Geruch, der schwer zu beschreiben war, in ihr aber ein Gefühl von Wärme und Durst wachrief sowie den verzweifelten Wunsch, im Bett bleiben zu wollen. Sie konnte unmöglich leugnen, dass sie sich von ihm angezogen fühlte, dass sie ihn nun begehrte, und sie würde es nicht einmal versuchen. Ihrem beruflichen Scharfsinn entging die Ironie nicht – eine Ärztin, die sich in einem Zustand köstlichen, Vampire, Geistreisen und potenzielle Gefahr beinhaltenden Wahnsinns befand. Und doch war sie bereit, all die Warnsignale zu ignorieren, wenn sie nur das, was sie in Montauk empfunden hatte, noch einmal empfinden könnte. In diesem alten Leuchtturm verborgen, von einem zornigen Meer umtost, hatte sie sich vollständig und absolut mit jemandem verbunden gefühlt.
    Es war so lange her.
    Sie spürte selbst bei verdunkelten Fenstern, dass der Morgen schon weit fortgeschritten war, und blickte auf die Uhr. Es war fast halb sieben, und sie hatte in einer Stunde Dienst. Sie schlüpfte aus dem Bett und eilte ins angrenzende Badezimmer, das ebenfalls in minimalistischem Stil gehalten war, wie Alexander es wohl bevorzugte. Überall glänzte Chrom. Sie dachte einen Moment daran, sich im Krankenhaus zu duschen, aber ihre Neugier sowie ihr Bedürfnis, ihm nahe zu bleiben, bewirkten, dass sie sich auszog und in die weiße Kalksteinkabine trat. Sie suchte den Duschkopf, fand aber keinen. Sie drehte den Wasserhahn auf, hoffte auf eine Reaktion, und im Handumdrehen rieselte heißes Wasser von oben über sie herab. Sie blickte verwundert auf. Das Wasser fiel aus einhundert winzigen Löchern in den Deckenfliesen. Es war großartig. Während sie sich die Haare wusch, stellte sie sich vor, Alexander stünde neben ihr und umschlänge ihren schlanken Körper, während das Wasser über ihrer beider Haut strömte. Die Intensität des Verlangens, das sie in diesem Moment ergriff, bereitete ihr Sorgen. Es war schon richtig, dass das Fantasieren ein normaler, natürlicher

Weitere Kostenlose Bücher