Ewiges Verlangen
Beutel ansah. »Was hast du da?«, fragte sie schließlich.
»Abendessen.« Er wölbte vielsagend die Augenbrauen. »Vom besten Chinesen in der Stadt.«
»Woher wusstest du das denn?«
»Was meinst du?«
»Ich hörte von deinen Essgewohnheiten, dem Mangel an fester Nahrung.«
»Dillon redet viel zu viel«, murrte er.
»Es war nicht Dillon«, belehrte sie ihn, und ihre Augen offenbarten die Traurigkeit und Enttäuschung, die sie nicht laut aussprechen wollte.
Alexander lehnte am Türrahmen, nur wenige Zentimeter vor ihr, und atmete tief ein. »Lass mich rein, Sara.«
Sara betrachtete ihn, während ihr Inneres schmolz, nicht wegen seiner Worte, sondern aufgrund der ehrlichen, verletzlichen, betörend schmerzlichen Art, wie er sie ausgesprochen hatte. Vielleicht wünschten sie sich beide, sie könnten das imaginäre Band lösen, das sie vereinte und das erforderte, dass sie sich nahe blieben und dennoch vorgaben, voneinander unbeeinflusst zu sein; aber das schien unmöglich. Sara trat von der Tür zurück und ließ ihn eintreten. Ganz offensichtlich würde sie, gleichgültig, wer im Haus war oder was sie zu sein behaupteten, Alexander dennoch ihre Tür und ihr Herz öffnen – genauso, wie sie wusste, dass er nicht aufhören würde, sich um sie zu sorgen, sie zu beschützen oder ihr zu folgen.
Sie beobachtete, wie er den Raum betrat, einen kleinen Tisch unter dem Arm, als wöge er weniger als eine Feder. Er war so wunderschön. Die Art, wie er sich bewegte, diese langen, erschreckenden, aber dennoch anmutigen Schritte … Sie spürte, wie ihr Herz sich zusammenzog.
»Was ist das alles?«, fragte sie, während er den Tisch ans Fenster stellte, zwei passende Stühle dazu platzierte und schließlich eine Tischdecke und Essbesteck sowie ein Weinglas aus dem größeren Beutel nahm, den er über die Schulter geschlungen trug.
»Du hast doch nicht gedacht, ich würde dich auf dem Boden zu Abend essen lassen, oder?«
Ihr Blick folgte ihm, noch immer gebannt von diesem eigentümlichen Anblick – dieser gebrandmarkte, über einen Meter neunzig große Linebacker von einem Vampir –, wie er eine schneeweiße Tischdecke ausschüttelte und geduldig zusah, wie sie auf der gläsernen Tischplatte landete. »Nicht auf dem Boden, aber das Bett wäre nett gewesen. Ich stehe mich gut mit dem Zimmerservice.«
Er wandte sich um und schenkte ihr ein lüsternes Halblächeln. »Im Bett sollte man keine Nahrung zu sich nehmen, Frau.«
Eine brennende Woge des Verlangens durchströmte Sara, und ihr Blick streifte ihn von oben bis unten, von den schwarzen Stiefeln bis zu seinem schwarzen wärmenden Shirt, jeder Zoll seines Körpers von harten Linien und starken Muskeln zeugend. Es war kindisch, aber sie hasste es, dass eine andere Frau ihm heute Abend auch nur nahegekommen war, geschweige denn ihn geheilt hatte, und sie war sich bewusst, dass sie diese Besitzgier, wenn die Geschichte zwischen ihnen schließlich zu Ende ginge, sie viel kosten würde. »Wie geht es deiner Schulter?«
»Gut.« Er deckte weiterhin den Tisch.
»Es überrascht mich ein wenig, dass Dillon dir nicht geholfen hat – da sie ja deine Freundin ist oder etwas in der Art.«
»Dillon sieht mich gerne leiden.«
Sara hatte das Gefühl, dass Dillon jedermann gerne leiden sah – physisch und emotional. »Nun, es war gut, dass Bronwyn da war.«
»Ja, sie war sehr hilfreich.«
Sara runzelte die Stirn, und ein Muskel zuckte an Alexanders Mund, als er eine rote Tuchserviette auf ihren leeren weißen Teller legte. »Deine Eifersucht strömt einen Geruch aus, weißt du das?«
»Wovon redest du?«
Er blickte zu ihr hoch. »Er ist ausgesprochen stark.«
»Tatsächlich?«, erwiderte sie heftig. »Riecht es wie Kung- Pao-Hähnchen?«
Er lachte – ein tiefer, voller Klang, der wie der Kuss eines Geliebten auf Saras Haut tanzte.
»Hör zu«, sagte sie frustriert seufzend und trat zum Fenster. Er war ihr so nahe, dass sie den warmen, würzigen Blutgeruch seiner Haut wahrnehmen konnte. Sie war sich nicht sicher, warum es so war, aber ihr lief das Wasser im Mund zusammen. »Ich bin nicht diese Art Mädchen.«
»Welche Art Mädchen?«, unterbrach er sie beiläufig und folgte mit seinem dunkelkirschroten Blick jeder ihrer Bewegungen.
»Ich gehöre nicht zu denen, die dem Mann einer anderen Frau nachstellen. Die sich wie eifersüchtige Dummköpfe verhalten. Das ist nicht mein Stil.«
Sein Mund zuckte erneut vor Belustigung. »Und was ist dein Stil, Sara?«
Sie zuckte
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