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Ewiges Verlangen

Ewiges Verlangen

Titel: Ewiges Verlangen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laura Wright
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Sie zwang ein Stück Hähnchen ihre trockene Kehle hinunter und sagte dann: »Bronwyn meinte, deine Art steht nicht auf menschliches Blut.«
    Alexander lehnte sich auf seinem Stuhl zurück und kreuzte die Arme über seiner breiten Brust. »Unsere Art begehrt jede Art von Blut.«
    Sara runzelte die Stirn. »Warum meinte sie dann …«
    »Die Ewigwährende Art erwartet von den Credenti , dem zu widerstehen, was nicht rein ist.«
    »Und menschliches Blut ist …«
    »Unsauber, unrein, machtlos.«
    »Wow. Ich habe plötzlich das Gefühl, duschen zu müssen.«
    Alexander lachte, ein hinreißendes Donnergrollen, das verführerisch ihren Hals und Rücken hinabrieselte. Sie erschauderte.
    »Was ist mit dir?«, fragte sie und beobachtete seine Miene genau. »Glaubst du auch, menschliches Blut sei unrein?«
    »Nein, und andererseits mag ich alles Unreine.«
    Sie lachte leise. »Hast du jemals menschliches Blut getrunken?«
    »Ich habe die Credenti vor einhundert Jahren verlassen. Ich nahm, um überleben zu können, Nahrung zu mir, wo auch immer und wann auch immer ich etwas bekommen konnte.«
    »Und jetzt?«
    »Ich glaube, jetzt bin ich anspruchsvoller.«
    »Bedeutet das also, dass du in letzter Zeit kein menschliches Blut mehr getrunken hast?«
    Er wölbte eine dunkle Augenbraue. »Was heißt in letzter Zeit?«
    Sie verdrehte die Augen und sagte ungeduldig: »Alexander.«
    Er deutete grinsend mit dem Kopf auf ihren Teller. »Das Kung Pao ist also ziemlich gut, ja?«
    Sie neigte den Kopf und spielte mit. »Das beste, das ich je gegessen habe. Bist du sicher, dass du nicht probieren willst?«
    »Das kommt darauf an.«
    »Worauf?«
    »Von welcher Unterlage ich es essen soll.«
    Frecher Mistkerl. Sie betrachtete ihn. »Würdest du Blut von mir annehmen? Wenn ich es dir anböte?«
    Seine Augen verdunkelten sich und die Brandmale auf seinen Wangen ebenfalls. »Nein.«
    Ihr Herz verkrampfte sich bei seinem heftigen Tonfall. »Warum nicht?«
    Er schüttelte den Kopf. »Es ist keine gute Idee.«
    »Wegen meines unreinen Blutes.«
    »Nein. Himmel, nein. Ich glaube nicht an diesen Unsinn.«
    »Warum dann? Befürchtest du, ich würde dadurch umgewandelt werden?«
    Er antwortete nicht, senkte aber den Blick auf ihren Hals.
    Sara drängte auf Antworten, ihre Mahlzeit vollkommen vergessend, ohne sich sicher zu sein, dass sie die Antworten wirklich brauchte. »Hättest du Angst davor, mich in das umzuwandeln, was du bist?«
    Er schüttelte den Kopf. »Das ist nicht möglich.«
    »Aber du sagtest, Tom sei …«
    Er unterbrach sie. »Das ist etwas anderes. Er ist kein Vampir. Ein Mensch kann niemals zum Vampir werden. Vampire werden geboren, nicht geschaffen. Wie dem auch sei, wenn ein Mensch das Blut eines Vampirs trinkt, kann er zumindest in einen Imiti umgewandelt werden.«
    »Was ist das?«, fragte Sara.
    »Etwas, das einem Vampir ähnelt, etwas, das seine gesamte Menschlichkeit verloren hat, etwas Korruptes. Nichts, was man lieben kann.«
    Nun drang allmählich auf unbehagliche Weise die Realität zu Sara durch. Der Wunsch, das Verlangen, der Drang – das alles existierte zwischen ihnen, unbezähmbar und unleugbar. Und doch konnte sie die Erkenntnis nicht verdrängen. Verlangen, ja. Liebe und eine gemeinsame Zukunft, nein. Sie legte ihre Gabel hin. »Also ist es … du und ich …«
    Sein Blick hielt ihren fest. »Unmöglich.«
    In dem Moment verging ihr jeglicher Appetit, und ihr Körper wurde kalt und taub. Die Unmöglichkeit einer Beziehung zwischen ihnen beiden kam nicht unerwartet, und doch fühlte sie sich beraubt, als sie es ihn eingestehen hörte. Und auch verärgert. Sie hatte sich den Glauben gestattet, dass es einen Weg geben könnte, einen Ort, an dem sie zusammen sein könnten, einander besser kennenlernen könnten. Zwischen zwei Welten. Sie stieß sich vom Tisch ab, erhob sich und trat zur Tür.
    Alexander beobachtete sie. »Was tust du?«
    »Dich hinauswerfen.«
    Sein Blick wurde weich. »Sara.«
    Sie schüttelte den Kopf, eine Hand am Türknauf. »Nein. Ich habe gehört, was du gesagt hast, und ich weiß, was du damit gemeint hast, also lass es uns einfach dabei bewenden. Ich habe in meinem Leben im Moment genug Dinge, die ich nicht realisieren kann. Ich brauche keine weiteren.«
    »Sara, komm wieder her.«
    »Ich werde nicht leugnen, dass ich mich von dir angezogen fühle, Alexander. Du weißt es. Ich weiß es. Und hier herumzusitzen, zu flirten und sich gegenseitig mit geistreichen sexuellen Anspielungen anzustacheln

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