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Ewiges Verlangen

Ewiges Verlangen

Titel: Ewiges Verlangen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laura Wright
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der fahlen Hülle ihres Vorgesetzten, der niedergeschlagen auf sie zukam.
    Zwei Stunden später lag Sara auf ihrem Bett im Hotelzimmer, die Laken zurückgeschlagen, die Lichter gelöscht, und wartete darauf, dass das Unvermeidliche geschah. Er würde kommen, und wenn er kam, würde er erneut behaupten, ihren Bruder heilen zu können.
    Traumatische Erinnerungen gelöscht. Alle Visionen vom Feuer, dem Entsetzen und den Schmerzen seiner Verbrennungen.
    Fort.
    Sie rollte sich auf den Bauch. Natürlich, sie versuchte das schon seit über vier Jahren mit wenig Erfolg, und doch könnte der erstaunliche, allmächtige, umgewandelte Vampir es im Handumdrehen bewirken.
    Es musste Unsinn sein. Oder nicht?
    Sie warf sich wieder auf den Rücken und blickte an die Decke, auf die Schatten, welche die angrenzenden Gebäude warfen. Was wäre, wenn er es doch tun könnte? Die Erinnerung wirklich aus Grays Geist entfernen könnte? Tatsache war, dass Alexander selbst eine Unmöglichkeit, ein Wunder war …
    Sie drehte sich auf die Seite und schloss einen Moment die Augen. Was wäre, wenn?
    Sie musste bei dem Gedanken eingeschlafen sein, denn als sie erwachte, hatten sich die Schatten an der Decke verändert. Nun erstreckte sich, statt der schwebenden Dachlinien, der Umriss eines Mannes über ihr. Sie setzte sich auf und wandte sich den Fenstertüren zu. Alexander stand auf dem Balkon, zwanzig Stockwerke über dem Boden, den Kragen seines schwarzen Rocks hochgeschlagen, die Rockschöße im Wind gegen seine Oberschenkel peitschend. Ihr Herz klopfte angesichts seiner Größe, der Grausamkeit auf seinem Gesicht und des reinen Verlangens in seinen Augen, in ihrer Kehle.
    Sie sprang aus dem Bett und lief zum Fenster. Aber statt ihn hereinzulassen, trat sie zu ihm hinaus. Der kalte Wind peitschte ihr Gesicht und ihr Haar, sobald sie auf den Balkon trat.
    »Tut mir leid, dass ich dich geweckt habe«, sagte er und nahm ihre Züge genau in sich auf. »Aber ich musste dich sehen.«
    Sie stand etwa einen Meter von ihm entfernt und verschränkte die Arme vor der Brust. »Ich weiß, warum du hier bist, und ich habe über dein Angebot nachgedacht.« Sie schüttelte den Kopf. »Ich kann es einfach nicht tun, Alexander.«
    Er trat einen Schritt auf sie zu. »Du frierst. Lass uns hineingehen.«
    Sie schüttelte den Kopf, wich zurück und streckte eine Hand aus, um ihn abzuwehren, denn wenn er sie berührte, wäre es vorbei. »Ich möchte, dass du es begreifst. Ich kann das Risiko nicht eingehen.«
    Er zog die dunklen Augenbrauen zusammen. »Von welchem Risiko sprichst du? Dasjenige für Grays Geist?«
    »Ja.«
    »Sara«, sagte er sanft. »Ich sagte dir …«
    »Du sagtest mir, es besteht eine geringe Möglichkeit, dass sein Geist dauerhaften Schaden nimmt.«
    »Eine verschwindend geringe Möglichkeit. Weitaus geringer als alles, was du ihm derzeit antust.« Alexander betrachtete sie. »Gilt deine Sorge wirklich deinem Bruder?«
    »Natürlich«, sagte sie, weitaus leidenschaftlicher als beabsichtigt.
    Seine Pupillen weiteten sich, während er sie beobachtete, und seine Nasenflügel bebten, als er ihren Geruch aufnahm. ICH GLAUBE DIR NICHT .
    Sie zeigte mit dem Finger auf ihn. »Tu das nicht!«
    Er zuckte die Achseln. »Ich fürchte, du belügst mich und dich selbst.«
    »Das ist lächerlich. Ich will die Dinge nur nicht auf deine Art handhaben, zu dir zurückkommen und bei dir leben.« Nun zitterte sie am ganzen Körper. Vor Kälte und aus Sorge davor, dass Alexander ihr Herz und ihre Gedanken vielleicht besser lesen könnte als sie selbst. »Geh nach Hause.«
    Er hielt ihren Blick fest. »Ich bin zu Hause. Wo auch immer du bist.«
    Die Worte trafen das fast gebrochene Herz in ihrer Brust zutiefst. Es waren wunderschöne Worte, und doch so grausam, weil sie niemals wahr werden konnten. Warum wollte er nicht aufhören, sie zu quälen?
    Sie wandte sich um und ging in ihr Zimmer zurück.
    Alexander folgte ihr. »Wohin gehst du?«
    »Ins Bad.«
    »Um dieser Unterhaltung zu entkommen?«
    »Verflucht!«
    »Du verhältst dich wie ein Balas , Sara«, sagte er, als sie die Tür schloss.
    Sie kauerte sich auf der anderen Seite des Holzes nieder und hoffte, er würde einfach weggehen und sie heute Nacht allein lassen. Nur heute Nacht. Morgen wäre sie wieder sie selbst, stark, flink und in der Lage, sich auf Patienten mit düsterer Stimmung, verantwortungslose Patienten und, ja, unwiderstehliche Vampire mit eigennützigen Absichten einzustellen.
    Aber das tat er

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