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Ewiges Verlangen

Ewiges Verlangen

Titel: Ewiges Verlangen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laura Wright
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Geschenk?« Sie schnaubte.
    »Ja.«
    »Ohne weitere Bedingungen, richtig?«, fragte sie sarkastisch.
    »Ich muss gehen.«
    »Gut.«
    »Ich habe Training.«
    »Vielleicht sollten Sie sich zuerst nähren, den Kopf klären.«
    »Das habe ich bereits.« Er stieß sich von der Wand ab und eilte ohne ein weiteres Wort auf die Tunnel zu.
    Nicholas stand herausfordernd auf dem Rasen vor Dares Stadthaus und atmete seine beiden Lieblingsdüfte ein: Sex und Drogen. Sein Körper verlangte vehement nach beidem, drängte ihn hineinzugehen und beides zu suchen.
    Aber er musste diesen Drang verbergen, ihn unterdrücken.
    Er holte sein Handy hervor und wählte.
    Lucian nahm ab, bevor das erste Klingeln verklungen war. »Ist Dare wieder unterwegs?«
    »Dieses Mal auf lange Zeit«, antwortete Nicholas. »Er ist fort. Sie alle sind fort. Einschließlich Trainer, von dem ich früher einmal dachte, er wäre leichter zu töten als eine Fliege.«
    »Verdammt. Hast du das ganze Haus inspiziert? Alle Schlafzimmer?«
    Er vermutete richtig. Tatsächlich war Nicholas in jedem einzelnen zu lange geblieben. »Ich wette, sie sind in ein Versteck abgetaucht. Sie wissen nach Alexanders Minimassaker, dass wir es ernst meinen. Dare muss uns jetzt wirklich fürchten.«
    »Bestimmt.« Lucian schwieg einen Moment und fügte dann hinzu: »Du weißt, dass wir nur noch wenig Zeit haben – du hast nur noch wenig Zeit.«
    »Wir werden ihn finden.«
    »Wir sollten die ›Augen‹ kontaktieren.«
    Nicholas zog sich in sich selbst zurück, und der Geruch nach Sex und Drogen aus dem Inneren des Stadthauses stieg ihm erneut in die Nase. »Ihnen werden wir niemals vollkommen vertrauen können.«
    »Das ist jetzt unwichtig. Wir brauchen ihre Hilfe, sie sehen alles.« Er konnte fast hören, wie Lucian die Achseln zuckte. »Aber es ist deine Entscheidung. Diese Straßengang gehört zu deiner Vergangenheit. Wenn wegen des Kontakts zu ihnen dein Bedürfnis nach Gravo wieder einsetzt, oder …«
    »Nein«, unterbrach Nicholas ihn schroff. »Sie haben jetzt keine Macht mehr über mich. Ich werde es tun.«
    Nachdem Nicholas das Gespräch beendet hatte, steckte er sein Handy wieder ein, wandte sich von dem Stadthaus ab und ging auf seinen Wagen zu. Der Gedanke an Gravo ließ ihm das Wasser im Mund zusammenlaufen. Das getrocknete, vergiftete Blut war eine verdammte Bedrohung für die Vampirgesellschaft. Es hatte seine Mutter vernichtet, ganz zu schweigen von seiner Zeit als Balas , aber es verging kein Tag, an dem er nicht daran dachte, und keine Nacht, in der er sich nicht nach der vollständigen Stille aller Empfindungen und dem zutiefst abstumpfenden Schmerz, den das mit sich brachte, sehnte.

31
    Sara blickte vollkommen uninteressiert auf die Platte mit gebratenen Muscheln in Tomaten-Basilikum-Soße.
    »Willst du das essen?«
    Sie schaute auf und lächelte in die neugierigen, ausgehungerten Augen ihres Vorgesetzten, Dr. Peter Albert. »Nein.«
    »Darf ich?«
    »Natürlich.« Sie schob ihm den Teller hin. Sie liebte das East Village, und Lavagna war für ihren kulinarischen Geist über ein Jahr lang ein feuchter Traum gewesen. Aber nun hatte sie einfach keinerlei Appetit, gleichgültig, wie sehr sie sich bemühte. Sie weigerte sich, ihren emotionalen Zustand als Entschuldigung anzusehen, also musste arbeitsbedingter Frust dafür herhalten. Gut, dass sie davon reichlich hatte. Sie setzte sich auf ihrem Stuhl zurück und konzentrierte sich bei behaglichem Kerzenschein auf ihren Vorgesetzten.
    »Hör zu, Pete«, begann sie, während er ihren Teller Muscheln über seine Rigatoni mit Gemüsefenchel gab. »Ich muss wissen, welche rechtlich einwandfreien Möglichkeiten ich im McClean-Fall habe. Ich möchte zu ihr nach Hause gehen und mit ihrer Mutter reden.«
    Er schüttelte den Kopf, als hätte er das alles schon zuvor gehört. »Ich denke, du solltest es dabei belassen, wie es ist. Sollen die Polizei und der Sozialdienst das regeln.«
    »Du meinst, sechs Monate warten?«, fragte sie trocken.
    Er hielt inne, die Gabel in der Luft. »Ich bewundere dein Engagement für deine Patienten, das weißt du.«
    »Danke.«
    Sein Blick wurde weicher, und er fuhr fort: »Ich bewundere vieles an dir.«
    »Das weiß ich zu schätzen …«
    »Aber«, unterbrach er sie, »Regeln und Gesetze zu brechen kann eine Karriere schnell beenden.«
    Sie zuckte die Achseln. »Ich sehe keinen anderen Weg. Es geschieht nichts, Probleme werden nicht gelöst, Menschen bleiben gebrochen, wenn man nicht bereit

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