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Ewigkeit

Ewigkeit

Titel: Ewigkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Greg Bear
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gestellt werden… In diesem Falle ist es gleichgültig, wo wir sind.« Er wandte sich an Ram Kikura. »Ich nehme an, Sie wollen nach Thistledown zurückkehren.«
    »Nehmen Sie nichts an!« sagte sie knapp. »Alle Regeln sind außer Kraft. Ich habe dies bestimmt nicht erwartet.«
    Karen sagte mit rotem Gesicht: »Sie tun es. Und sie legen es wirklich auf einen Kampf an.«
    Das bezweifle ich, dachte Lanier. Der Kampf findet wohl gerade hier und jetzt statt. Sie fühlen sich genötigt, ein schmutziges Spiel zu treiben.
    Die drei Flugzeuge behielten unerbittlich ihre Position bei. Ein leichter Regen setzte ein. Ram Kikura wischte sich feuchtes Haar aus dem Gesicht. »Wir sollten nicht einfach hier stehen wie ungehorsame Kinder«, sagte Lanier. »Senator, ich danke, daß Sie uns angehört haben. Wenn wir wieder sprechen können, werde ich…«
    »Bitte, steigen Sie jetzt in Ihr Shuttle!« dröhnte die Stimme.
    Lanier ergriff die Hand seiner Frau. Zu Kanazawa und Ram Kikura sagte er Lebewohl. »Viel Glück! Lassen Sie Korzenowski und Olmy wissen, was hier geschehen ist.«
    Ram Kikura nickte.
    Sie stiegen ein, und die Tür schloß sich hinter ihnen.

 
43. KAPITEL

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Der Weg, Tüchtige Gaia
     
    Ein Irrgarten strahlend grüner Linien zeichnete sich parallel um sie ab und gestaltete sich zu einem Muster wie ein Harnisch oder Käfig um die Blase, schneller, als Rhita mit den Augen nachfolgen konnte. Nach einer kurzen Pause stieg eine andere Gruppe von Linien aus der Oberfläche des Weges weit unten auf und schuf einen blendenden Zielpunkt nahe einem der Türme aus aufgestapelten Scheiben. Die Linien verbanden sich, und die Blase stieg mit alarmierender Geschwindigkeit nach unten, aber wieder so, daß es nicht spürbar war.
    Rhita fühlte sich schwach. Es war zu viel Stimulation zu absorbieren. »Mir wird schlecht«, sagte sie Typhon. Der Begleiter ergriff ihren linken Arm – das erste Mal, daß er sie berührte. Sein Kontakt war warm, aber nicht überzeugend. Rhita wurde durch den sich um sie zusammenziehenden Kreis von Denken und Schauen leicht abgestoßen. Dann sank sie auf die Knie und war hilflos.
    Sie erwartete halb, daß Typhon etwas für sie tun würde, um ihre Benommenheit zu vertreiben. Aber er stand einfach hinter ihr und verhinderte, daß sie auf den Rücken fiel. Sie widerstand kurz einem Impuls, sich zu übergeben. Dann schloß sie fest die Augen in der Annahme, daß Dunkelheit für ihre Gesundheit besser sein würde.
    Nach einiger Zeit ebbte die Benommenheit ab, und sie fühlte sich besser. Typhon sagte: »Wenn du Durst hast, trink dies hier!« Sie öffnete die Augen und sah einen Glasbecher mit klarer Flüssigkeit in seiner Hand. Sie ergriff ihn und nippte vorsichtig daran. Wasser, nichts weiter, soweit sie sagen konnte. Das enttäuschte sie. Sie hatte irgendein Elixier erwartet. Natürlich war es ein Rätsel, wo der Begleiter in der Blase ein Glas Wasser gefunden hatte… Sie stellte sich vor, daß er in seinem Körper ein Loch öffnete und es herausnahm oder vielleicht in das Glas spuckte. Sie schloß wieder die Augen und kämpfte gegen einen neuen Schwall von Übelkeit an.
    Rhita benutzte das Geländer, um wieder auf die Füße zu kommen, schüttelte seine Hand ab und gab den noch halb vollen Becher eilends zurück. Teils, um sich von dem Panorama draußen abzulenken, und teils, um ihre Benommenheit zu unterdrücken, richtete sie ihre volle Aufmerksamkeit auf das, was er mit dem Glas machte.
    Er hielt es. Weiter nichts. Erschauernd wandte sie sich wieder der Aussicht zu. Sie waren jetzt viel näher zur Oberfläche hinuntergesunken und flogen – geleitet durch die grünen Linien – auf einen weißen Turm zu. Sie versuchte, den Maßstab zu beurteilen, und kam zu dem Schluß, daß der Turm mindestens so hoch war wie der Pharos in Alexandreia und viel massiger. Aber die Ausmaße des Weges ließen alle Strukturen zwergenhaft erscheinen.
    Rhita zwang sich dazu, den Kopf zurückzulehnen und nach oben zu schauen. Ihr Hals protestierte. Sie öffnete den Mund und stöhnte wider Willen. Weit hinter und über ihnen hing das dreieckige Prisma riesig, stumpf und ungefüge im Zentrum des perlweißen Lichtbandes wie ein langer schwarzer Kristall, der in milchigem Wasser schwebt.
    Etwas weiter in der Kehle des Weges erregte ein blinkendes Lichtsignal ihre Aufmerksamkeit. Sie beschattete die Augen, obwohl das Licht der Röhre nicht besonders hell war, und blinzelte, um sich auf einen beweglichen Fleck zu

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