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Ewigkeit

Ewigkeit

Titel: Ewigkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Greg Bear
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Das wünschst du aber nicht.«
    »Nein. Aber es sollte nicht jetzt sein.«
    Mirsky ging auf ein Knie herunter und sah ihn scharf an. »Es ist jetzt. Du liegst im Sterben. Du kannst entweder auf ihre Art sterben – sie werden dir diesmal einen neuen Körper geben – oder auf deine eigene Art. In welchem Falle ich gern möchte, daß du mit mir kommst.«
    »… verstehe nicht.« Seine Sprache war undeutlich. Er konnte seine Zunge nicht kontrollieren. Das ist schrecklich. Es war vorher schrecklich, es ist jetzt schrecklich. »Karen.«
    Mirsky schüttelte traurig den Kopf. »Komm mit mir, Garry! Da gibt es Abenteuer. Und einige aufregende Neuigkeiten. Du mußt dich bald entscheiden. Sehr bald.«
    Nicht fair. »Ruf bitte um Hilfe!«
    »Ich kann nicht. Ich bin nicht real hier, nicht physisch – diesmal.«
    »Bitte!«
    »Du mußt dich entscheiden.«
    Lanier schloß die Augen, um dem Tunnel zu entgehen, konnte es aber nicht. Er wußte kaum, wo er jetzt war. »In Ordnung«, mit einer Stimme, die so schwach war, daß man sie kaum ein Flüstern nennen konnte.
    Etwas Warmes drückte hinter seinen Augen; und er fühlte eine Schärfe – nicht schmerzhaft, bloß scharf – im ganzen Kopf. Diese Schärfe schälte seine Gedanken Schicht um Schicht ab; und für einen kurzen Augenblick gab es überhaupt kein Selbst. Aber der Schälvorgang ging weiter, wickelte aus und entwirrte. Dann schien er sich umzukehren. Er fühlte die Dinge wieder an Ort und Stelle geraten, aber mit einer anderen Grundstruktur – als ob er eine Farbschicht auf einer Leinwand wäre, die von der alten Malfläche abgezogen und auf eine neue gepreßt würde… Aber es gab keine Fläche, keinen Grund, nichts Festes, an das man sich hätte hängen können, nur das Muster und eine gewisse unaussprechliche Verbindung zu Mirsky, der nicht mehr wie Mirsky oder ein Mensch aussah. Was er jetzt sah, war kein Licht; und was er von Mirsky hörte, waren keine Worte.
    Ich habe mich gefragt, was du wirklich bist, bemerkte er, ohne die Lippen zu bewegen. Du bist überhaupt kein Mensch.
    Nicht mehr, bestätigte Mirsky. Ich werde hier etwas für Karen hinterlassen, damit sie nicht alles verloren haben wird.
    Laniers Körper fiel auf eine Seite, zerdrückte einen Farn und stieß Borke von der angefaulten Seite des Baumstumpfes. Die Augen zitterten halb offen. Die rechte Hand zuckte und verkrümmte sich heftig und entspannte sich dann. Die Lungen flatterten, und Urin näßte die Hose. Das Herz schlug noch ein paar Minuten weiter; aber dann setzte der Atem aus, und die Brust war still.
    Sein Implantat war nicht leer, aber Garry Lanier war tot.

 
55. KAPITEL

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Thistledown
     
    Die siebente Kammer lag im Schatten, von Sonne, Erde und Mond abgewandt, und zeigte zu den Sternen. Ihre glattgeschnittenen Kanten, ihre riesige runde Höhlung, von Abfall gereinigt, waren ein schwächeres und leeres Schwarz. Nur vier Gruppen von Lichtern schienen auf ihrem Umfang, und wechselhaftes Aufleuchten von Überwachungsteams, die letzte Ausrichtungen vornahmen.
    Die Blase, die auf dem Bohrloch saß, enthielt jetzt ein Kontingent von VIPs und Gästen. Die offiziellen Historiker des Hexamons, eine Gruppe, die Korzenowski durchaus bekannt war; Wissenschaftler und Techniker, die die Wartungsarbeiten übernehmen würden, sobald der Weg wieder angeschlossen und geöffnet wäre; der Präsident und der Premierminister, der Direktor von Thistledown; Judith Hoffman.
    Olmy, der erheblich besser aussah.
    Sie alle hingen ruhig und erwartungsvoll in den matten Linien von Traktionsfeldern wie Spinnen.
    Eine so aufwendige Zeremonie, als wäre es die reale Wiederöffnung, dachte Korzenowski und bewegte sich mit seinem ausgestreckten Schlüsselbein zum Zentrum der Kuppel. Das hatte er vor Jahrhunderten schon einmal getan, als er den Weg zum ersten Mal nach seiner Erschaffung öffnete und das Hexamon auf einen weit schwierigeren und endgültigeren Kurs brachte, als damals jemand befürchtet hatte.
    Er hatte sich noch nicht endgültig entschieden, ob er Olmys Signal übertragen würde. Freundschaft, sogar persönliche Verpflichtung, war nichts, das gegen ein so bedeutsames Ereignis wie dieses aufgewogen werden konnte… Die Gedanken von Einzelpersonen wurden durch seine größeren Verantwortlichkeiten zwergenhaft klein.
    Und dennoch hatte Olmy in seinem Leben niemals etwas getan, das nicht für das Hexamon gut gewesen wäre. Es gab keine heroischere und hingebungsvollere Person.
    Korzenowski verankerte sich in das

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