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Ewigkeit

Ewigkeit

Titel: Ewigkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Greg Bear
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Anzeichen einer Okkupation durch Jarts.
    »Die Verbindung ist stabil«, sagte er. »Der Weg ist offen.«

 
67.KAPITEL

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Der Weg
     
    Der Stein umrundete die Erde so, wie er es seit der großen Katastrophe getan hatte, mit einer Ausnahme – sein Nordpol war jetzt von der Erde fort gerichtet. Die siebente Kammer war jetzt eine bodenlose Finsternis ohne Merkmale. Traktionsfelder hielten alle Materie vom Nordpol fern. Nichts würde den Bereich der Verbindung erreichen dürfen.
    Die Nachricht verbreitete sich rasch.
    Es gab wenige Feierlichkeiten. Die Realität war mehr eine Sache nüchterner Reflektion als von Festlichkeit. Die fixe Idee des Hexamons war verwirklicht worden.
    Aber sie waren ihrer riesigen Domäne seit Jahrzehnten fern gewesen – und wer wußte, wieviel Zeit innerhalb des Weges vergangen war?
     
    Der neue Körper des Präsidenten war noch in Arbeit. Korzenowski stand mitten in dem Apartment des Präsidenten in der dritten Kammer, das sich auf der Spitze des höchsten Gebäudes in einer den Raum überspannenden Vorhangstruktur befand, an der Wolkenkratzer hingen wie Kristalle an einem Spinnennetz. Der Raum war leer und hallig. Er war hell infolge der unvollendeten Weiße einer nicht dekorierten Umgebung. Das Bild des Präsidenten war eine Projektion aus einer isolierten Sektion des City-Gedächtnisses von Thistledown.
    »Guten Tag, Ser Ingenieur«, sagte Farren Siliom. Korzenowski stand mit verschränkten Armen vor dem Bild.
    »Die Arbeit ist getan, Ser Präsident.«
    »Das habe ich gesehen, und es ist mir gemeldet worden. Eine großartige Leistung nach Ansicht Ihrer Kollegen.«
    »Vielen Dank!«
    »Können Sie erklären, warum der Weg jetzt auf eine solche Distanz hin leer ist?«
    Korzenowski schüttelte den Kopf. »Das kann ich nicht, Ser Präsident.« Es läuft auf Lügen hinaus.
    »Könnte es sein, weil die Jarts auf uns in einem Hinterhalt lauern?«
    »Ich weiß nicht, was die Jarts denken, Ser Präsident.«
    »Ich glaube, Sie könnten einen Hinweis haben… ebenso wie ich. Ich habe im City-Gedächtnis Besucher gehabt, drei an der Zahl.«
    Korzenowski zog die Brauen hoch, schaute aber weg. Er war völliger Erschöpfung nahe und wollte sich setzen. Ein Sessel erhob sich hinter ihm aus dem Fußboden, und er nahm Platz. »Entschuldigung! Ich habe nicht geschlafen und auch keinerlei Talsit gebraucht. Es ist sehr anstrengend gewesen.«
    »Natürlich. Es ist nicht möglich im City-Gedächtnis richtig zu träumen, und Phantasie oder Täuschung ist immer deutlich gekennzeichnet. Was ich sah, war keine Täuschung.«
    Korzenowski faltete die Hände, nicht gewillt, Vermutungen anzustellen.
    »Mirsky ist hier gewesen«, sagte der Präsident. »Und seltsam genug, auch Garry Lanier, der gestorben ist… Ras Mishiney sagt mir, daß er Lanier gezwungen hat, ein Implantat zu tragen. Ich billige das nicht, aber ich kann Mishiney nicht viel antun… außer zu garantieren, daß er nie mehr wird als Terrestrischer Senator. Auf jeden Fall hat das Implantat Laniers Persönlichkeit nicht bewahrt. Es wurde jemand anderes darin gefunden, jemand, der seit zwanzig Jahren vermißt wurde und als tot galt: Laniers Tochter. Wer hat sie zurückgeholt?«
    Korzenowski schüttelte fast unmerklich den Kopf.
    »Auch Ry Oyu war dort. Er hat mit mir gesprochen.
    Lanier und Mirsky haben sehr wenig gesagt. Der Toröffner hat mich richtig erschreckt. Er erinnerte mich an höhere Pflichten – Pflichten, die wir früher als einen Teil unserer Verantwortung im Wege angesehen haben… Den Weg auf eine Weise zu nutzen, die letztlich allen unseren Klienten zugute kommt. Und er sagte mir, daß Sie bald mit einem Knick im Weg anfangen werden, der ihn schließlich zerstören wird.«
    »Ja«, sagte Korzenowski.
    »Diese Avatare können anscheinend überall hingehen, wo sie wollen. Lanier und Mirsky sind jetzt fort. Wir werden sie nicht wiedersehen. Der Toröffner ist noch bei uns. Er sagt, sein Werk sei noch nicht beendet… Wenn auch schon beinahe, wenn Sie noch überzeugt sind.«
    »Das bin ich«, sagte Korzenowski.
    »Das geht doch über unmittelbare Politik hinaus, nicht wahr? Ich habe die Macht, in den Plan einzugreifen. Oder ich kann beiseite stehen und es weitergehen lassen und für Sie sogar noch leichter machen.«
    »Ja, Ser Präsident.«
    »Die Jarts sind nicht mehr unsere Feinde?«
    »Vielleicht nicht, Ser Präsident.«
    »Sie werden Thistledown nicht angreifen? Sie sind bereit, den Weg aufzugeben und alles, was er ihnen

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