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Ewigkeit

Ewigkeit

Titel: Ewigkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Greg Bear
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kleinen Werkzeugkasten. Auf der Ausgabevorrichtung des Paneels befestigte er ein Datenventil. Er zog mehrere Leitungen aus der runden Oberfläche des Ventils und befestigte sie an dem gekrümmten Band, das sich eng um seine Schädelbasis winden würde.
    Die Speicherung würde Stunden währen können. Die Geräte hier waren alt. Das Ventil würde jede ungeregelte Flut von Information verhindern.
    Er sagte sich: Du bist dabei, eine Bombe zu werden. Ein wirklich sehr gefährliches Scheusal.
    Im Raum herrschte Stille bis auf das schwache Summen des Ventils. Er dachte an die Landschaft der fünften Kammer, sechs Kilometer über ihm, und die Masse von Thistledown, die sie allseitig umgab, und die noch älter war als diese Geräte. Eine Last von Historie und Verantwortung, die er den größten Teil seines Lebens getragen hatte.
    Falls er jetzt sofort stürbe, getötet durch diesen stürmischen Prozeß oder eine unerwartete Unregelmäßigkeit in seinem Körper – selten, aber nicht unbekannt –, wußte er, daß er seine Pflicht gegenüber dem Hexamon mehr als überreich getan hatte. Er würde es nicht bedauern, wenn er einfach aufhörte zu existieren. Und vielleicht würde Korzenowski oder sonst jemand das Hexamon durch diese gefährlichen Zeiten führen.
    Er prüfte noch einmal die Drähte. Alle Kontakte stimmten. Zuerst mußte er aber einige Vorsichtsmaßnahmen treffen. Er installierte ein starkes Traktionsfeld nahe der Tür und legte zwei kleine Knoten an jede Seite. Diese würden aus der verborgenen Energiequelle des Raumes gespeist werden. Falls er nur einen entfernten Knopf drückte oder einen scharfen Pfiff ausstieß, oder in schnellem Code mit den Augen zwinkerte, würde das Feld aktiviert werden… Und es gab keine Möglichkeit, es auszuschalten oder die Knoten zu schädigen, da sie in ihrem eigenen Feld liegen würden.
    Er würde nicht entweichen können. Nichts in ihm würde entkommen. Es wäre ein Grab für sie beide.
    Nötigenfalls würde Olmy mehrere Wochen lang in dem Raum bleiben und darauf warten, ob der Prozeß erfolgreich wäre. Er hatte für sich andere Fallen aufgestellt – in Alexandria, in der fünften Kammer nahe dem Bahnhof und in der dritten Kammer. Falls bei diesem kleinen Sanktuarium sonst etwas schiefgehen sollte, müßte er sich nur zu einer dieser Fallen durchschlagen, Strahlungsfelder aktivieren und abwarten, bis er sterben – oder entdeckt würde.
    Niemand wußte von diesen Fallen. Niemand kannte seine Pläne…
    Und dann gab es noch die Fallen in seinem eigenen Geist… Mentale Stolperdrähte, die von dem gleichen innerlich gespeicherten Partial kontrolliert wurden, das die Mentalität des Jarts überwachen sollte.
    Falls er merken würde, daß er alle Kontrolle verlöre und es nicht bis zu einer Falle schaffen könnte, würde ein Fehler bei diesen Stolperdrähten in seiner Brust einen kleinen Sprengsatz zünden.
    Er stellte zufrieden fest, daß alles in Ordnung war, verband die Drähte und setzte sich im Lotussitz auf den Boden vor das Paneel. Dann holte er eine kleine Flasche flüssiger Nahrung aus seinem Behälter, hob sie zutoastend in die Luft, und sagte: »Beni, Mar Kellen, namenlose Forscher. Stern Schicksal und Pneuma seien euch allen wohlgesonnen!« Er trank die Flasche aus und legte sie beiseite.
    Dann griff er nach oben und berührte das Ventil.
    Der Transfer setzte ein.

 
20. KAPITEL

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Gaia, Alexandreia, Kap Lochias
     
    Am Abend nach ihrer Zusammenkunft speiste Rhita mit der Königin Stör, Linsen und Obst in der Halle von Ptolemaios dem Wächter. Sie saßen an einem Marmortisch mit je einem Diener hinter sich und sahen zu, wie über der Brustwehr die Sonne über der alten Hauptstadt unterging.
    Kleopatra erläuterte die ungewöhnliche Speisenfolge, wenn jeder Gang serviert wurde. »Dies ist königlicher Fisch, aus Parsa frisch eingeflogen, ein über jedes Lob erhabener Fisch, garniert mit dem eigenen Rogen. Die Linsen sind eine gewöhnliche Speise, grob und gesund, serviert mit ungesäuertem Brot aus gebleichtem Mais vom südlichen Kontinent. Das Obst ist Gaias Gabe für Reiche und Arme – für uns alle. Ich möchte, daß alle gewöhnlichen Leute ebensogut speisen könnten wie ihre Herrscher.« Während des Essens diskutierten sie nicht das Tor oder sonst etwas von unmittelbarer Bedeutung. »Wir haben genug interessante Entscheidungen getroffen«, erklärte Kleopatra.
    Nach dem Essen führte ein dürrer, weißhaariger Kammerdiener Rhita in ein fensterloses Zimmer

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