Ewigkeit für deine Liebe
»Tatsächlich können alle sogar kaum erwarten, dich zu sehen. Ich kann mir schon die Streitereien vorstellen, die ausbrechen werden«, sagte er augenzwinkernd.
Mittlerweile waren sie an der Treppe angelangt, und Emma begann hinabzugehen. »Streitereien? Warum sollten Streitereien ausbrechen?«
Christian, der dicht hinter ihr war, lachte. »Um dich natürlich.«
Das bezweifelte Emma aber doch sehr stark.
Unten in der Halle wurden sie schon von allen vier Schwestern erwartet. Willoughby kam auf sie zugeeilt.
»Oh, meine Liebe, du siehst fabelhaft aus! Ist das nicht so, Mädchen?«, schwärmte sie.
Die anderen Schwestern nickten enthusiastisch.
»Wie geht es deiner Hand?«, fragte Maven.
Emmy bewegte ihre Finger. Seit sie gesehen hatte, wie gut die Wunde verheilt war, trug sie den Verband nicht mehr. »Fast so gut wie neu.« Sie hob sie hoch und zeigte sie den anderen. »Ich wusste nicht, dass du Fäden benutzt hattest, die sich von selbst auflösen«, sagte sie zu Willoughby. »Und selbst das Ziehen der Wunde spüre ich kaum noch.«
Willoughby strahlte. »Das macht meine spezielle Salbe, Liebes«, sagte sie. »Und bevor ich es vergesse, hier ist Verbandszeug, falls du welches brauchst, und noch etwas von meiner Salbe. Trag sie einfach auf, bevor du schlafen gehst.« Sie steckte alles in Emmas Tasche.
»Danke, Willoughby.« Emma strich ihr Haar hinter die Ohren und schenkte den vier Schwestern ein warmherziges Lächeln. »Sind alle Leute in Wales so reizend wie ihr vier, oder habe ich nur Glück gehabt?«
Die vier Ballasters kicherten.
In dem Moment wurde draußen ein nachhallendes Dröhnen laut.
»Der Grimmsche Hubschrauber landet im Garten.« Christian nickte den Schwestern freundlich zu und zwinkerte. »Meine Damen, ich verspreche, mich gut um euren Gast zu kümmern, solange wir nicht hier sind.«
Wieder kicherten die alten Damen und winkten ihnen zum Abschied zu.
Draußen machten Emma und Christian sich auf den Weg zum Garten. Die Sonne war noch nicht herausgekommen, obwohl es schon fast zehn Uhr morgens war. Die allgegenwärtige Kühle des Herbsts lag in der Luft, und Emma sog tief den Salzgeruch vom Ozean ein, der sich mit dem des Holzfeuers im Kamin vermischte. Dann holte sie noch einmal tief Luft, allein um des Vergnügens willen.
Aus dem Augenwinkel bemerkte sie, dass Christian sie still und aufmerksam beobachtete.
Emma lächelte nur.
Der Helikopter war mitten im Garten gelandet und hatte das abgefallene bunte Laub in alle Richtungen geweht. Ein hoch aufgeschossener, aber breitschultriger junger Mann, der sein rotbraunes Haar zu einem Pferdeschwanz gebunden trug, stieg aus. Emma fand ihn ungeheuer gut aussehend in seinem weißen T-Shirt, der braunen Lederjacke, den Jeans und braunen Wanderstiefeln, die er trug. Er sah aus, als müsste er um die Zwanzig sein. Als sie und Christian näher kamen, winkte der junge Mann erfreut.
»Chris!«, schrie er und kam auf sie zugelaufen. Sein breites Lächeln ließ weiße, ebenmäßige Zähne erkennen.
»Na, Junge!«, rief Christian zurück. »Du siehst gut aus«, sagte er und deutete mit dem Kopf auf Emma. »Das ist Emma Calhoun.«
Der junge Mann wandte ihr seine volle Aufmerksamkeit zu. Nach einer angedeuteten Verbeugung richtete er sich wieder auf und erwiderte mit aufrichtiger Freude ihren Blick. Sein ohnehin schon strahlendes Lächeln wurde noch ein wenig breiter. »Ich freue mich sehr, Sie kennenzulernen. Mein Name ist Jason, derzeitig von Dreadmoor. Moment, lassen Sie mich Ihre Taschen nehmen.« Er musste schreien über die laufenden Rotoren, als sie sich der offenen Hubschraubertür näherten.
Emma konnte nicht viel anderes tun, als große Augen zu machen. Sie sah Christian an, der die Schultern zuckte und grinste. Bevor sie jedoch etwas erwidern konnte, hatte der gut aussehende junge Mann ihr schon beide Taschen abgenommen und sie sich über die Schulter gehängt. Dann legte er seine starken, warmen Finger um ihren Ellbogen. »Erlauben Sie mir, Ihnen beim Einsteigen zu helfen. Es ist ein bisschen steil, befürchte ich.«
Emma blieb nichts anderes übrig, als sich von dem netten Jason von Dreadmoor in den Hubschrauber helfen zu lassen. Dieser war lange nicht der erste, in dem sie flog, aber das würde sie ihm nie erzählen.
Er war so ...
Sie warf einen Blick auf Christian.
So ritterlich.
Jason half Emma auf ihren Platz, befestigte sogar ihren Sicherheitsgurt für sie und sah sie dann mit fröhlich funkelnden grünen Augen an. »Ich bin mir
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