Ewigkeit für deine Liebe
»Und ich würde alles dafür geben, die deinen lesen zu können.«
Emma warf ihm im selben Moment einen Blick zu, als Jason ihren Arm nahm und sie zum Haupteingang hinüberzog. Christian lächelte nur.
»Christian!«, rief eine hübsche junge Frau mit einem Baby in einer Tragetasche vor der Brust und eilte auf sie zu. Ihr folgten ein hochgewachsener, gut aussehender Mann und ein kleiner, vielleicht zehnjähriger Junge. Alle lächelten warm und freundlich.
»Mensch, Chris!«, sagte der Mann, der nur ein bisschen kleiner und auch nur ein bisschen weniger gut aussehend war als Christian. Er trug sein braunes Haar zu einem Zopf gebunden. »Du siehst aber wirklich gut in diesem Aufzug aus«, bemerkte er grinsend. Dann senkte er den Blick auf Emma und schaute sie aus warmen, schokoladebraunen Augen an. »Und dieses bezaubernde Geschöpf muss Emma sein.« Er ergriff ihre Hand und drückte sie. »Willkommen auf Burg Grimm! Wir sind alle sehr erfreut, Sie kennenzulernen. Ich bin Gawan.«
»Ja, das sind wir«, bestätigte die hübsche junge Frau lächelnd. »Christian hat uns schon viel von Ihnen erzählt.«
Emma warf ihm einen Blick zu, aber er zuckte nur die Achseln.
Gawan legte der Frau einen Arm um die Schulter und küsste sie aufs Haar. »Das sind Ellie, meine Frau, und unser kleines Mädchen, Ensley.« Dem Jungen, der neben ihm stand, zauste er das Haar. »Und dieser stramme junge Bursche hier ist Davy.«
Davy lächelte und verbeugte sich. »Schön, Sie kennenzulernen, Miss!«
Emma lächelte alle an und wandte sich dann Gawan zu. »Vielen Dank für die Einladung.«
Er lächelte auf sie herab. »Wir werden sehen, ob Sie noch genauso denken, wenn Sie wieder heimfahren, aye? Die meiste Zeit ist das hier nämlich ein verdammtes Irrenhaus«, erwiderte er augenzwinkernd. »Warten Sie, bis der Rest der Jungs eintrifft.«
»Gawan Conwyk, mach ihr keine Angst!«, sagte Ellie streng und lächelte dann Emma an. »Kommen Sie doch mit mir, Emma, dann zeige ich Ihnen Ihr Zimmer und Sie können ihr Gepäck abstellen. Danach werden wir sehen, was Nicklesby in der Küche vorbereitet. Ich habe einen Bärenhunger. Jason?«
»Ich komme, Lady Ellie«, sagte er, immer noch mit Emmas Taschen über seiner Schulter. »Wir sehen uns später, Chris«, rief er Christian schmunzelnd zu.
Zum dritten Mal innerhalb von wenigen Stunden erlaubte Emma dem charmanten Jason, sie von Christian wegzuführen. Aber schon im Gehen warf sie rasch noch einen Blick über die Schulter.
Christian und Gawan sahen ihnen nach, der eine ein Geist, der andere sehr lebendig. Auf jeden Fall war an Gawan Conwyk irgendetwas anders als an Christian.
Gerade als sie sich umdrehte, verzog sich Christians Mund zu einem hinreißenden Lächeln.
Emma war schon sehr gespannt darauf, was die nächsten Tage bringen würden.
»Sie ist bezaubernd!«
Christian sah Emma in der großen Halle verschwinden. »Oh ja, das ist sie!«
»Sie sieht genauso aus wie damals, als ihr euch zum ersten Mal begegnet seid.«
Christian seufzte und steckte die Hände in die Hosentaschen. Wie scharfsinnig sein Freund doch war! »Aye. Aber sie hat sich verändert.«
Gawan wies ihm mit dem Kopf in Richtung Burgmauer, und er und Christian begannen darauf zuzugehen. »Ich weiß, wie schwer es jedes Mal für dich ist, wenn du sie wiederfindest, Chris. Ich wünschte, ich könnte etwas tun, um euch zu helfen.«
Christian nickte und hielt den Blick auf den Pfad gerichtet, über den sie am Haupteingang vorbei zu einem kleinen Tor gingen, das zu den Zinnen hinaufführte. Als Gawan es öffnete, folgte er seinem Freund hinein.
»Was ist denn diesmal anders bei Emma?«, fragte Gawan, während er die Stufen noch genauso leichtfüßig hinaufstieg wie früher, als sie jung gewesen waren.
»Zum einen sind ihre Eltern nicht tot«, antwortete Christian. »Bei den letzten zwölf Malen war sie immer ganz allein und ungebunden.«
»Hm. Das ist schon komisch.«
»Aye. Und obwohl sie ein paar Gedächtnisblitze gehabt zu haben scheint, sind sie nicht mal annähernd das, was sie normalerweise um diese Zeit schon waren. Und sie hat bisher auch nicht den ersten Traum gehabt«, fuhr Christian fort.
»Und was ist mit dir?«, fragte Gawan.
Christian schüttelte den Kopf, als sie ihren Weg fortsetzten. »Ich erinnere mich an alles. Und das tut weh. Verdammt weh.« Er zog die Schultern hoch. »Ich dachte, wenn ich beschlösse, meine Gefühle für sie nicht mehr zu verbergen, würde diese Traurigkeit ...
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