Ewigkeit für deine Liebe
schüttelte den Kopf und lächelte ihn an. »Und hier bist du, Hunderte Jahre später, und flirtest und sprichst mit mir.«
Ein ernster Ausdruck erschien über Christians Gesicht, als er sich ihr zuwandte und sie forschend ansah. Für ein paar Sekunden schwieg er, und sein Blick war so intim, dass er Emmas Herz zum Rasen brachte. Seine Kiefermuskeln spannten sich an, und der tiefe Atemzug, den er tat, war fast nicht wahrnehmbar.
»Bleib ganz still so sitzen«, bat er leise, und Emma hatte den Eindruck, dass seine Stimme tiefer und sein mittelalterlicher, walisischer Akzent noch ausgeprägter wurde. Er beugte sich zu ihr vor, legte eine Hand auf die Armlehne neben ihr, die andere auf das Polster zwischen ihnen. Seine Augen bohrten sich schier in die ihren, und der Anflug eines Lächelns erschien um seine Mundwinkel. Sein Körper hielt sie praktisch auf der Couch gefangen. Auf eine angenehme, aufreizende Weise ...
»So.« Er brachte seinen Mund ganz dicht an ihren, wobei ihm wieder eine Strähne seines nicht zu bändigenden Haars über das Auge fiel. »Und nun lass mich dir den Unterschied zwischen Flirten und Umwerben zeigen.«
Emma blieb fast das Herz stehen, als sein Mund sich auf ihren senkte, so nahe, wie es möglich war, ohne durch sie hindurchzugleiten. Sie sog langsam den Atem durch ihre geöffneten Lippen ein und seufzte an Christians Mund, als er – scheinbar – zuerst ihre Unterlippe und dann ihre Oberlippe küsste. Ihre Haut prickelte von der Empfindung. Er bewegte sich nicht, verweilte nur an ihren Lippen, und dann zog er den Kopf zurück, hob seine Hand und strich mit einem Finger über ihr Kinn. Der Blick, mit dem er sie anstarrte, ließ sie erschauern.
»Was würde ich dafür geben, dich wirklich küssen und berühren zu können«, bekannte er mit vor Traurigkeit ganz rauer Stimme.
Emma hob ihre Hand und strich die Kontur seiner schön geschwungenen Lippen nach. »Ich weiß«, sagte sie leise. »Aber ich nehme dich auch so.« Sie seufzte. »Mit Freuden.«
27. Kapitel
C hristian betrachtete die schlafende Emma. Wie schön sie war!
So schön, dass es fast wehtat.
Nach seinem Umwerben hatten sie so dicht nebeneinander wie möglich vor dem Kaminfeuer gesessen und sich unterhalten. Er hatte viel über sie herausgefunden, was er trotz seiner zwölf vorherigen Begegnungen mit ihr noch nicht gewusst hatte. Dass sie an den Seiten kitzlig war, zum Beispiel. Er hatte sie nur scherzhaft mit dem Zeigefinger angestupst, und sie war fast vom Sofa gesprungen. Weil sie wusste, dass es kitzeln würde, sagte sie. Natürlich konnte er sie nicht richtig kitzeln, aber ihr Instinkt hatte sie dennoch zusammenzucken lassen.
Was für ihn ein faszinierendes Detail gewesen war.
Sie hatten stundenlang geredet, und er hatte alles über ihr Leben als Fotografin erfahren, über die Schule, die sie besucht hatte, und das Studio, das sie heute führte. Sie war recht erfolgreich, wie es schien, und liebte das Fotografieren wohl wirklich sehr. Sie waren zu Gawans Arbeitszimmer hinuntergeschlichen, und Emma hatte ihm ihre Website auf dem Computer gezeigt. Er hatte ihre Arbeit ganz hervorragend gefunden. Irgendwie hatte sie es geschafft, die aufrichtige Ergriffenheit und Liebe in den Gesichtern und Augen der Brautpaare einzufangen. Und die Bräute waren alle Schönheiten, sogar für ihn. Ihre Gesichter strahlten buchstäblich vor Glück, und die Fotos, die Emma von Familien und Kindern aufgenommen hatte, zeigten genau das Gleiche. Christian hatte so etwas noch nie gesehen. Emma war eine Künstlerin und ganz zu Recht sehr stolz auf ihre Arbeit.
Noch etwas, was er an ihr bewunderte.
Danach hatte er sie zu ihrem Zimmer begleitet, und sie hatten sich eine gute Nacht gewünscht. Fast hatte er die Beherrschung verloren, als er sie an ihrer Tür geküsst hatte. Es war nahezu ein Ding der Unmöglichkeit, zu küssen, ohne es wirklich zu tun. Zwei Mal war er fast durch sie hindurchgefallen, und einmal war er kurz davor gewesen, ihr zu sagen, wie sehr er sie liebte. Zum Glück hatte er sich noch rechtzeitig beherrschen können. Dafür war es noch zu früh, das spürte er.
Und trotzdem glaubte er nicht, dass er sie je so sehr begehrt, sich so nach ihr verzehrt hatte wie jetzt.
Beim dreizehnten Mal.
Ich nehme dich auch so, hatte sie gesagt.
Und er hatte gespürt, wie sein Herz schier in seiner Brust explodierte.
Komisch, dass Emma ihn bei den zwölf vorherigen Malen, als ihre Seelen sich begegnet waren, sie ihn immer angefleht
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