Ewigkeit für deine Liebe
auf sie gerichtet. Sie spürte die Hitze unter ihrer Haut, die im Bruchteil von Sekunden von ihrem Nacken in ihre Wangen schoss, als fünfzehn fremde Augenpaare sowie die aller anderen, die auf Grimm versammelt waren, sie anstarrten.
»Mein Gott, Mann, ist die Kleine hübsch!,«, sagte Tristan de Barre zu Christian.
Emma wäre am liebsten im Erdboden versunken.
Dann bemerkte sie das Grinsen, das sich auf den Gesichtern der fremden Ritter ausbreitete. Ein nachdenkliches, freundliches Grinsen.
Christian trat einen Schritt vor.
»Also wirklich, Tristan!«, sagte seine kleine Frau. »Lass sie in Ruhe – und der Rest von euch gefälligst auch!« Sie gab ihrem Mann einen Klaps aufs Hinterteil, bevor sie zu Emma herüberkam und vor ihr stehen blieb. »Hi, ich bin Andi«, stellte sie sich vor. Ellie war ihr gefolgt, und Andi sah sie lachend an. »Wir sind ja so froh, noch ein anderes weibliches Wesen zwischen all dem Testosteron zu haben!«
Die Ladys Follywolle und Beauchamp waren aus der Wand getreten und hatten sich zu ihnen gesellt. Alle nickten enthusiastisch.
»Danke!« Emma lächelte.
»Nun, dann komm«, forderte Andi sie auf, zog an ihrem Arm und bat: »Überlass sie uns ein Weilchen, Chris! Tristan brennt darauf, mit dem Training zu beginnen, und wir Mädels müssen einander kennenlernen.« Dann zwinkerte sie Christian zu. »Cooles Outfit! Sieht toll aus.«
Christian lachte.
Die anderen Männer brüllten vor Lachen.
Andi und Ellie sammelten ihre Sprösslinge ein und zogen Emma und die Ladys Follywolle und Beauchamp in Richtung Kinderzimmer mit.
Emma blickte sich noch einmal über die Schulter nach Christian um.
Er stand nur da und sah ihr nach, bevor er von einem Meer aus hochgewachsenen, stämmigen, mittelalterlichen Körpern verschluckt wurde, als sich die Dreadmoor-Ritter um ihn scharten.
Und so kam es, dass Emma sich mit ihren neuen Freundinnen Andi de Barre und Ellie Conwyk, deren Kindern und den gespenstischen Ladys von Grimm ins Kinderzimmer aufmachte.
Komisch, dachte sie, als sie den Korridor hinuntergingen. Vorher hatte sie nur eine gute Freundin in Zoe gehabt, und nun hatte sie auf einmal eine Menge guter Freundinnen.
Und das Komischste war, wie glücklich es sie machte.
Fast so glücklich, wie Christian of Arrick-by-the-Sea sie machte.
Inmitten der lärmenden Kinder, Andis und Ellies Geplauder und des Gekichers der Grimmschen Ladys dachte Emma darüber nach, wie sehr ihr Leben sich in solch kurzer Zeit verändert hatte.
Sie war schon gespannt darauf, was der Rest ihres Besuchs für sie bereithielt.
Und als sie das geräumige Kinderzimmer betraten, kam Emma ein Gedanke, der ihr schon eine ganze Weile nicht mehr gekommen war.
Irgendwann würde sie nach Hause zurückkehren müssen.
28. Kapitel
I m Lauf des Nachmittags war Grimm Castle in ein gigantisches Turnierfeld verwandelt worden. Nachdem sämtliche Dreadmoors eingetroffen waren, war eine weitere Gruppe schier unglaublich großer und gut aussehender Männer angekommen: die Munros aus den schottischen Highlands. Diese lauten, ausgelassenen und umwerfend attraktiven Männer sprachen wiederum mit einem anderen Akzent, den Emma sehr charmant und lustig fand. In relativ kurzer Zeit hatten Ellie und Andi sie darüber aufgeklärt, wie die Munros verwunschen worden waren und dann Jahrhunderte lang als Geister existiert hatten – bis auf eine kurze Stunde während der Abenddämmerung. Sie hatten das Glück gehabt, dass das Schicksal auch ihnen wohlgesonnen gewesen war.
Ethan, das Oberhaupt des Clans der Munros, hatte eine Amerikanerin namens Amelia Landry geheiratet, eine Bestsellerautorin aus Charleston, die Mysteryromane schrieb. Emma hatte einige ihrer Bücher gelesen und war begeistert von ihnen. Es war mehr als aufregend, sie kennenzulernen – besonders, seit Emma wusste, dass Amelia die Munros vor einer immerwährenden Verzauberung gerettet hatte. Sie hatte ein jahrhundertealtes Verbrechen aufgeklärt und den Zauber, der auf ihnen lastete, gebrochen. Das ging fast über Emmas Vorstellungskraft hinaus. Fast. Aber nicht ganz.
Dazu hatte sie zu viel Sonderbares entdeckt, seit sie in England war. So leicht war sie jetzt nicht mehr zu verblüffen.
Sie fand schon bald heraus, dass Amelia ebenso lebhaft und sympathisch war wie Andi und Ellie.
Ein weiteres Paar war später am Tag erschienen, und überraschenderweise waren sie ganz normal – na ja, gewissermaßen. Sie stammten beide aus dem gegenwärtigen Jahrhundert. Das wollte schon
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