Ewigkeit
unternimmt.«
»Glauben Sie, dass er es tun wird?«
»Nachdem er davon überzeugt ist, dass wir verschwunden sind, wird er das Haus verlassen, damit wir ihn nicht mehr telefonisch oder an der Haustür belästigen können.«
»Ich vermute, dass Sie sich jetzt auf vertrautem Terrain bewegen, Wendell.«
»Richtig«, sagte er. »Aber normalerweise ist der schlimmste Fall, den ich in einer solchen Situation befürchten muss, ein Kinnhaken.«
»Und diesmal?«
»Diesmal kann ich mich glücklich schätzen, wenn ich mit einem Kinnhaken davonkomme.«
Auger überredete den Taxifahrer, einmal um den Block zu fahren, damit es aussah, als hätten sie den Schauplatz verlassen, falls Altfeld sie durch die Gardinen beobachtete. Nachdem sie wieder auf der Straße waren, parkte das Taxi ein Stück weiter an einer anderen Stelle, aber immer noch in Sichtweite des Hauses an der Ecke.
»Erklären Sie dem Fahrer, dass er sich auf eine längere Wartezeit einstellen soll«, sagte Floyd, »aber dass wir ihm mehr bezahlen werden, als er mit anderen Fahrten verdienen würde.«
»Es gefällt ihm nicht so recht«, sagte Auger, nachdem sie Floyds Anweisungen weitergegeben hatte. »Er meint, es sei sein Job, Fahrgäste zu transportieren, und nicht, Privatdetektiv zu spielen.«
»Geben Sie ihm noch einen Schein.«
Auger öffnete wieder ihre Geldbörse und sprach mit dem Mann, der das angebotene Geld mit einem Achselzucken annahm.
»Was sagte er jetzt?«, fragte Floyd.
»Dass er sich allmählich an seinen neuen Beruf gewöhnt.«
Sie warteten und warteten. Der Fahrer blätterte die Berliner Morgenpost von der ersten bis zur letzten Seite durch. In dem Moment, als Floyd ernste Zweifel an seinem Plan bekam, öffnete sich die Tür von Altfelds Haus, und ein Mann im Regenmantel und mit einer kleinen Tüte aus Wachspapier trat nach draußen. Altfeld schloss das Gartentor hinter sich und ging ein Stück die Straße entlang, bis er neben einem geparkten Auto anhielt und einstieg. Das Fahrzeug – ein schwarzer Bugatti aus den Fünfzigern mit Weißwandreifen – setzte sich ruckelnd in Bewegung.
»Der Fahrer soll diesem Wagen folgen«, sagte Floyd, »aber erinnern Sie ihn daran, ausreichend Abstand zu halten.«
Entgegen Floyds Erwartungen erwies sich der Taxifahrer bei der Verfolgung als äußerst geschickt. Floyd musste ihn nur ein- oder zweimal drängen, sich etwas zurückzuhalten. Zwei- oder dreimal bog er zuversichtlich in eine Nebenstraße ab und kam nach einigen Biegungen nur wenige Wagenlängen hinter dem anderen Fahrzeug wieder heraus.
Sie kehrten ins Stadtzentrum zurück, ungefähr auf der gleichen Strecke, die sie gekommen waren. Bald hatten sie die Spree überquert und fuhren am Rand des Tiergartens entlang, der großen grünen Lunge von Berlin. Am westlichen Ende, nicht weit vom Hotel am Zoo entfernt, wurde der Bugatti langsamer und setzte schließlich in eine Parklücke. Das Taxi fuhr vorbei und hielt erst an, als sie hinter der nächsten Ecke verschwunden waren. Auger bezahlte den Fahrer, während Floyd zur Ecke zurücklief, um Altfelds Wagen im Auge zu behalten. Er sah gerade noch rechtzeitig, wie der Mann aus dem Bugatti stieg, wieder mit der Papiertüte in der Hand. Sie folgten ihm bis zum Elefantentor des Zoologischen Gartens, wo sie aus der Ferne beobachteten, wie er den Eintritt entrichtete und hineinschlenderte. Floyd kannte den Zoo recht gut. Greta und er waren bei fast jedem Besuch in Berlin hier gewesen, um an sorgenfreien Nachmittagen herumzuspazieren, bis der Himmel dunkel wurde und die schimmernden Neonlichter der Stadt lockten.
Heute versprach der Himmel Regen, ohne dass er seine Drohung wahrmachte, wie ein kläffender Hund, der nicht biss. Am frühen Sonntagnachmittag füllte sich der Zoo allmählich mit Familien, die von schlecht gelaunten Kindern begleitet wurden, die dazu neigten, bei der leisesten Provokation in Tränen auszubrechen. Floyd und Auger kauften sich Eintrittskarten und hielten einen dezenten Abstand zu Altfeld. Die Besuchermenge war gerade dicht genug, um ihnen Deckung zu bieten und gleichzeitig gelegentliche Blicke zum Mann im Regenmantel hinüberwerfen zu können.
Sie folgten Altfeld zum Pinguingehege, das von einem Eisenzaun umgeben war. Es war eine versenkte Betonlandschaft aus künstlichen Felsen und Hängen, die um einen seichten, verschmutzt aussehenden See angeordnet waren. In diesem Moment begann die Fütterungszeit. Ein junger Mann in kurzen Hosen warf der aufgeregten Schar sich
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