Ewigkeit
habe Ihnen nichts zu sagen.«
»Sie waren immerhin bereit, mit meiner Schwester zu sprechen. Würden Sie uns wenigstens den gleichen Gefallen erweisen? Wir würden nicht viel von Ihrer Zeit in Anspruch nehmen, und ich verspreche Ihnen, dass Sie anschließend nie mehr von uns hören.«
»Die Voraussetzungen haben sich geändert. Es war ein Fehler, mit Fräulein White zu sprechen, und es wäre ein noch viel größerer Fehler, mit Ihnen zu sprechen.«
»Warum? Werden Sie von jemandem unter Druck gesetzt?«
»Druck?«, sagte der Mann und lachte tonlos. »Nein, ich stehe nicht im Geringsten unter Druck. Das habe ich meiner sehr großzügigen Pensionszahlung zu verdanken.«
»Also arbeiten Sie gar nicht mehr für Kaspar Metall?«
»Niemand arbeitet mehr für diese Firma. Die Fabrik ist abgebrannt.«
»Ich denke, es wäre wirklich sehr hilfreich, wenn wir miteinander sprechen könnten. Die Wahl des Treffpunkts überlasse ich Ihnen. Selbst wenn Sie nur fünf Minuten erübrigen könnten…«
»Es tut mir Leid«, sagte Altfeld und legte erneut auf.
»Schade.« Auger rieb sich die Stirn. »Ich dachte, diesmal würde ich etwas erreichen. Aber er will partout nicht mit uns reden.«
»So leicht geben wir nicht auf«, sagte Floyd.
»Soll ich noch einmal versuchen, bei ihm anzurufen?«
»Er würde wahrscheinlich nicht rangehen. Aber das spielt keine Rolle. Schließlich wissen wir jetzt, wo er wohnt.«
Das schwarze Duesenberg-Taxi hielt am Ende einer begrünten Straße im Wedding an, etwa fünf Kilometer vom Stadtzentrum entfernt. In den einfachen und preiswerten Reihenhäusern wohnten die vielen Arbeiter und Bürokraten, die in den nahe gelegenen Fabriken schufteten. Die Borsig-Lokomotivenwerke waren der größte Arbeitgeber in der Gegend, aber auch die Siemens-Werke waren nicht weit entfernt, und es gab noch mehrere weitere Fabriken in der Nähe, darunter vermutlich auch Kaspar Metall.
»Das ist das Haus«, sagte Auger. »Das an der Ecke. Was soll ich dem Fahrer sagen?«
»Er soll ein paar Häuser weiter halten.«
Sie sagte etwas auf Deutsch. Das Taxi rollte schnurrend weiter, dann fuhr es an den Straßenrand und hielt zwischen zwei geparkten Autos.
»Und was jetzt?«, fragte Auger.
»Sagen Sie ihm, dass er das Taxameter laufen lassen soll, während wir uns das Haus ansehen.«
Auger unterhielt sich wieder mit dem Taxifahrer. »Er sagt, wenn wir jetzt bezahlen, ist er bereit, zehn Minuten zu warten.«
»Dann bezahlen Sie.«
Auger hatte bereits einen Teil ihrer Barschaft in Reichsmark umgetauscht. Sie gab dem Fahrer ein paar Scheine und wiederholte ihre Bitte, dass er auf sie warten sollte. Er stellte den Motor ab, und sie stiegen aus.
»Ich bin von Ihren Deutschkenntnissen beeindruckt«, stellte Floyd fest, als sie das Gartentor öffneten und über den mit Steinplatten ausgelegten Weg zur Haustür gingen. »Lernt man so etwas automatisch als nette junge Spionin?«
»Man dachte, es könnte sich als praktisch erweisen«, sagte Auger.
Floyd drückte auf die Klingel. Wenig später wurde eine Gestalt hinter der Milchglasscheibe sichtbar, und die Tür öffnete sich knarrend. Der Mann, der im Flur stand, war um die sechzig, trug ein Hemd und Hosenträger, eine kleine Brille mit Drahtgestell und einen ordentlich gestutzten Schnurrbart. Er war kleiner und magerer als Floyd. Seine Gesichtszüge waren fein geschnitten, und in seinen sehr gepflegten Händen hielt er ein Staubtuch und ein Stück Keramik.
»Herr Altfeld?« Dann sagte Auger etwas auf Deutsch, in dem das Wort »Telefon« vorkam. Viel mehr konnte sie nicht sagen, weil der Mann ihr im nächsten Moment die Tür vor der Nase zuschlug.
»Soll ich es noch einmal versuchen?«
»Er wird nicht aufmachen. Es war ziemlich deutlich, dass er nicht mit uns sprechen möchte.«
Diesmal drückte Auger auf den Klingelknopf, doch der Mann kehrte nicht zurück. »Das war er, oder was meinen Sie?«
»Ich vermute es. Dies ist die Adresse, die im Telefonbuch angegeben ist.«
»Ich frage mich, warum er so große Angst hat.«
»Ich kann mir ein bis zwei Gründe vorstellen«, sagte Floyd.
Sie gingen durch den Garten zurück und schlossen das Tor hinter sich.
»Abgesehen von der Möglichkeit, ins Haus einzubrechen und ihn an einen Stuhl zu fesseln – was schlagen Sie vor, wie wir jetzt vorgehen sollten?«
»Wir warten im Taxi. Wenn Sie den Fahrer bei Laune halten können, werden wir uns einfach so lange nicht von der Stelle rühren, bis Altfeld etwas
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