Ewigkeit
auf das Marsfeld hinabregneten.
Doch allmählich zeigte sich, dass das große Schiff die schwersten Schäden erlitt. Die Bewegungen der Schilde wurden immer hektischer, aber sie waren zu träge, um die blitzschnellen Angriffe der kleineren Einheiten parieren zu können. Ungefähr in der Mitte zerriss eine Explosion die durchscheinende Speckhaut der Hülle und wölbte sie wie Blütenblätter auf. Helle Muster aus maschinellen Innereien schimmerten durch die Wunde. Eine Kette kleinerer Explosionen jagte am Schwanz des Schiffes entlang. Die Leuchtsymbole unter der Gallerteschicht zerflossen und wurden unscharf.
»Sie stirbt«, sagte Cassandra durch Augers Mund.
Das silberne Quintett löste sich in Individuen auf, als sich die Verbindungen zwischen ihren Rüstungen lösten. Drei von ihnen eilten zu den Frachtkisten, hoben sie auf und liefen zur Rampe, die ins verwundete Schiff führte. Die anderen zwei nahmen ihren gemächlichen Spaziergang wieder auf und näherten sich Floyd und Auger, scheinbar unbesorgt über das, was mit ihren Kollegen oder ihrer einzigen Möglichkeit, von hier zu entkommen, geschah.
Die Zugangsrampe glitt vor und zurück, während das angeschlagene Schiff darum kämpfte, neben dem Turm auf Position zu bleiben. Einen Augenblick lang sah es aus, als hätten sich die drei silbernen Menschen einen Fehltritt erlaubt und würden zusammen mit der Fracht in den Abgrund stürzen. Doch irgendwie schafften sie es und stürmten ins Innere, während die Rampe langsam vom Schiff eingezogen wurde, wie ein satter Wal, der seine Kiefer schloss.
Weitere Explosionen spickten das Schiff auf der gesamten Länge. Der Schwanz hing nun tiefer als die Nase, als würde es durch die Lecks mit Wasser voll laufen. Eins der angreifenden Schiffe erlitt einen schweren Treffer und verlor langsam an Höhe, während tintenschwarzer Rauch – oder etwas, das große Ähnlichkeit mit Rauch hatte – aus einem Loch in der Flanke quoll. Floyd beobachtete, wie es allmählich in einer Todesspirale tiefer ging, bis es schließlich irgendwo in der Nähe von Montparnasse explodierte.
Die zwei silbernen Männer erreichten den Anfang der Treppe. In wenigen Sekunden wären sie in Sichtweite von Floyd und Auger.
»Hör mir jetzt gut zu, Floyd.«
»Ich bin ganz Ohr.«
»Wir müssen verschwinden. Ich habe kleine Gruppen von Maschinen in beide Shuttles geschickt. Sie sollen versuchen, sie wieder unter Kontrolle zu bekommen.«
»Und?«
»Beide Schiffe erholen sich jetzt langsam vom EM-Puls. Caliskans Shuttle ist unsere beste Chance. Es ist kleiner, schneller und lässt sich nicht so leicht mit Unterdrückungswaffen beeinträchtigen.«
»Worauf warten wir dann noch?«
Auf der anderen Seite der trümmerübersäten Aussichtsplattform erregte etwas Floyds Aufmerksamkeit. Im hinteren Teil des umkämpften Schiffs öffnete sich ein Schlitz, und etwas schoss heraus, das mit jeder Sekunde schneller wurde. Zuerst vermutete er, dass es sich um eine neue Waffe handelte, die in letzter Minute zum Einsatz kam. Doch das kleine Objekt stieg immer höher auf, während Feuer aus dem zugespitzten Ende schoss.
»Was war das?«
»Ein Rettungsschiff für den Notfall. Aber es wird nicht weit kommen.«
Das noch übrige kleinere Schiff löste sich unvermittelt von der größeren Slasher-Einheit und unternahm einen offensichtlichen Versuch, das Rettungsschiff abzufangen. Es gab einen kurzen Schusswechsel zwischen den beiden Schiffen, bevor das Fluchtfahrzeug durch die geometrisch gemusterte Wolkendecke schlug. Die Wolken leuchteten in einem grellen Blitz auf, gefolgt von einem lang gezogenen Donner. Durch eine Lücke in den Wolken konnte Floyd erkennen, wie das Rettungsschiff weiter aufstieg und wie eine umgekehrte Sternschuppe durch die Nacht raste.
»Bist du dir dessen immer noch sicher?«
»Viel weiter wird es nicht kommen. Die Abfangeinheiten im niedrigen Erdorbit werden sich darum kümmern.«
Das Hauptschiff war nicht mehr in der Lage, die Stellung zu halten. Es hatte sich um fünfundvierzig Grad geneigt, es verströmte Feuer und Rauch, und auf der Hülle tanzten fieberhaft verzerrte Symbole. Es drehte sich und berührte mit den unteren Extremitäten eine der vier Hauptstützen, die die Aussichtsplattform trugen. Die gesamte Konstruktion rutschte ein paar Meter zur Seite, begleitet von einem schrecklichen metallischen Knirschen. Durch die Lücke, wo die Treppe endete, sah Floyd, wie tonnenweise Gusseisen auf Paris hinunterstürzte. Aber das sterbende
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