Ewigkeit
Schiff war noch nicht tot. Es drehte sich immer weiter und stieß gegen die Reste des Turmaufbaus. Ein weiterer Ruck folgte – der sie beinahe aus der engen Zuflucht im Treppenschacht geschleudert hätte.
»Da!«, rief Floyd entsetzt.
Caliskans kleines Pfeilschiff rutschte über die Kante der Plattform, stürzte in die Tiefe und schlug gegen den Turm. Es wurde immer kleiner, während es weiterstürzte, sich überschlug und gelegentlich von den Metallbeinen des Turmes abprallte. In der Nähe des Bodens wurde es von einem Feuerball auseinander gerissen, der wie ein von Adern durchzogenes Gehirn aussah. Floyd spürte, wie der Turm heftiger als je zuvor erschüttert wurde. Das andere geparkte Schiff – das, in dem sie eingetroffen waren – war zur Mitte der Plattform geschlittert, als sich die Neigung verstärkt hatte. Es war nur noch ein geeigneter Ruck nötig, um es über den Rand kippen zu lassen.
»Damit ist unser bevorzugter Fluchtweg dahin«, sagte Floyd.
»Dann müssen wir das andere Shuttle nehmen. Ob es noch flugfähig ist, werden wir erst wissen, wenn wir dort sind. Dann steht uns allerdings nicht mehr die Möglichkeit offen, in dieses Versteck zurückzukehren.«
»Ich bin bereit, das Risiko einzugehen.«
»Dann nichts wie los!«
Auger verließ die Deckung des Treppenschachts, dicht gefolgt von Floyd. Sie liefen gebückt, um dem Wind nicht so viel Angriffsfläche zu bieten, und duckten sich so oft wie möglich hinter Hindernissen. Auger benutzte wieder die Waffe und feuerte sie mit der gleichen übermenschlichen Präzision ab wie zuvor. Manchmal schaute sie gar nicht in die Richtung, in die sie schoss, aber sie traf jedes Mal ihr Ziel. Die Waffe fügte den zwei noch übrigen Leuten des Suchtrupps nur oberflächlichen Schaden zu – entweder hatte sie nicht mehr genug Saft, oder die Männer hatten ihren Schutz verstärkt –, aber zumindest hatten sie jetzt keine Rückendeckung durch das große Schiff mehr. Stattdessen näherten sie sich nun dem Shuttle der Twentieth und streckten einen Tentakel aus silbrigem Licht aus, der den Zugang zur Tür versperrte. Der Tentakel wand sich wellenförmig in der Luft, und die Spitze wurde breiter, um den Zugang effizienter zu verschließen. Gleichzeitig krochen zwei dünnere Tentakel auf Auger und Floyd zu und peitschten wie lose Trossen über ihnen durch die Luft. Auger feuerte weiter, sowohl auf die Tentakel als auch auf die verschmolzene Rüstung, von der sie ausgingen. Ihre Treffsicherheit war immer noch tadellos, doch selbst Floyd bemerkte, dass sie nun sparsamer mit den Schüssen umging. Sie konnte die zwei Tentakel über ihnen nur mit Mühe abwehren.
»Sie sind definitiv geschwächt«, sagte sie zwischen zwei keuchenden Atemzügen. »Sie können ihre Rüstungen nicht unbegrenzt ausdehnen. Bedauerlicherweise geht mir langsam die Energie aus.«
Sie waren nur noch etwa zehn Meter vom Shuttle entfernt und gingen vorübergehend hinter einer Masse aus zusammengebrochenem Metall in Deckung. Die Tür wurde immer noch durch den Haupttentakel verschlossen. Nach dem, was er mit Cassandra angestellt hatte, war klar, dass sie es nicht schaffen würden, lebend hindurchzukommen.
»Wir können jetzt nicht aufgeben«, sagte Floyd.
»Wir werden auch nicht aufgeben. Aber diese kontrollierten Entladungen reichen nicht aus. Die Waffe hat gerade noch genug Energie für sechs Schüsse in normaler Stärke. Ich werde jetzt die gesamte Restladung mit einem Mal freisetzen. Das wird die Waffe nicht überstehen, aber das spielt jetzt sowieso keine Rolle mehr.«
»Tu, was du für richtig hältst.«
»Es wird sie nicht töten«, sagte sie. »Aber es wird ihnen den Wind aus den Segeln nehmen.«
Sie nahm die nötigen Einstellungen an der Waffe vor. »Ganz gleich, was geschieht, ich möchte, dass du wie der Teufel zu dieser Luftschleuse rennst. Geh ins Schiff und warte nicht, wenn ich nicht hinter dir bin.«
»Ohne dich werde ich nirgendwohin gehen.«
»Die Maschinen werden sich um dich kümmern. Wollen wir nur hoffen, dass es nicht so weit kommt.«
Die Tentakel peitschten über ihnen und senkten sich langsam abwärts, wobei sie sich zu scharfen, dünnen Klingen streckten.
»Was auch immer du tun willst«, sagte Floyd, »jetzt wäre der passende Moment, es zu tun.«
Sie hob die Waffe, auf Armeslänge ausgestreckt, und zielte auf die verbundenen Körper der Slasher. Die Waffe feuerte wie zuvor, aber mit wesentlich größerer Intensität. Der Lichtstrahl stach in die vereinigten
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